Hartmann (D) – 15 Pearls And Gems
Seit dem Debüt im Jahr 2005 als Band und Solokünstler hat sich Oliver Hartmann als Konstante im Rockzirkus bewiesen.
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Seit dem Debüt im Jahr 2005 als Band und Solokünstler hat sich Oliver Hartmann als Konstante im Rockzirkus bewiesen. Seine größten Erfolge aber konnte er als Sideman von Tobias Sammet bei Avantasia und im Rock Meets Classic Konzept feiern. Auch wenn er dadurch häufig nur als Gitarrist einer bekannten Band bzw. Projekts wahrgenommen wird, kann er auf mittlerweile 15 Jahre als Solokünstler zurückblicken. Anlässlich dieses Jubiläums erscheint nun mit „15 Pearls And Gems“ ein Album, dass sowohl neue Stücke, als auch Coversongs und Liveversionen enthält.
Jeweils 5 an der Zahl stehen dafür zur Verfügung. Die neuen Songs stehen gleich am Anfang des Albums und setzen den eingeschlagenen Weg des Vorgängers „Hands On The Wheel“ fort: lockerer, leicht bekömmlicher Hardrock mit Tiefgang und dieser faszinierenden Stimme eines der besten deutschen Hardrock-Acts. Kraftvolle Rocker stehen dabei genauso im Fokus, wie halbballadeske Songs. Besonders das eindringliche „How Does It Feel“ wäre in der Hochzeit dieser Musik ein Hit geworden und hätte für Dauerrotation bei den einschlägigen Videosendern gesorgt. Dann folgen die Coversongs. Man kann ja bekanntlich dazu stehen, wie man will. Coversongs haben häufig einen faden Beigeschmack, zeugen nicht selten auch von Mangel eigenen Ideenreichtums. Bei Oliver Hartmann und seiner Truppe sieht das anders aus, hat er sich nämlich endlich mal nicht den üblichen Verdächtigen angenommen, sondern Songs aus dem Hut gezaubert, die man heutzutage nur noch selten hört. „When The Rain Begins To Fall“ zum Beispiel ist ein Song, der Pia Zadora (kennt die heute überhaupt noch jemand?) und Jermaine Jackson im Jahr 1984 einen weltweiten Hit bescheren sollte. Mit dem Hit „Street Cafe“ der Australier Icehouse hat er sich dann ein Kleinod herausgepickt, das in dieser Form ordentlich rockt und dem Original doch gerecht wird. „Uninvited“ widerum stammt aus dem Jahr 1998 und war der erste Song, den Alanis Morissette nach ihrem Durchbruch „Jagged Little Pill“ für einen Soundtrack („City of Angel“) beisteuerte. Die schwermütige Interpretation des Originals hat Oliver Hartmann hervorragend eingefangen und dabei einen Song zu Stande gebracht, der ihm gut zu Gesicht steht. „I Go To Extremes“, aus der Feder von Billy Joel, kann dann allerdings mit dem Original nicht ganz mithalten, fehlt mir persönlich die Lockerheit des Hits aus dem Jahr 1989. Der letzte Coversong ist dann der alte Free Klassiker „Fire & Water“, in dem Oliver die stimmliche Präsenz von Paul Rodgers nur knapp verfehlt. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass man die Stimme von Paul Rodgers geradezu verinnerlicht hat und sich von daher mit einem Cover schwer tut. Rein künstlerisch betrachtet stimmt aber auch hier alles. Fehlen noch die Livesongs. Hier stehen vor allem die ersten Werke des Mannes im Fokus, stammen doch alle Songs von den Alben „Out In The Cold“, „Home“ oder „3“. Besonderes Augenmerk liegt dabei sicherlich auf dem Song „Brothers“, im Original auf „3“, bei dem Oliver stimmliche Unterstützung von Tobias Sammet bekommt.
„15 Pearls And Gems“ ist ein tolles Album geworden, dass sich trotz des Jubiläums nicht als „Best Of“ darstellt und damit besonders für Fans eine echte Bereicherung darstellt.
Fazit: Ein weiteres großartiges Album eines der besten deutschen Hardrocker.
- Can’t Stop This Train
- Walking On A Thin Line
- How Does It Feel
- You Will Make It
- Glow
- When The Rain Begins To Fall (Feat. Ina Morgan)
- Street Café
- I Go To Extremes
- Uninvited
- Fire And Water
- The Sun’s Still Rising (Live)
- What If I (Live)
- Don’t Give Up Your Dream (Live)
- Brothers (Live, Feat. Sascha Paeth & Tobias Sammet)
- Out In The Cold (Live)
Label: Pride & Joy Music
VÖ: 17.04.2020
Laufzeit: 42:28 Min.
Herkunft: Deutschland
Stil: Hardrock
Webseite: https://oliverhartmann.com/
Facebook: https://www.facebook.com/HartmannBand/