Gute Frage! – Wigald Boning und Bernhard Hoecker in Nienburg/Weser – Theater auf dem Hornwerk, 10.11.2018
Das Publikum stellt Fragen aus sämtlichen denkbaren Bereichen: Gesellschaft, Wissenschaft, Technik, Ethik und zu persönlichen Dingen! Die Protagonisten „live

Das Publikum stellt Fragen aus sämtlichen denkbaren Bereichen: Gesellschaft, Wissenschaft, Technik, Ethik und zu persönlichen Dingen! Die Protagonisten „live on stage“ antworten direkt – oder versuchen sich zumindest in der Beantwortung. Selbstverständlich nicht immer nur mit ernster Miene, auch des Öfteren mit witzigen Geschichten verbunden. Kann wirklich ein solches Konzept funktionieren und das nicht nur für 10 Minuten oder zusammengeschnitten im TV?
Definitiv ja, das kann, sogar mehr als zwei Stunden lang!
Vor allem, wenn es sich dabei um die beiden Kultfiguren des deutschen TV handelte. Wenn es jene „Protagonisten live on stage“ sind, dann funktioniert es sogar ausgesprochen gut, denn sowohl Wigald Boning als auch Bernhard Hoecker geben den Zuschauern schon beim Einlass die Gelegenheit, Fragen aufzuschreiben. So entgeht der Zuschauer der „Peinlichkeit“ oder eben dem Scham, wenn man doch aus dem Publikum heraus die Hand hebt und schnipst und dann doch Panik bekommen sollte?! Doch das ist im Nienburger Theater auf dem Hornwerk nicht wirklich vorgekommen, das Publikum hat es eher genossen Fragen laut hineinzurufen. Und wenn es doch nicht schnell einfiel, dann hat es ja die Schüssel voller Fragen, die vor der Show aufgeschrieben worden sind, gegeben.
Im ihrem Programm „Gute Frage! – Wigald und Bernhard“ gab es einige sowohl interessante und lustige als auch irgendwie doch unbeantwortete Fragen. Das Publikum schien auch gern mitzumachen, welches vom Altersdurchschnitt bunt gemischt gewesen ist, selbst ein paar Kinder wurden gesichtet.
Erstaunlicherweise reichte auch bloß ein Tisch und zwei Stühle für die beiden Künstler, kein Feuerwerk, keine Filmchen und auch kein „Boom“, wie sonst bei ihren gemeinsamen Serie üblich. Einfach nur zwei Typen und das ausverkaufte Haus, welches sofort mit Fragen zu ihren TV-Shows, das Privat-, als auch dem Tourleben und des Star-Comedian-Daseins angefangen hatte.
Sehr überraschend waren auch Fragen aus dem „Pott“, die auch direkt den Landkreis Nienburg betrafen. Hoecker und Wigald taten sich schwer da einen Zusammenhang zu finden, weil ihnen die Namen der Orte oder eben genannten Personen nicht geläufig waren, wie auch?, aber sie haben es geschafft aus eben jenen Fragen über z.B. die Stadt Rehburg oder den lokalen Politiker „Gränt“ H. Tonne, einige lustige Witze zu reißen, auch mit Fragen die hinterher aufgetaucht sind, ohne direkten Bezug auf jenen Ort.
Brüllend gut wurde es, wenn es nur noch spontan ging:
Wegen des parallel stattfindenden Fußballspiels Dortmund-Bayern (zugunsten Dortmunds) kam die Frage hierzu – und Bernhard Hoecker rief spontan Bayern-Fan Kai Pflaume an, um diesen zu vereimern – es gelang großartig, Kai Pflaume machte mit und setzte sogar noch einen drauf. Das Publikum tobte!
Auch die Frage, was man als Bundeskanzler denn machen würde, wurde sowohl ernsthaft als auch lustig beantwortet –man einigte sich dann auf Teilzeitkanzler, während die Frage, ob in einem Schifffahrtskanal der Druck unter dem Schiff steigt, wenn man ein Schiff einsetzt, schon kniffliger war.
Was wissen wir noch?
Beim Sex sollte man tunlichst die Worte „Klaus“ (so denn Mann und Frau dabei sind) vermeiden, und um Diskriminierungen vorzubeugen war man sich auch schnell einig, dass Lustrufe wie „Rotkohl“ dann vielleicht politisch korrekt, aber der Stimmung beim Sex leicht abträglich sein dürften.
Auch als Bernhard Hoecker einen spontanen Hip-Hop-Song über den politischen Lokalmatador und niedersächsischen Kultusminister Grant H. Tonne zum Besten gab, wollte das Zwerchfell bald nicht mehr und zeigte, dass Wigald und Bernhard sich total auf das lokale Publikum einstellen. Klasse!
Wigald zog gleich durch eine Jazz-Impro über die Ortschaft Nienburg und wir haben erfahren, dass das SIEzen des Publikums zwar den Respekt zu dem zahlenden Zuschauer zeigt, aber das DUzen nun mal die Freundschaft manifestiert. Großartig.
Was bleibt da noch zu sagen?
Allenfalls, kommt bald wieder nach Nienburg/Weser!
Danke für diese unglaublich coole, kurzweilige Show – wo tatsächlich Menschen (fast) allen Alters von 10-90 Jahren und genreübergreifend von Landwirt über Bankangestellte, Juristen bis zu Motörhead-Fan sich treffen konnten.
Eine bunte Mischung – klasse, lustige Stimmung – ein perfekter Frage-Antwort-Abend!!!
(Berichterstatter/live dabei für metalglory.com: Andreas und Arturek)
–Quelle des LogoBildes: WigaldHoecker 7punkt7–