The Jimi Hendrix Experience (USA) – Electric Ladyland (50th Anniversary Deluxe Box-Set)
„Electric Ladyland“ darf mit Fug und Recht als eines der wichtigsten und innovativsten Alben der Musikgeschichte bezeichnet werden. Kaum
„Electric Ladyland“ darf mit Fug und Recht als eines der wichtigsten und innovativsten Alben der Musikgeschichte bezeichnet werden. Kaum ein anderes Album hat dermaßen viele Musiker beeinflusst, hat so viele Spuren in der Musik hinterlassen, wie dieses Meisterwerk. Jimi Hendrix war 1968 auf der Höhe seiner Schaffenskraft, als dieses Album in den legendären Record Plant Studios entstand. Es sollte eigentlich in seinem eigenen Studio entstehen, dass aber zum Zeitpunkt der Aufnahme noch im Bau war und nicht rechtzeitig fertig wurde. Es war zudem das letzte Album mit der Jimi Hendrix Experience und zugleich das letzte, das Jimi offiziell veröffentlichte. Anlässlich des 50sten Geburtstags dieses Meilensteins erscheint nun eine mehr als würdige Neuauflage, die nicht nur Hendrix-Jünger auf den Plan rufen sollte, sondern durchaus für jeden Fan von Rockmusik ansprechen dürfte.
Eddie Kramer, Toningenieur sämtlicher Alben, die Hendrix zu Lebzeiten aufnahm und verantwortlicher Produzent/Koproduzent bei fast allen posthumen Veröffentlichungen, sagt über seine Neubearbeitung: “Ich habe immer davon geträumt, `Electric Ladyland´ im 5.1. Surround Sound abzumischen. Diese Technik war für mich das perfekte Transportmittel für das abenteuerliche Zeug, an dem wir uns 1968 versucht haben. Als wir den ersten Surround-Mix von ‘Voodoo Chile (Slight Return)’ fertig gestellt hatten, war die Spannung förmlich greifbar. Es war eine überwältigende Experience – das Wortspiel passt hier perfekt. ‘Voodoo Chile‘ war unser Testsong für das neue Projekt und als ich ihn hörte, fühlte ich mich zurückversetzt in die Zeit, als Jimi und ich das Stereo-Album abmischten und uns über unsere Versuche amüsierten, den ´unfassbaren”Sound´ zu finden.“
Das neue Artwork des Covers – ein Foto von Linda (McCartney) Eastman, das die Band und eine Gruppe von Kindern im New Yorker Central Park an der Alice in Wonderland-Statue zeigt, hatte Hendrix ursprünglich für das Album ausgewählt. Die Aufnahme wurde auch – allerdings in schwarz-weiß – auf die Innenseite der US-Version (Reprise Records) gedruckt. Auf der UK-Version allerdings, die auf Track Records erschien, fehlt das Bild komplett. Stattdessen ist hier das Gatefold-Foto mit den 19 nackten Damen zu sehen, das Hendrix komplett ablehnte. Nun endlich sieht das Albumcover so aus, wie es sich der Gitarrist eigentlich vorgestellt hatte.
Nach seiner Trennung von Chas Chandler fungierte Jimi Hendrix bei den Aufnahmen zu Electric Ladyland erstmals auch als Produzent. Chandler, ehemaliges Bandmitglied der Animals, hatte Hendrix in New York entdeckt und nach England gebracht. Er war als Jimis Manager tätig, hatte die ersten beiden Experience-Alben produziert und dank ihm waren neue Musiker zur Band gestoßen, um sie bei der Studioarbeit zu unterstützen: Steve Winwood, Chris Wood und Dave Mason von Traffic, Jack Casady von Jefferson Airplane (er spielt Bass auf “Voodoo Chile”) und auch der Drummer Buddy Miles, der später in Hendrix Band of Gypsys spielen sollte (zu hören auf “Rainy Day, Dream Away” und “Still Raining, Still Dreaming”). Als sich Spannungen zwischen Hendrix und seinem Bassisten Noel Redding häuften, entschied sich Jimi dazu, bei den meisten Songs auch dessen Part am Viersaiter zu übernehmen. Einer dieser Tracks war das Dylan-Cover “All Along the Watchtower”, die einzige Single, mit der Hendrix die Billboard Top 20 erreichen konnte. Diese Version gilt als eine der besten Song-Neufassungen der Musikhistorie und Dylan selbst erwies Jimis Cover bei einem Konzert im Jahr 1974 eine grandiose Hommage.
„Electric Ladyland: The Early Takes“ präsentiert die 1968 von Hendrix auf einer TEAC Bandmaschine mitgeschittenen Songideen und frühe Aufnahmen aus dem Sound Center und dem Record Plant in New York. Dazu kommen bislang unveröffentlichte Versionen von “Angel Caterina” und “Little Miss Strange” sowie Gastauftritte von Buddy Miles und Stephen Stills. Auf “Long Hot Summer” wird Hendrix von Mitch Mitchell und Al Kooper am Piano begleitet. Und was hier noch unter “At Last . . . the Beginning” läuft, wurde in einer späteren Version zu “…And the Gods Made Love.”
