„Heathen Crusade To Doomsday“ – Primordial, Swallow The Sun, ROME in Bremen, Modernes am 20.04.22
Nach der natürlich notwendigen Verschiebung, der für 2021 geplanten „Heathen Crusade III“-Tour von PRIMORDIAL, ROME und NAGLFAR durfte und
Nach der natürlich notwendigen Verschiebung, der für 2021 geplanten „Heathen Crusade III“-Tour von PRIMORDIAL, ROME und NAGLFAR durfte und konnte endlich die in „Heathen Crusade To Doomsday“ umbenannte Tour durch Europa starten: Dabei sogar mit einigen weiteren Städten/Locations; beginnend in Bochum am 08.04. und endend in Stockholm am 23.04.
Doch dabei musste auch ein Ersatz für die schwedischen Black-Metall-Band Naglfar gefunden werden. Die Finnen von SWALLOW THE SUN stellten sich der Herausforderung, zumal sie kurz vorher von ihrer langen Tour durch Nordamerika wieder in Europa gastieren. Insgesamt sechszehn Stationen, davon fünf in Deutschland hatte die „Crusade“ – und die letzte Location auf deutschem Boden war das Modernes am 20.04.22, bevor sich die Bands anschließend gen Skandinavien für die letzten drei Gigs bewegen durften.
Um die gut 300 Fans fanden sich im genial für Konzerte geeigneten Club in der Bremer Neustadt. Es war deutlich zu spüren, dass etliche Fans einfach nur froh waren, dass es Konzerte gibt und obendrein ohne Nachweispflicht. Auch Abstandhalten und Nase-Mund-Maske gab es nur auf Empfehlung, die einige im Publikum durchaus annahmen. Abstand halten war auch kein Problem, zumal die Halle für einige mehr Fans ausgelegt ist.
ROME, der luxemburgische Künstler an der Akustikgitarre, durfte das Set des Abends eröffnen. Allerdings hatte er es nicht ganz einfach. Zwar wurde er von einem Mitstreiter an den Percussions stark unterstützt, aber wirklich viele Fans befanden sich zum 19 Uhr-Start nicht im Saal. So waren es lediglich um die 50 Personen, die eine melancholische Dark-Neofolk-Akustik-Darbietung aus dem Repertoire einiger Alben des Musikers zugehört haben. Sanfte Stimme, gedämpftes, überwiegend rotes Licht und eine eher entspannte, sehr emotionale „Lagerfeuer“- Atmosphäre. Als Eröffnungsact nicht wirklich fehl am Platz, aber grundsätzlich auch langatmig; ROME in einer Kirche oder Theater mit Sitzplätzen, mit dieser Setlist der Akustiktracks (mit u.a. „The Torture Detachment“, „Die Nelke“, „One Fire“ oder „Who Only Europe Know“), wäre sicherlich noch passender. Beim letzten Stück „Ächtung, Baby!“, der insgesamt gut 40minütigen Darstellung, ließ es sich Alan „Nemtheanga“ Averill -himself- natürlich nicht nehmen, die Vocals live on stage beizusteuern. Das eben gemeinsame Stück vom 2020er-Album „The Lone Furrow“, bei dem einige Gäste die Songs mit Jérôme Reuter teilten. Gute Idee & Umsetzung, wenn man eben schon gemeinsam eine Tour absolviert.
SWALLOW THE SUN sind ja auch schon seit einiger Zeit unterwegs und haben die in Europa pausierte Zeit mit einer ausguebiegen Tour auf der anderen Seite des Atlantiks nutzen können. Dementsprechend wirkten sie auch komplett gut eingespielt, von der ersten Minute an. Auch die Setlist ließ kaum Wünsche offen. Warum? Weil sie sich auf das aktuelle Album „Moonflowers“ konzentriert haben, aber dennoch ihre gewohnten, gut funktionierenden Livestücke vergangener Alben (u.a. aus „New Moon“, „Hope“ oder „The Morning Never Came“) nicht ausgelassen haben. Und spätestens nach dem düsteren Track „This House Has No Home“ (mit dem Einsatz von fiesen Black-Metal-Screams, zur sonst gewohnten Growl/Clean-Wechsel von Mikko) hatte sich wohl kaum jemand im Publikum (nunmehr deutlich mehr als bei ROME) noch die Frage stellen müssen, ob die Finnen der richtige Ersatz für Naglfar gewesen sei. 75 Minuten Spielzeit, top Sound, cooles Licht und dazu eine eingespielte Truppe auf der Bühne: SWALLOW THE SUN haben mit ihren starken und langen Doom-Death-Gothic-Tracks ordentlich abgeliefert, um die komplette Meute auf Primordial einzuheizen. Wie so oft, waren die meisten auch an diesem Tag, um den Headliner zu sehen. Das merkte man bereits, als das Intro von PRIMORDIAL, nach der kurzen Umbauphase zu hören war.
Sofort hatte Alan das Publikum auf seine Seite & viel musste er dafür auch nicht tun.
Die Tracks des bisher letzten Albums kamen sehr gut rüber, der Sound passte grundsätzlich ebenso; ein kurzer Verzerrer ist ja oft dabei, live eben. Doch in dem großen Saal, mit der Kuppelähnlichen Decke, hatte schon sowohl beim Sound als auch Licht den gewissen Reiz. Die Meute in den ersten Reihe tobte, sang auch einige Stücke mit, der Rest genoss es am Tresen oder auch an vorhandenen Sitzplätzen, im hinteren Bereich des Modernes.
Alan und seine Mitstreiter sind alte Hasen im Geschäft und die Setliste der langen „Heathen Crusade To Doomsday“-Tour hatten sie perfekt ausgewählt.
Die ordentlichen Ansagen von Alan hatten den typischen Effekt, schließlich lässt er es nicht dabei, wenn das Publikum zu leise antwortet, da musste es eben wiederholt werden; Stichwort „Death or Liberty“!
Und als ihm das Mikro zum Einsatz bei „As Rome Burns“ aus den Händen in die erste Reihe fiel, musste er sogar selbst schmunzeln. Selbstverständlich bekam er das Mirko sofort wieder und die restlichen Bandmember merkten auch kaum etwas von dem Vorfall. Auch das Publikum hätte hier den Einsatz mit Sangeskünsten ausbaden können, hatte man zumindest den Eindruck.
Primordial agierten sehr gut, wirkten nach den zahlreichen Konzerten alles andere als müde oder gelangweilt.
Gute Stimmung, ordentlicher fetter (oft hypnotisierend-treibender Bass) Sound und ebenfalls eine top-eingespielte Truppe mit einer bunten Mischung aus ihrer Karriere auf der Setlist, für gut 90 Minuten; die natürlich in „Empire Falls“ ein Ende fand!
Setlist – Primordial in Bremen (Titel/Album):
Intro (Dark Horse on the Wind)
Where Greater Men Have Fallen – Where Greater Men Have Fallen
No Grave Deep Enough – Redemption at the Puritan’s Hand
Nail Their Tongues – Exile Amongst The Ruins
The Mouth of Judas – Redemption at the Puritan’s Hand
Sons of the Morrigan – Storm Before Calm
As Rome Burns – To the Nameless Dead
Gods to the Godless – Spirit the Earth Aflame
To Hell or the Hangman – Exile Amongst The Ruins
Wield Lightning to Split the Sun – Where Greater Men Have Fallen
The Coffin Ships – The Gathering Wilderness
Heathen Tribes – To the Nameless Dead
Empire Falls – To the Nameless Dead
Setlist – Swallow The Sun in Bremen (Titel/Album):
Intro (The Fight of Your Life)
Enemy – Moonflowers
Rooms and Shadows – “ Gloom“ (Songs from the North I, II & III)
Falling World – New Moon
Don’t Fall Asleep (Horror Pt. 2) – Hope
Stone Wings – When a Shadow Is Forced into the Light
The Void – Moonflowers
New Moon – New Moon
Firelights – When a Shadow Is Forced into the Light
Woven Into Sorrow – Moonflowers
This House Has No Home – Moonflowers
Swallow (Horror, Part 1) – The Morning Never Came
…ein metallischer, fetter DANK & Gruß von metalglory.com geht an die Veranstalter von
„sunday-entertainment“, Dragon Productions sowie das örtliche Modernes-Team, die diesen Abend in Bremen ermöglicht und sehr gut, als auch freundlich organsiert haben!
Bildercopyright: Arturek/Metalglory.com