Allgemein Interviews Musik

Interview: mit Jagger von Disbelief, 29.07.2017, Aschaffenburg / Colos-Saal

Am 29.07.2017 machten DISBELIEF Halt im Aschaffenburger Colos-Saal und luden 2 regionale Bands ein, der Meute vor der Bühne

Interview: mit Jagger von Disbelief, 29.07.2017, Aschaffenburg / Colos-Saal

Am 29.07.2017 machten DISBELIEF Halt im Aschaffenburger Colos-Saal und luden 2 regionale Bands ein, der Meute vor der Bühne ordentlich einzuheizen. Zu diesem Anlass bekam ich die Gelegenheit mit DISBELIEF ein bißchen zu schnacken…

 

Es soll ja Menschen im metallischen Universum geben, welche eine wahre Konstante im Genre des Deathmetal mit 100%igen Wiedererkennungswert (noch) nicht kennen, also mal ein kurzer Überblick: Vor etwa 27 Jahren gegründet, drehte sich das Bandkarussell sehr häufig im Hause DISBELIEF, doch legte die Band um Frontröhrer Karsten „Jagger“ Jäger konstant gute bis sehr gute Alben vor, bis es vor knapp 7 Jahren etwas ins Straucheln kam und die Fanschaft bis vor kurzem auf ein neues Werk warten musste. Wieso, weshalb und warum, erklärt uns Jagger in geselliger Runde in Gegenwart der kompletten Band, bzw. überließ er dazu auch Drummer Fab das Wort, denn irgendwie hängt er in der langen veröffentlichungsfreien Zeit mit drin… Drum-technische Fragen wären ihm wohl lieber gewesen, doch nun ist´s zu spät! Nachdem ich erklärte, dass ich ALLES zu jedem Thema wissen will, ging das Frage-Antwort-Spiel los, warum es letztendlich 7 Jahre dauerte, bis man ein neues DISBELIEF Album in der Hand halten konnte. Merke: Bei DISBELIEF darf auch der Schlagzeuger Interviews geben, hat der Chef eben erlaubt, angeordnet…

MG: Hi, warum hat es denn sooo lange gedauert? Keine Lust, Kein Ideen, das Engagement bei MORGOTH oder kein Line-Up?

Jagger: Das mit dem Line-Up ist schon richtig…da kann der Drummer mehr zu erzählen…und kannst Du Ihm auch ein paar Schlagzeug-spezifische Fragen stellen?

MG: Das kommt später…

Fab:Als neuestes Mitglied kann ich dazu ganz besonders viel sagen und übergebe das Wort wieder an Jagger, hahaha! Das Problem war, dass wir das neue Album als Band einspielen wollten und es gedauert hat herauszufinden, ob wir perfekt zusammenspielen…und das war letztendlich auch der Hauptgrund.

Jagger: Inzwischen spielen wir 4 Jahre zusammen und verstehen uns im Studio sehr gut und auf der Bühne auch sehr gut. Alex verlässt uns demnächst, aber wir haben bereits einen Ersatz der schon 2 Shows absolviert hat.

MG: Aber 7 Jahre sind eine wirklich lange Zeit, andere Bands zerbrechen…hast Du DISBELIEF in der Zeit schon eher ad acta gelegt, abgehakt, begraben? Bestimmt kam noch das Engagement bei MORGOTH hinzu, aber da sind immer noch viele Jahre…

Jagger: Das war ja alles nicht so gewollt oder geplant, auch MORGOTH kamen eher spontan dazwischen und davor hieß es ausharren, Geduld bewahren denn Musiker die zu einem passen, kann man sich nicht schnitzen. Das war beim Drummer echt ein Problem gewesen jemanden zu finden, der sich musikalisch auf einem Niveau befindet, auf das wir halt aus sind.

MG: Ich schrieb in meinem Review „…die Hessen…“, aber Ihr seid ja gar nicht mehr alle Hessen. Wie läuft das dann bei Euch mit der Albumproduktion / Vorproduktion? Filesharing? Keine Proberaumromantik?

Jagger: Gebürtiger Hesse bin nur ich… Der Proberaum bleibt natürlich noch als Schmiede, nachdem sämtliche Filesharingkanäle die das Internet bietet, genutzt werden, um Songstrukturen oder gar komplette Songideen auszutauschen, damit man später bei den Proben optimal vorbereitet ist. Dann landet alles wieder im Internet, alles wird bearbeitet und separat aufgenommen um dann im Studio mit den Vocals an die Sache ran zu gehen.

MG: Zum Album, bzw. zum Titel: „The Symbol Of Death“; Was ging Dir durch den Kopf als Dir der Titel einfiel, was ist DAS Symbol des Todes ?

Jagger: Wenn man einfach nur die Arme nach oben nimmt und damit Totgeglaubte zum Leben erweckt. Das war eine Szene aus der Serie „Game Of Thrones“, die hat mich zu dem Titel bewegt.

MG: Ich schrieb auch, dass Ihr Euch frischer anhört, habt Ihr Euch regelrecht freigespielt? Außerdem sind Soli zu hören und bestimmte Fragmente tendieren stark zum Thrashmetal, habt Ihr Euch dem bewusst geöffnet?

Jagger: Nun überteib´s mal nicht, hahaha…auf einem Song ist ein Solo… Ja, es ist mir bei den Aufnahmen auch aufgefallen, dass gewisse Teile eher Thrash-Charakter haben, wobei ich das keine schlechte Sache finde… Letztendlich sind Thrash-Elemente sind auch schnelle Elemente und gepaart mit unseren monströsen Elementen, bzw. Fundamenten, ist das eine Sache, die wir in der Vergangenheit etwas vernachlässigt haben.