Unter Jimis Demos, die er im März 1968 im Drake Hotel in Manhattan aufnahm, finden sich Versionen von Klassikern wie “Voodoo Chile” and “Gypsy Eyes” sowie faszinierende Rohfassungen von “Angel” and “My Friend”, die es trotz ihrer Qualität nicht auf das Album schafften.
Das unveröffentlichte Live-Album Jimi Hendrix Experience: „Live At the Hollywood Bowl 9/14/68“ aus der offiziellen “Bootleg”-Serie von Experience Hendrix dokumentiert das triumphale Konzert der Band, wenige Tage vor dem Release von „Electric Ladyland“. Der erst kürzlich entdeckte Zweispur-Mitschnitt fängt die Energie des Publikums perfekt ein. Es ist, als wäre man mittendrin, wenn die Menge durchdreht und in das Reflexionsbecken springt, das Sitzreihen und Bühne trennt.
Die Doku „At Last… The Beginning: The Making of Electric Ladyland“ erzählt von der Entstehung des legendären Doppel-Albums. Einige von Jimis Weggefährten kommen hier zu Wort und erinnern sich an ihn und das Projekt. Darunter JHE-Bassist Noel Redding, Drummer Mitch Mitchell, Manager Chas Chandler, Buddy Miles, Jack Casady, Steve Winwood, Dave Mason und andere an der Entstehung von „Electric Ladyland“ Beteiligte. Highlights des Films sind die Szenen mit Eddie Kramer, der die von Hendrix, Mitchell und Redding bei der Aufnahme verwendete Technik erörtert und dabei als Anschauungsmaterial eine der Original-Multitrack-Tapes abspielt. „At Last… The Beginning: The Making of Electric Ladyland” erzählt die ganze Story.
Als zusätzliches Schmankerl gibt es hier noch das Album in hochauflösendem 5.1 Surround Mix, das ebenfalls Eddie Kramer zu verantworten hat. Eine schönere Würdigung dieses Albums kann es wohl kaum geben, wird doch vor allem auch das 48-seitige Buch dem Album mehr als gerecht. Zahlreiche, teils unveröffentlichte Bilder, handgeschriebene Lyrics und Liner Notes von zahlreichen Begleitern, die Hendrix und vor allem dem Album ihren nötigen Respekt bezeugen und von dem Entstehungsprozess berichten.
Mit solchen Veröffentlichungen wird der Mythos Hendrix bis heute am Leben gehalten und ruft immer wieder Spekulanten auf den Plan, die mutmaßen wie Hendrix heute wohl klingen würde.
Fazit: Ein Muss für jeden Fan des Saitenhexers.
Electric Ladyland – Original Album remixed durch Eddie Kramer und remastered von Bernie Grundman:
- … And the Gods Made Love
- Have You Ever Been (To Electric Ladyland)
- Crosstown Traffic
- Voodoo Chile
- Little Miss Strange
- Long Hot Summer Night
- Come On (Part I)
- Gypsy Eyes
- Burning of the Midnight Lamp
- Rainy Day, Dream Away
- 1983….(A Merman I Should Turn To Be)
- Moon, Turn the Tides….Gently Gently Away
- Still Raining, Still Dreaming
- House Burning Down
- All Along the Watchtower
- Voodoo Child (Slight Return)
At Last…The Beginning: The Making of Electric Ladyland: The Early Takes:
- 1983…(A Merman I Should Turn To Be)
- Voodoo Chile
- Cherokee Mist
- Hear My Train A Comin’
- Angel
- Gypsy Eyes
- Somewhere
- Long Hot Summer Night [Demo 1]
- Long Hot Summer Night [Demo 3]
- Long Hot Summer Night [Demo 4]
- Snowballs At My Window
- My Friend
- At Last…The Beginning
- Angel Caterina (1983)
- Little Miss Strange
- Long Hot Summer Night [Take 1]
- Long Hot Summer Night [Take 14]
- Rainy Day, Dream Away
- Rainy Day Shuffle
- 1983…(A Merman I Should Turn To Be)
Jimi Hendrix Experience: Live At The Hollywood Bowl Sept. 14, 1968:
- Introduction
- Are You Experienced
- Voodoo Child (Slight Return)
- Red House
- Foxey Lady
- Fire
- Hey Joe
- Sunshine of Your Love
- I Won’t Live Today
- Little Wing
- Star Spangled Banner
- Purple Haze
At Last… The Beginning: The Making of Electric Ladyland documentary (Blu-ray)
Uncompressed LPCM Stereo 24b/96k
Uncompressed LPCM 5.1 Surround 24b/96k
DTS-HD Master Audio 5.1 Surround 24b/96k
Label: Legacy/Sony Music
VÖ: 09.11.2018
Laufzeit: 68:35 Min.
Herkunft: USA
Stil: Jimi Hendrix
Webseite: https://www.jimihendrix.com/
Facebook: https://www.facebook.com/JimiHendrix/