Helloween „Pumpkins United World Tour 2017/2018, 22.12.2018, Alsterdorfer Sporthalle, Hamburg
Es dürfte wohl eine der wichtigsten News gewesen sein, als die Kürbisköpfe eine Reunion ankündigten. Im Gegensatz zu vielen
Es dürfte wohl eine der wichtigsten News gewesen sein, als die Kürbisköpfe eine Reunion ankündigten. Im Gegensatz zu vielen anderen Bands dieses Planeten war es aber nicht einzig eine Reunion, sondern viel mehr eine Familienzusammenführung, denn die alten Mitglieder wurden nicht entlassen, sondern in das neue Konzept einbezogen. Eine erste Single folgte dem und dann ging es auf Welttour, die überall umjubelt war. Den Abschluss diesen Tourmarathons von 14 Montane feierten sie dann schließlich in ihrer Heimatstadt Hamburg. Zahlreiche alte Wegbegleiter waren an diesem Abend im Publikum auszumachen. Familienmitglieder genauso wie Freunde, alte Manager oder auch musikalische Begleiter. Alle durften dann eine extrem spielfreudige Band erleben, die es verstand Fans und Freunde in ihren Bann zu ziehen.
Knapp 5.500 Zuschauer hatten sich an diesem Samstagabend vor Weihnachten in der nicht ganz ausverkauften Sporthalle eingefunden. Pünktlich um 20 Uhr erklommen die Lokalmatadoren die Bühne. Kein Support, nur ein kurzes Intro – das wars. Es sollte ein knapp dreistündiges Spektakel folgen, das eine Band präsentierte, die sich sichtlich wohl in ihrer Rolle fühlte. Mit dem Kracher „Halloween“ stieg die Band ein, bewies, dass auch zwei Sänger aus einem Song etwas herauszuholen wissen und sich dabei nicht vor dem jeweiligen Kollegen zu verstecken brauchen. Vor allem Michael Kiske gab dabei eine ausgezeichnete Figur ab und überzeugte restlos mit seiner immer noch kraftvollen Stimme, die nichts von der einstigen Strahlkraft verloren zu haben schien. Und mal ganz ehrlich… was gibt es denn genialeres als die alten Songs von der Originalstimme um die Ohren gehauen zu bekommen? Eben. Kai Hansen, der mit einem Dauergrinsen ausgestattet war, wirbelte über die Bühne, schien sich diebisch zu freuen mit seinen alten Weggefährten die Bühne teilen zu dürfen. Auch seine Gesangseinlage war nicht von schlechten Eltern und ließ einen Jungbrunnen vermuten, der ihm zusätzlichen Ansporn gab.
Helloween gaben an diesem Abend Songs aus einer mehr als 30 Jahre andauernden Karriere zum Besten, wobei es neben den alten Klassikern einen bunten Streifzug durch nahezu die komplette Karriere der Hamburger gab. Es gab ein paar Momente, in denen man meinte, dass Andi Deris der Aufgabe nicht gewachsen zu sein schien, was sich aber jedesmal als Fehleinschätzung herausstellte. Vor allem die gemeinsamen Parts mit Kiske zählten zu den Highlights der Show, die keinerlei Längen aufzuweisen hatte und nur in glückliche Gesichter schauen ließ. Spielfreude, gegenseitiges Verständnis, Spaß am gemeinsamen Rocken und dem Zelebrieren der alten Songs, die, wie sollte es auch anders sein, beim Publikum am besten ankamen und lauthals mitgegröhlt wurden. Erstaunlich war, dass selbst der ansonsten eher unscheinbare Dani Löble sich von der Energie anstecken und auch häufig in den Vordergrund schieben ließ. Das zeugt von einer gewachsenen Männerfreundschaft und zeigt die gegenwärtige Harmonie in der Band.
Die Kürbisse ließen sich zwei mal zu einer Zugabe hinreissen, die jeweils nochmals zusätzliche 15 Minuten auf die Uhr brachte. Nach knapp drei Stunden schließlich war der Abend gelaufen und die Fans wurden in die kühle Hamburger Nacht entlassen und konnten nun einer geruhsamen Weihnacht entgegen fiebern.
Zu den Bilder der Show: https://www.metalglory.com/gallery/helloween-pumpkins-united-world-tour-2017-2018-final-show-22-12-2018-sporthalle-hamburg/
Setliste:
- – Halloween
- – Stein
- – I’m Alive
- – If I Could Fly
- – Are You Metal?
- – March Of Time
- – Perfect Gentleman
- – Starligh/Ride The Sky/Judas
- – Heavy Metal Is The Law
- – A Tale That Wasn’t Right
- – Pumpkins United
- – Drum Solo
- – Livin’ Ain’t No Crime
- – A Little Time
- – Waiting For The Thunder
- – Sole Survivor
- – Power
- – How Many Tears
Encore I
- – Eagle Fly Free
- – Keeper Of The Seven Keys
Encore II
- – Guitar Solo
- – Future World
- – I Want Out