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Interview mit POP EVIL zum neuen Album „Pop Evil“

Ich traf die Band Pop Evil im Rahmen der Promo-Tour im Kölner Rock-Pit und quetschte sie mal rund um´s

Interview mit POP EVIL zum neuen Album „Pop Evil“

Ich traf die Band Pop Evil im Rahmen der Promo-Tour im Kölner Rock-Pit und quetschte sie mal rund um´s Album aus…

Pop Evil (Leigh):

Hi Totti! Hallo Metalglory-Leser, wir sind Pop Evil aus Grand Rapids / Michigan, machen Rockmusik und versuchen das mit viel positiven Vibes unter die Menschen zu bringen, das ist unsere Mission.

Pop Evil (Haylay):

Ich komme nicht aus Michigan, ich komme aus Brighton, England. Ich bin die Neue in der Band…ich bin sehr glücklich darüber, dass ich bei Pop Evil untergekommen bin und konnte so auch endlich in die USA umsiedeln. Ich liebe Europa, aber ein Teil meines Herzens schlägt auch für Amerika. Vor ungefähr 2 Jahren landete ich bei Pop Evil, meinem 1. Album und gleichzeitig das 5. Album der Band. Wir sind sehr gespannt, wie das Album ankommen wird. Unsere ersten gemeinsamen Shows bestritten wir mit Rob Zombie, ziemlich große Shows für eine neue Drummerin. Aber wir haben das gemeistert.

MG:

Hast Du davor schon in anderen namhaften Bands gespielt?

Pop Evil (Haylay):

Ich spiele schon ewig in diversen kleinen und auch lokalen Bands, helfe auf Tour und im Studio aus, aber einen wirklich großen und bekannten Namen kann ich Dir jetzt nicht geben.

Pop Evil (Leigh):

Bevor es mit Pop Evil los ging, gab es davor ´ne Schulband aus der sich die Formation TenFive entwickelte. Wir haben ein Album und eine EP veröffentlicht. Wir experimentierten mit Grunge, Pop, akustischen und elektronischen Momenten und wanderten dabei mehr und mehr in die eher folkige Ecke ab. Wir, das sind Ex-Drummer Dylan Allison und ich, lösten TenFive auf und gründeten 2001 Pop Evil. Ich wollte eine heavier klingende Band auf den Weg bringen. 2001 war dann auch gleich nach Gründung unsere erste Show, eine „Battle Of The Bands Competition“ in unserer Heimatstadt. Wir haben ratzfatz neue Shirts mit dem Pop Evil Logo organisiert denn das war eine wirklich sehr große Geschichte für die lokalen Bands. Das war eine unbeschreiblich großartige Nummer für uns und ich wusste, wir haben genau das richtige getan. Es fühlte sich zu jeder Sekunde gut an. Es war so cool und Pop Evil mutierten zu meinem Statement, zu meiner Mission…es war, bzw. ist für mich nicht nur eine Band sondern ein Lebensweg, ein Gefühl, ein Lebensgefühl.

MG:

Wenn ich Pop Evil höre, höre ich eine Menge unterschiedlichste Einflüsse…

Pop Evil (Leigh):

Das kann sehr gut sein. In Michigan war halt Rock, Metal & Rap angesagt. Das sogen wir als Kids natürlich auf und so entwickelte sich unser Sound natürlich auch in die Richtung. Ich stehe total auf Pearl Jam und RATM, das spiegelt sich natürlich auch irgendwie im Songwriting, keine Frage. Doch ich denke, wir klingen immer noch genug nach Pop Evil! Jeder bringt seine Einflüsse und dadurch auch seine Vorlieben mit ein. Der eine mehr Grunge, der andere mehr Metal, der oder die nächste Rock oder Alternative und zum Schluss klingt es nur noch nach Pop Evil.

MG:

Da hast Du vollkommen recht. Die Art wie Du singst, erinnert mich stellenweise an Eddie Vedder…so gefühlvoll und doch explodierend, ruhig und laut zugleich, Diesmal unternimmst Du sogar stimmliche Ausflüge in Richtung wütende RATM. War das beabsichtigt, als eine Art Huldigung oder ergab sich das?

Pop Evil (Leigh):

Vielen Dank, ich fühle mich geschmeichelt. Ja, Eddie ist eine Art Vorbild und ich mache auch keinen Hehl daraus, dass ich Pearl Jam sehr mag. Das gilt auch natürlich für Rage Against The Machine; großartige Musik, super Musiker, geile Songs. Das bedeutet aber nicht, dass ich jetzt Songs schreibe, die unbedingt nach beiden Bands klingen müssen. Mich beeinflussen Dinge, die um mich herum geschehen, die ich immer wieder höre. Ich möchte keine Tribute Songs für Pearl Jam oder RATM mit Pop Evil schreiben und…

MG:

…und das ist Euch mit dem aktuellen Album „Pop Evil“ gelungen. Gibt es eigentlich eine Story hinter dem Bandnamen?

Pop Evil (Leigh):

Ja… Pop war in Michigan nicht unbedingt die populärste Musik, hier herrschte Rock vor. Pop war also ein bad word. Pop war nicht cool und natürlich hat´s niemand gehört. Also: Pop was evil! Das war für mich ein echtes Statement, hahaha…

MG:

Wer schreibt denn bei Euch die Songs und wer die Lyrics?

Pop Evil (Leigh):

Also eigentlich schreibe ich Musik und Lyrics doch natürlich tauschen wir auch Ideen aus. Das passiert auf Tour, daheim und manchmal geht auch gar nichts, hahaha… Es fällt mir auch nicht so leicht denn im Hinterkopf habe ich immer, dass auf dem Vorgängeralbum schon Hammersongs sind, die ich toppen muss. Wenn Du ´ne Band startest, denkt jeder, er kann Songs schreiben. Doch sind das auch Songs, die Menschen berühren und kaufen oder doch nur Dir selbst gefallen? Auf dem letzten Album hatten wir ´nen Batzen Songs, die durch die Decke gegangen sind. Wir hatten aber auch genauso viel, die nicht auf dem Album landeten weil sie nicht die Qualität hatten oder ganz einfach zu wenig Pop Evil waren. Als Kids war es uns egal, ob unsere Alben nach Pearl Jam und Co. klangen. Doch wir wollten der Musik unseren deutlichen Stempel aufdrücken und das entwickelte sich recht schnell bei uns. Ich denke, der Song „Waking Lions“ ist ein gutes Beispiel dafür, dass wir immer homogener klingen, mehr und mehr als Band funktionieren. Nick ist Gitarrist, er schreibt unentwegt und bringt natürlich mächtigen Input ein, hörbar seine Vorliebe für fette, heavy Gitarren, was in der Art von Pop Evil bis dato nicht zu hören war. Dieses Album ist sehr wichtig für mich, es ist sehr persönlich, es ist ein neues Kapitel. Ich konnte meine Ideen verwirklichen und wurde dabei von meiner Band unterstützt, was will man mehr? Ich habe es mir auch abgewöhnt, auf Teufel komm´raus, on the road zu schreiben. Wenn es sich ergibt, ok. Aber ich will das nicht erzwingen denn ich versuche ja auf Tour ein guter Livemusiker zu sein also sollten meine Bemühungen dahin gehen, die Töne zu treffen und die Stimme zu schonen anstatt mir krampfhaft den Schädel für 2-3 Zeilen zu zermartern. Ich brauche dafür einen freien Kopf, meinen Space. „Waking Lions“ war der 1. Song der fertig war und ich dachte mir nur: Oh Gott, was für eine Energie! Was für ein Song. Die Platte ist mir auch hinsichtlich Nick gegenüber sehr wichtig, denn ich habe erkannt, wie talentiert er wirklich ist, was alles in ihm schlummert, wenn man mal danach gräbt. Diese heavy Riffs kann ich nicht liefern aber er spielt sie und scheint zu wissen, was mir gefällt. Auch Haley macht dieses Album sehr wichtig; sie ist seit 2 Jahren bei Pop Evil und fing sofort an, richtig große Shows mit uns zu spielen. Wir haben uns in der Zeit sehr gut aufeinander eingegroovt und auch sie bietet wuchtiges Timing und Fills, die in den gewünschten Bandsound passen. Wir haben ausgiebig an den Songs gearbeitet, immer wieder dran gefeilt und nun liegt das Ergebnis vor uns, welches uns zu dem Zeitpunkt am besten gefiel und wir absolut zufrieden mit sind. Wir konnten diesmal sehr viel voneinander lernen, wir agierten mehr als je zuvor als richtige Band und ich denke, dass hört man auch.

MG:

Also ist „Waking Lions“ sozusagen Euer ganz eigener, persönlicher Wake Up Call?

Pop Evil (Leigh):

Ja, das kann man tatsächlich so sehen. Ich bin ein sehr sportbegeisterter Mensch. Vieles in meinem Leben gleicht Challenges: immer versuchen der Beste, der Schnellste, etc,. zu sein. Wie im Sport. Deshalb steckt in meinen Texten sehr oft das Motto: Zähne zusammenbeißen, Augen zu und durch! Du schaffst das! Motivation! Win the day! „Waking Lions“ ist unser Wake-Up-Call der ruft: Habt wieder Spaß! Und den haben wir derzeit mehr als je zuvor. Wir sind zu einer guten Einheit zusammengewachsen, haben ein sehr gutes Album im Gepäck, touren promo-mäßig durch Deutschland und lernen viele neue freundliche Menschen kennen, die uns in ihren Reviews und in Gesprächen, bestätigen! Der frische Wind durch Haley, ein neuer Produzent,…alles Teile dieses neuen Kapitel, welches wir mit „Pop Evil“ für uns aufschlagen. Wir sind 5 Musiker, 5 verschiedene Charaktäre mit verschiedenen Einflüssen, Meinungen, Ansichten, Verständnissen und trotzdem funktioniert es reibungslos in der Band – für die Band.

MG:

Wo wurde denn „Pop Evil“ aufgenommen?

Pop Evil (Leigh):

Produziert wurde das Album von Kato Khandwala (Blondie, The Pretty Reckless, We Are Harlot, Papa Roach, Paramore,…) und aufgenommen haben wir in Nashville / in den Sound Emporium Studios sowie in den Sphere Studios in Los Angeles. Kato trieb uns ordentlich an. Er pushte uns, er forderte immer wieder mehr, kitzelte wirklich alles aus uns heraus. Haley musste manchmal 19-20 Takes machen, obwohl uns eigentlich schon der 1. Take gefallen hat. Aber Kato sagte immer, dass da noch was geht…

Pop Evil (Nick):

Seine Professionalität war für uns eine eine große, aber auch sehr interessante Erfahrung. Er hat ein unglaubliches Ohr und Gespür für Harmonien und Melodien, hilfreich für alle Musiker. Mich trieb er ordentlich an und eröffnete mir neue Wege.

Pop Evil (Hayley):

Ich hatte 3 verschiedene Drumkits aufgebaut. In verschiedenen Räumen ein anderes; andere Toms, andere Bassdrums, andere Becken, andere Mikros, usw. Das hatte ich bis zu dem Zeitpunkt auch noch nicht erlebt doch das Ergebnis spricht für sich. Und glaube mir: wir haben alle möglichen verschiedenen Sounds ausprobiert. Die Gitarren sollten dann einfach mal mit anderen Picks gespielt werden, usw.

Pop Evil (Leigh):

Das war für uns alle eine Bereicherung und wir konnten viel aus der Studiozeit für uns mitnehmen. In Nashville nahmen wir die Musik auf aber die Vocals haben wir in Los Angeles aufgenommen. Ich liebe Kalifornien und habe mich dort einfach am wohlsten gefühlt, was man auf der Platte letztendlich auch hört. Auch ich konnte noch eine Menge dazu lernen und wir haben alles ausprobiert…wie klingt das besser, wo und wann betone ich welche Silbe besonders, Phonetik, Lyrik,…einfach an allem wurde herumgebastelt und ausprobiert. Wir brauchen auch den Unterschied, bzw. die Pause zwischen den Aufnahmen der Musik und den Aufnahmen der Vocals denn es sind 2 komplexe Themen die jeweils vollste Aufmerksamkeit bekommen müssen. So habe ich zum Beispiel nur abends ab 22 Uhr gesungen weil ich ja live auch nicht morgens um 8 Uhr singe, also meine Stimme noch nicht voll fit ist. Außerdem konnte ich meinen Sporttrieb in L.A. voll ausleben, d.h. ich konnte mir tagsüber die ganzen Universitätsspiele ansehen und ging total frisch abends ins Studio, hahaha…das war echt cool für mich. Und Nashville war auch cool. Aufstehen und erstmal Barbecue, hahaha… Also als Fazit: die Arbeit mit Kato hat uns in allen Punkten nur weitergebracht, vorangetrieben und er hat alles aus uns und den Songs herausgeholt.

MG:

Wollen mir mal über die Songs sprechen? „Waking Lions“ ist Eure 1. Single (inkl. Videoclip) und Album-Opener zugleich…

Pop Evil (Leigh):

Dahinter steckt nicht wirklich eine Geschichte sondern er beschreibt eher den Vibe des Albums. Er bedeutet für uns den Start ins neue Kapitel. Er ist eher für die Fans gedacht und die, die noch nicht wissen, dass sie Fans von uns werden, hahaha… Es gibt musikalisch einen ziemlich aggressiven Handschlag, gleichzeitig aber eine recht positive Message. Die Menschen sollen sich zusammentun, sollen gemeinsam aufstehen, wenn zum Beispiel politisches Unrecht passiert, usw…und zu unseren Konzerten kommen.

MG:

Colors Bleed“ ist die 2. Single und ich las, der Videoclip dazu, wurde durch die #metoo Bewegung inspiriert. Was hat es damit auf sich?

Pop Evil (Haylay):

Ohja, es gibt ja wirklich eine Menge was man unter dem Motto als Clip verfilmen kann doch ich denke, dass ist sehr gut und auch noch sehr dezent gelungen. Die Diskussionen sind nötig, sollten aber nicht nur bei Diskussionen belassen werden, Taten müssen folgen.

