HELSOTT – „Slaves And Gods“
HELSOTT – „Slaves And Gods“ Label: M-Theory / Soulfood Laufzeit: 46:42 min VÖ: 12.10.2018 Genre: Pagan Death Metal voller
HELSOTT – „Slaves And Gods“
Label: M-Theory / Soulfood
Laufzeit: 46:42 min
VÖ: 12.10.2018
Genre: Pagan Death Metal voller Härte, Synthies und Klischees
„Slaves And Gods“ ist das zweite Album der kalifornischen Nordmänner. Ja, das geht wirklich. Mit allerlei illustren Gästen aus allen Ecken und Enden des Genres gibt es eine Mischung aus Pagan und zumeist melodischen Death Metal, der auf dem schmalen Grat zwischen mitreißender Wildheit und kaum zu ertragenden Kitschattacken hin und her wankt und immer wieder mal zur einen Seite böse hinunter stürzt. Ach ja, zu dem Tom-Petty-Cover sage ich hier mal nichts.
Da fallen zunächst die guten handwerklichen Fähigkeiten auf. Die Gitarren können richtig brutal sägen und braten und wissen auch mit melodischen Leads zu gefallen. Der Bass pumpt und setzt eigene Akzente und das Schlagzeug treibt die Lieder immer wieder mit einer phantastisch akzentuierten Doublebass voran. Dazu kommt ein wirklich variabler Gesang, der aus tiefster Seele und voller Kraft heiser, aggressiv, wütend und gewalttätig growlen kann. Daneben wird in den melodischen Teilen, vor allem den eingängigen Refrains auch immer wieder eine emotionale Klarstimme eingesetzt, die sich gut in die Stimmung einfügen kann. Auch die Musik weiß dort zu gefallen, wo HELSOTT in schnellen und harten Brechern druckvoll, impulsiv, kriegerisch und zwingend agieren („Winter Smells like Death“, „Whiskey Breath“, „Trollskald“, was für ein brutales Riff!). Und auch dann, wenn sich HELSOTT melodisch und emotional zeigen, ergeben sich ergreifende Momente und packende Eingängigkeit („The Coward’s Curse“). Und „Honour Thy Valkyrie“ ist ein echter Hit, der Refrain ist einfach nur großartig!
Aber, und das ist ein verdammt großes Aber: Die Härte wird immer wieder durch klebrig-süße Keyboardteppiche zunichte gemacht. Die Synthies stinken nicht nur nach billigem Plastik, sondern sind auch noch schaurig laut im Mix platziert. So schmeckt der Atem eben nicht nach Whisky, sondern nach billigstem Sahnelikör („Whiskey Breath“), und statt Metal schallt uns auf einmal ein Song aus dem Musical „Das wunderschöne Sklavenmädchen und der schöne und gute Gottesprinz“ entgegen („Eye of the Past“). Dazu gesellen sich kläglich öde Hörspielgeräuschkulissen und – ja, das trauen sich immer noch gestandene Musiker*innen! – Ohoho-Chöre mit entwaffnend selbstbewusster Penetranz.
Fazit: HELSOTT bieten auf ihrem neuen Album „Slaves And Gods“ eine Mischung aus Pagan Death Metal und aus süßlich-klebrigen Synthies und seichten Effekten erzeugtem Pathos. Handwerklich mehr als gekonnt gespielt und inszeniert, wirkt das in seiner übertrieben aufgeblähten und schwülstigen Theatralik nicht wie ein Metalkonzert, sondern wie eine quietschbunte Halloweenparty zum Motto „Sklaven, Götter und Gitarren“. Wer auf künstlich erzeugte Symphonik für nordische Götterhallen steht, der wird mit HELSOTT mehr als glücklich werden.
Liederliste:
1. Slaves and Gods (5:52)
2. The Coward’s Curse (3:45)
3. Winter Smells like Death (4:47)
4. Whiskey Breath (2:39)
5. Eye of the Past (4:28)
6. Trollskald (6:45)
7. Zep Tepi (4:33)
8. Return Hyperborea (4:45)
9. Honour Thy Valkyrie (4:38)
10. Runnin‘ Down a Dream (4:30)
Quelle Cover: m-theoryaudio.com