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HAMFERÐ – Men Guðs hond er sterk

Genre: wunderschön trauriger wie massiver Doom Metal Die Färöer Inseln und ihre harte Musik. Das war und ist eine

HAMFERÐ – Men Guðs hond er sterk

Genre: wunderschön trauriger wie massiver Doom Metal

Die Färöer Inseln und ihre harte Musik. Das war und ist eine Erfolgsgeschichte, und wer gern Musik abseits der ausgetretenen Pfade des Alltäglichen hört, kommt an diesen Inseln nicht vorbei. Die sechs Herren rund um Sänger Jón Aldará zählen dabei mit zum Besten, wenn es darum geht, unbarmherzige Härte und dunkle Schönheit zu einem großen Ganzen zu vereinen. Davon kündet auch ihr neuester Streich „Men Guðs hond er sterk“, der, wie könnte es anders sein, ein wahres Ereignis aus der Geschichte der Färöer erzählt. Ein Drama voller Tod, Verzweiflung und Trauer, das sich tief in die Seele der dortigen Menschen eingegraben hat.

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Und dieser Tragödie geben HAMFERÐ mit inbrünstiger, ergreifender Musik ein wahrhaft so anmutiges wie verzweifeltes Gesicht. Das ist Doom, das ist machtvoll, das ist erdrückend und niederschmetternd. Bei aller Melancholie ist das verdammt hart produziert. Wohin die Reise geht, zeigt bereits der Eröffner „Ábær“. Das ist die pure, wuchtige Heavyness. Das ist packend, mitreißend, das ist titanische Stärke. Die Riffs marschieren kraftvoll voran, der Groove ist massiv und schwer, und bei aller feinen Balance ist das energisch, heftig und kompakt wie eine mächtige, alles verschlingende Welle aus schwarzem Wasser und peitschender Gischt. Über dem tiefen Gefühl von alles umarmender Ohnmacht, Dunkelheit und Masse erheben sich melancholische Leads („Marrusorg“), flirrende Melodien („Í hamferð“) und der mal tief growlende, dann wieder in tiefster Trauer wehklagende Gesang von Herrn Aldará. Zum einzigartigen Eindruck trägt dabei die Tatsache bei, dass alles in der färöischen Sprache dargeboten wird. Grandios. Zum Ende hin mag nicht jede Idee restlos begeistern und manches ein wenig zerfasert wirken (,Fendreygar“, „Hvølja“), dennoch passt sich alles nahezu perfekt ein in die große Idee und Geschichte, die es zu erzählen gilt.

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Fazit:
HAMFERÐ legen mit „Men Guðs hond er sterk“ ein Werk vor, dass sich ganz der düsteren, unheilvollen Atmosphäre verschreibt. Das atmet Leidenschaft, Hingabe, Pathos, Passion – und bei aller Trauer und Schwermut auch die Urgewalt von Natur und Mensch. Wer Doom in seiner traurigen Form mag, aber sich bei aller Emotionalität gerne von erbarmungsloser und rauer Riffgewalt begeistern lässt, der wird mit dieser Platte wunschlos glücklich werden. Hier gilt: Sich Zeit nehmen, in die Musik fallen lassen und jede Sekunde genießen.

Liederliste:

  1. Ábær (5:49)
  2. Rikin (5:28)
  3. Marrusorg (6:14)
  4. Glæman (5:24)
  5. Í hamferð (4:53)
  6. Fendreygar (5:37)
  7. Hvølja (5:09)
  8. Men Guðs hond er sterk (5:03)

Label: Metal Blade Records
Laufzeit: 43:37 Min.
VÖ: 22.03.2024

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Quelle & © Bilder/Info/Clips: Hamferð, Metal Blade Records