MG:

Basiert der Song „Ex Machina“ auf das ebenso betitelte Buch / den Film?

Pop Evil (Leigh):

Nein, Es geht nur um die Dinge, die wichtig im Leben geworden sind. Ob nun Technologien, Maschinen oder Social Media Plattformen, usw. Alles kann gut sein, muss aber nicht immer gut sein. Wenn ich jemanden kennenlerne, kann ich noch während des Gesprächs, mir auf meinem Handy ansehen wo er wohnt, wie sein Haus aussieht, usw. Das ist schon sehr crazy und scary…!

MG:

Der Sportsender ESPN nahm sich für die College-Basketball Saison den Song „Be Legendary“ an. Ich gehe von aus, dass der Inhalt dem Titel in nichts nachsteht und es sich um Motivation dreht?

Pop Evil (Leigh):

Ja, cool, oder? Zum einen lief er zu den College-Football Finals und in der lfd. College-Basketball Saison durchgehend. Als echter Sportfreund war es mir natürlich auch ein Bedürfnis, einen motivierenden Song an den Start zu bringen, der dich immer weiter vorantreibt. Ob beim Laufen, Pumpen, Fußball, Basketball,…Durchhalten ist die Devise! Mach irgendwas großartiges worauf Du stolz sein kannst. Das lässt sich natürlich auf alle Bereiche im Leben übertragen: sei immer der Beste, gib immer dein Bestes!

Und eigentlich steckt hinter keinem Song wirklich eine komplette, abgeschlossene eigene Geschichte. Es sind Momente und Gedanken die mich beschäftigten, die mit meinen Gefühlen spielten oder sie gar mitbestimmen. Mich pushten, mich zum nachdenken anregten, zu vielen Themen, die nicht nur mich, sondern irgendwie auch alle Menschen betrifft. Ist Rockmusik wirklich kriminell? Es gibt Menschen, die halten Musik und Musiker für Verbrecher oder sogar als Sünde, bzw. Sünder. „Nothing But Thieves“ beschäftigt sich nicht ausschließlich mit der Korruption die die Weltgeschichte und Politik durchzieht. Es sind viele Gedankengänge gewesen, die mich zu den Zeilen bewegten. Ich kann mich diesbezüglich nicht auf ein Thema limitieren, was aber den Zuhörern widerum mehr Platz für eigene Deutungen einräumt. Ich finde das auch spannender! Ich kann Dir sagen, was mir der und der Song jetzt bedeutet, mal bedeutet hat, aber nicht, was er mir in 2 Monaten bedeutet oder bedeuten könnte. Ich möchte auch gar nicht Song für Song, Wort für Wort auf irgendwas festgenagelt werden. Jeder soll seinen eigenen Draht dazu finden. Das ist doch viel spannender, oder?

MG:

Da könntest Du recht haben, kann Dich aber gut verstehen. Wie sehen denn die weiteren Pläne für Pop Evil aus? Vielleicht demnächst ´ne Europa-Tour?

Pop Evil (Leigh):

Immer, wir haben stets und immer Pläne für ´ne Europa-Tour im Kopf. Wir wollen im Sommer hier ein paar Festivals mitnehmen und gehen in den USA auf Tour. Danach wollen wir auch hier endlich in die Clubs!

MG:

Na das hoffe ich doch sehr.

Pop Evil (Leigh):

Wir haben hier in Europa eine tolle Fanbase und bekommen auch tolle Reaktionen auf das Album seitens der Presse. Wir werden definitiv nicht allzu lange auf uns warten lassen! Checkt unser Album „Pop Evil“ und kommt zu unseren Konzerten! Danke für Eure Aufmerksamkeit!

MG:

Vielen Dank und viel Erfolg mit dem Album. Der Grundstein für mehrere Billboard-Höhenflüge und volle Venues ist mit „Pop Evil“ gesetzt!

Nachtrag (02-03-2018): die angepeilten Sommer – Festivaldates hier in Europa wurden vorerst gecancelt; die Band tourt zu dem Zeitpunkt mit Cheap Trick & Poison ausgiebig durch die Stadien der US of A! Neue Termine werden nachgereicht!

Line-Up:

Leigh Kakaty – Lead Vocals

Dave Grahs – Rhythm Guitar / Backing Vocals

Nick Fuelling – Lead Guitar / Backing Vocals

Matt DiRito – Bass / Backing Vocals

Hayley Cramer – Drums

ReviewPop Evil„: https://www.metalglory.com/pop-evil-usa-pop-evil/

Internet:

FB – https://www.facebook.com/popevil/

HP – http://popevil.com/

Youtube – https://www.youtube.com/user/PopEvilVEVO/videos

Youtube:

https://youtu.be/7CunkD93ao8

https://youtu.be/DOhsP6F2RmQ