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IRON MAIDEN – LEGACY OF THE BEAST – Tour, 10.6.2018, Hannover, Expo-Plaza

  Zum Bersten voll – das war das Erste, was man feststellen konnte, als bei zum Glück wieder scheinender

IRON MAIDEN – LEGACY OF THE BEAST – Tour, 10.6.2018, Hannover, Expo-Plaza

 

Zum Bersten voll – das war das Erste, was man feststellen konnte, als bei zum Glück wieder scheinender Sonne auf der Expo-Plaza mit THE RAVEN AGE und darauf folgend KILLSWITCH ENGAGE die LEGACY OF TH BEAST TOUR rund um die Heavy-Metal-Urgesteine IRON MAIDEN in Hannover Station machte. Die Support Acts waren dabei sehr engagiert, gerade KILLSWITCH ENGAGE ließen uns um die Geschmacksfülle deutschen Bieres und die Schönheit deutscher Frauen wissen und waren auch mit einem sehr ordentlichem Sound ausgestattet. Zugegeben – als Vorband von IRON MAIDEN ist es nie einfach, das Publikum auf seine Seite zu ziehen, aber es gelang den Amerikanern doch recht gut, die die Stimmung gut wegatmeten und zum Schluss noch eine Hommage an R.J. Dio mit „Holy Diver“ zum Besten gaben und tatsächlich „Warm-up“ im besten Sinne des Wortes waren.

Dann aber enterten die Eisernen Jungfrauen die Bühne – und selbst als jemand, der IRON MAIDEN zigmal gesehen hat – und ich nehme es vorweg: einer der allerbesten Auftritte überhaupt!

 

Von Anfang an stellte IRON MAIDEN klar: Dies hier ist nicht nur irgendein Heavy-Metal-Konzert, dieses ist eine Inszenierung – und dabei wurde Spielfreude und Spiellust groß geschrieben. Mit „ACES HIGH“ und Bruce Dickinson als Sturmflieger getarnt, dem markanten schneidenden Gitarrenriffs und unterstützt von einer riesigen Spitfire aus dem 2. Weltkrieg ging es los, und die rd. 25.000 versammelten Fans auf der Expo-Plaza skandierten mit. Nicht weniger epochal folgte „WHERE EAGLES DARE“ von der „Piece of Mind“, um dann mit dem nächsten Klassiker „2 MINUTES TO MIDNIGHT“ die Stimmung Richtung Siedepunkt zu bewegen. Mit dem überraschenden „THE CLANSMAN“ kamen erstmalig balladeske Töne, eingeleitet durch nachdenkliche Worte des Frontmanns Bruce Dickinson, was zwar nicht mit der martialischen Bühne harmonierte, aber so umso eindrucksvoller und intellektuell reflektierter war. Bei „THE TROOPER“ wartete neben dem typischen und einzigartigen Galopping Bass vom hervorragend aufspielenden Steve Harris auch Maskottchen EDDIE auf, welcher mal wieder – dieses Mal mit Hobby-Fechter Bruce – den Kürzeren zog.

 

Dabei scheint bei IRON MAIDEN die Zeit stehen geblieben zu sein – die 3 Gitarreros Adrian Smith, Dave Murray und Janick Gers sowie Bass-Urgestein und MAIDEN-Mastermind Steve Harris sehen optisch aus wie Ende der 80er entsprungen, aber spielen auch so. Einzig Bruce Dickinson wechselt seine Kleider ähnlich oft wie Helene Fischer zu besten Zeiten, aber die Inszenierung ist stimmig, beeindruckend und lässt den Heavy Metal nicht zum Nebenprodukt werden, sondern verstärkt die Performance.

 

Der Set läuft abwechslungsreich weiter mit „REVELATIONS“, „FOT THE GREATHER GOOD OF GOD“, dem „WICKER MAN“ und bietet einen Ritt durch rd. 40 Jahre Bandgeschichte, besonders theatralisch dargeboten bei „SIGN OF THE CROSS“ – dieses für meinen Geschmack etwas zu dick aufgetragen, aber sei’s drum, „FLIGHT OF ICARUS“ gab es lange nicht live, war klasse und mit Flammenwerfer ausgerüstet bruzzelte Bruce dem Ikarus wie in der griechischen Mythologie die Flügel weg – und das bei durchgehend glasklarer Stimme.

 

Danach wurde es nur noch kultig – das von 25.000 Kehlen mitgesprochene Intro von „NUMBER OF THE BEAST“ konnte man vermutlich noch in Hamburg hören, gefolgt von „IRON MAIDEN“, der rasend schnellen Variante von „THE EVIL THAT MEN DO“ und dem schon fast opernhaft vorgetragenen „HALLOWED BE THY NAME“. Alle 6 Fell-, Saiten und Mikrofonakrobaten haben dabei erkennbar Spaß an dem was sie tun und springen umher, als wären sie alle unter 60 … nun denn: den Schlusspunkt – es gab keine Zugaben – setzt „RUN TO THE HILLS“ und es ziehen nach rund 2 Stunden Spielzeit 25.000 zufriedene, ausgelaugte IRON MAIDEN – Jünger (und Jüngerinnen!)  von dannen – und den einen oder anderen „Neu-Fan“ sollten die 6 Briten mit einem Auftritt dieser absoluten Extraklasse dazu gewonnen haben.

 

Mehr Bilder gibt es hier: https://www.metalglory.com/gallery/iron-maiden-legacy-beast-tour-10-6-2018-hannover-expo-plaza/

 

Setlist:

  1. Aces High
  2. Where Eagles Dare
  3. 2 Minutes to Midnight
  4. The Clansman
  5. The Trooper
  6. Revelations
  7. For the Greater Good of God
  8. The Wicker Man
  9. Sign of the Cross
  10. Flight of Icarus
  11. Fear of the Dark
  12. The Number of the Beast
  13. Iron Maiden
  14. The Evil That Men Do
  15. Hallowed Be Thy Name
  16. Run to the Hills