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Fury In The Slaughterhouse (D) – Hope

Für Viele ist Hannover die Provinz am Arsch der Welt mit wenig Lebenskultur. Für Rockfans aber ist es irgendwie

Fury In The Slaughterhouse (D) – Hope

Für Viele ist Hannover die Provinz am Arsch der Welt mit wenig Lebenskultur. Für Rockfans aber ist es irgendwie schon immer die Rockhauptstadt gewesen. Zahlreiche Bands stammen aus der Landeshauptstadt an der Leine, die verdammt stolz sein kann eben nicht zu den großen Metropolen unseres Planeten zu gehören. Eloy, Jane, die Scorpions, Victory und natürlich unsere Furys sind Jünger einer der schönsten und grünsten Städte der bunten Republik Deutschland. Fury gehört zu Hannover wie Hannover 96, der Maschsee und die Herrenhäuser Gärten. Oder wie es Thees Uhlmann vor ein paar Jahren in seiner kleinen Hommage an Hannover so herrlich gesungen hat: „Du hattest einen Plan vom Leben / Ich hatte Fury in the Slaughterhouse“. 1986 gegründet, trug es die Band sogar bis in die USA, verkaufte Millionen an Platten und hat den Sound einer Generation mitgeprägt. Von ihren Fans schon lange nur Fury genannt, hat es sich die Band nicht immer leicht gemacht, ließ 2008 sogar das Ende verkünden. Doch so richtig voneinander lassen konnten sie nicht voneinander und so kam es immer mal wieder zu kleinen Intermezzi, fanden Konzerte statt und führte schließlich 2017 dazu wieder als richtige Band zusammen zu agieren. Mit „Hope“ steht nun das neue Album an.

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Einfach nur so ein neues Album zu machen war der Band dann aber wohl doch zu langweilig und so haben sie sich einmal mehr den Themen unserer Zeit gewidmet. Durchhalteparolen stehen neben positiven Botschaften, denn der Titel selbst verrät es bereits. So hat sich die Band auch einigen ernsten Themen gewidmet und öffnet Türen für besondere Projekte, die mehr in den Fokus der Bevölkerung kommen sollten. Während der Tour wird es eine großangelegte Awareness- und Spendenkampagne unter dem Banner HoffnungVerändertAlles geben, mit der die Band auf ihrer laufenden Open Air Tour auf die Arbeit von insgesamt 17 verschiedene NGOs und gemeinnützige Organisationen aufmerksam macht. Näheres dazu gibt es hier zu finden: Hoffnung Verändert Alles

Doch zurück zur Musik. Die ist eben typisch Fury: eingängig, tanzbar und doch auch nachdenklich. Das folgende Zitat von Sänger Kai Wingenfelder umschreibt das optimisch-kämpferische „So Are You“, die erste Single-Auskopplung, perfekt: „Wenn ich die Nachrichten höre oder sehe, stelle ich fest, dass bei mir ein Sättigungsgrad an schlechten News erreicht ist, der mein Leben nicht lebenswerter macht. Eigentlich wollen wir alle nicht, dass die Dinge so passieren, wie sie passieren oder dass die Dinge eben nicht passieren, obwohl sie dringend müssten. Doch es scheint auf diesem Planeten Menschen und Mächte zu geben, die das Allgemeinwohl nicht interessiert. Aber wenn wir alle nicht wollen, dass einfach alles so geschieht, dann müssen wir den Arsch hochbekommen und etwas dafür bzw. dagegen tun. Es liegt in unseren Händen!“ Besser kann man den Standpunkt der Band wohl kaum klar machen. Fury sind eben nicht einfach nur eine weitere Spaßkapelle, die ihren Stiefel durchzieht, sondern sind (und waren) auch immer am echten Leben interessiert, wollen bei ihren Fans ein kleines Stück Menschlichkeit und Respekt erzeugen und auch ein Lebensgefühl vermitteln. All das kommt in den 11 Songs des Albums klar zum Tragen, eingepackt in diese herrlichen Melodien, die wohl nur die Furys so eindringlich schreiben können. Dass dabei natürlich auch die Vergangenheit eine Rolle mitspielt, wie im herrlichen „Always Now“, liegt auf der Hand. Das Rad neu zu erfinden liegt nicht im Bestreben der Band, die seit einigen Jahren mit dieser neu gefundenen inneren Lockerheit wieder am Start ist. Und mit „S.O.S.“ haben die Hannoveraner ihren bisher wohl härtesten Song am Start, der dermaßen drückt, so dass man eigentlich nur darauf wartet diesen Song live erleben zu dürfen. Chapeau, Furys – euch ist wieder einmal ein Album gelungen, das nicht nur Herz und Hirn miteinander verbindet, sondern darüber hinaus auch noch für echte Werte steht, die wir in unserer heutigen Zeit häufig verloren haben.

Fazit: Sagenhaft.

  1. Don’t Give Up

  2. Better Times Will Come

  3. More Than A Friend

  4. So Are You

  5. Always Now

  6. S.O.S.

  7. Offline

  8. Why Worry?

  9. Island In The Sun

  10. Ghost in the City

  11. Far Cry From Home + Who Am I

Label: Starwatch/Sony Music

VÖ: 28.07.2023

Laufzeit: 39:09 Min.

Herkunft: Deutschland

Stil: Rock

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