MG: War das gewollt oder hat sich das eher eingeschlichen?

Jagger: „eingeschlichen“ ist das verkehrte Wort…letztendlich hat sich das irgendwie entwickelt, durch verschiedene Drummer, deren Techniken und Vorlieben.

MG: Ihr seid mit „The Symbol Of Death“ inzwischen ein paar Tage bereits unterwegs, wie kommen denn die neuen Songs aus Eurer Sicht bei dem Publikum an?

Jagger: Mitgesungen wird nur in Südamerika… Die Songs sind für´s Live-Programm sehr machtvoll und für´s Publikum einfach zu reproduzieren. Von daher denke ich, dass sie sehr gut ankommen.

MG: Wie sieht denn die Setlist aus? Wieviel neu gibt es und vor allem: bedeuten 25 Jahre DISBELIEF nicht auch ein bißchen Nostalgie und Klassiker?

Jagger: Du hast uns verjüngt. 27 Jahre…

MG: Ok, mein Fehler, trotzdem hat sich ja inzwischen ´ne Menge an hochklassigen Songs angesammelt, die man schon lange oder noch gar nicht gehört hat.

Jagger: Wir haben ´nen bunten Mix. Nicht zu wenig von der neuen Platte aber auch nicht zu viel, heute haben wir zum Beispiel Weltpremieren was 2 Livesongs betrifft die wir noch nie Live gespielt haben…und so ist das von allen Platten irgendwie ein guter Mix geworden, wirst Du ja gleich hören.

MG: Darf ich Dir Fragen zu MORGOTH stellen?

Fab: Ich bin dann mal weg…

Jagger: Du musst jetzt mal ´ne Schlagzeugerfrage reinhauen… (Fab „flüchtet“)

MG: Inwiefern nahm die Arbeit mit MORGOTH Einfluß auf die Arbeit von DISBELIEF? Konntest Du etwas aus der Zeit gewinnbringend für Dich mitnehmen und / oder umgekehrt?

Jagger: Ohne Ende Erfahrungswerte…ob im Studio oder Live-Bereich…überall neue Erfahrungen gemacht die mich auch als Sänger haben wachsen lassen, mich stärker gemacht, mehr Selbstbewusstsein und damit habe ich nun die neue Platte eingesungen.

MG: Bist Du nun ein Teil der Band oder „nur gemieteter“ Musiker und wie geht es weiter?

Jagger: Ich hatte die Wahl und habe mich für die Band entschieden, weil ich keine Nutte bin, ganz oder gar nicht!

MG: Vielen Dank für die Info. Warum läuft eigentlich Euer Online-Shop nicht?

Jagger: Wir verkaufen unser Merch grade ausschließlich Live, denn die Leute sollen zu unseren Shows kommen. Wenn wir irgendwo nicht hinkommen, dann kann man da auch eventuell etwas via Mail machen, denn die erreichen uns ja. Aber ich finde, die Leute sollen Live zu unsere Konzerte kommen und unser Zeug kaufen! Aber vielleicht machen wir auch mal ´nen Onlineshop…

MG: Könnt Ihr von der Musik leben?

Jagger: Alex bestellt sich grade seinen 2. Porsche, Fab macht seinen Pilotenschein und fliegt uns demnächst durch die Luft… Es ist Zubrot zudem, was Du sonst noch verdienst!

MG: Und was treibt Dich weiterhin hin an Musik zu machen, wenn man sieht, wie alles was mit Musikgeschäft zu tun hat, irgendwie grob den Bach runtergeht?

Jagger: Die Musik an sich! Weil es immer noch spannend ist und man sich mit einer, ich sag mal: noch integrierteren kompletten Band, die im Konsens noch mehr an sich schaffen kann,…

Da ist noch einiges machbar.

MG: Du hast also noch weiterhin große Pläne…

Jagger: Große Pläne? Es wird noch einiges passieren in der Geschichte von DISBELIEF, alles spannend, immer noch! Und solange es spannend bleibt, ist es strebsam, das immer weiterhin am laufen zu halten.

MG: Mir ist spontan immer noch keine Drummerfrage eingefallen…schönen Dank für Eure Zeit, wir hören und sehen uns gleich…

Jagger: Das war für Metalglory Of Hell?

MG: Eigentlich nur Metalglory…

Jagger: Bei mir ist immer alles „Of Hell“!!!

Mit dieser Erkenntnis, bestens informiert und unterhalten, dauerte es auch nicht lange, bis die Show begann. Dazu mehr im Live-Review!

Live-Bilder findet Ihr in der Galerie!

Hier: https://www.metalglory.com/gallery/disbelief-betrayal-precipitation-29-07-2017-aschaffenburg-colos-saal/

Aktuelles Line-Up:

Karsten „Jagger“ Jäger – Vocals

Jochen „Joe“ Trunk – Bass

Alex Hagenauer – Guitar

David „Dave“ Renner – Guitar

Fabian „Fab“ Regmann – Drums

Diskografie:

1992 – 2 Track Demo 1992

1993 – 5 Track Demo „Unbound“

1995 – 4 Track Promo Tape

1995 – 4 Track Demo „Choice“

1997 – Disbelief

1998 – Infected

2001 – Worst Enemy

2002 – Shine

2003 – Spreading The Rage

2005 – 66Sick

2007 – Navigator

2009 – Protected Hell

2010 – Heal!

2017 – The Symbol Of Death

DISBELIEF online:

HP http://www.disbelief.de/

FB https://www.facebook.com/disbeliefhell/

Tourtrailer I

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Tourtrailer II

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden