JOB FOR A COWBOY – Moon Healer
Job For A Cowboy (USA) „Monn Healer“Laufzeit: 39:08 minVÖ: 23.02.2024Label: Metal Blade RecordsGenre: grandios komplexer wie intensiver Death Metal
Job For A Cowboy (USA) „Monn Healer“
Laufzeit: 39:08 min
VÖ: 23.02.2024
Label: Metal Blade Records
Genre: grandios komplexer wie intensiver Death Metal
Zehn Jahre sind eine lange Zeit. Im Leben wie in der Musik. Und fast 10 Jahre waren die vier Herren aus dem Norden von Los Angeles zwar nicht tot, aber irgendwie – und das passt ja hervorragend zum Genre – auch nicht wirklich am Leben. Bis das neue Album mit dem wohlklingenden Namen „Moon Healer“ erscheint. Und im Gegensatz zum versöhnlichen Titel ist und bleibt im Hause JOB FOR A COWBOY musikalisch so gar nichts versöhnlich. Zu hören gibt es die bereits auf den letzten Veröffentlichungen nahezu in Perfektion dargebotene Symbiose aus ultraharter Brutalität, schwindelerregender Handwerkskunst und alles erschlagender Komplexität. Ja, genau für so etwas wurde das Wort „proggressiv“ erfunden – für den Mut und die Gabe, Musik in neue Sphären zu führen, Grenzen zu sprengen und Hörgewohnheiten herauszufordern.
Für das Erfassen des textlichen Konzeptes, einer Art Schattenseite des Vorgängerwerkes „Sun Eater“, und all der irrwitzigen Ideen, Wendungen und sich ineinander verschlingenden Gitarren- und Basslinien braucht es Wochen, wenn nicht Monate. Aber genau das macht „Moon Healer“ so spannend. Denn das bringt nicht nur Hörende an den Rand des Wahnsinns, sondern ist unglaublich intensiv, packend und abwechslungsreich. JOB FOR A COWBOY gelingt dabei im Kleinen wie im Großen wahrhaft große Kunst. Da sind diese Gitarren, die in nahezu unverschämter Lässigkeit beinharte Riffs, dissonante, fast jazzig flirrende Leads und sicke Soli erstrahlen lassen. Da ist ein unfassbar tightes Schlagzeugspiel, präzise, hämmernd, technisch state oft the art. Da ist der Gesang, wie gewohnt in allen fiesen Klangfarben, aber dennoch gut verständlich von Mr. Jonny Davy dargeboten. Und da ist der Bass. Dieser Bass. Göttlich. Begnadet. Der Nick ist ein Ungetüm, ein Künstler, ein Meister. Und neben diesen Linien, die nicht nur gleichberechtigt neben den Gitarren stehen, sondern diese in „A Sorrow-Filled Moon“ und „Grinding Wheels Of Ophanim“ glatt an die Wand spielen, ist es der Ton. So was von Fretless. So was von verdammt geil! Und aus all diesen Teilen erschaffen JOB FOR A COWBOY dann eben großartige Lieder. „Etched in Oblivion“ oder das schon im Namen seinen vielschichtigen Wahnsinn widerspiegelnde „The Sun Gave Me Ashes So I Sought Out The Moon“ zeugen von höchster Kompositionskunst und offenbaren gleichzeitig den Willen und das Vermögen, dies alles den Konsumierenden dennoch nahe zu bringen. Hier geschieht nichts um seiner selbst willen, sondern ist Teil des Gesamten. Und zeigt dabei Härte, Herz und Seele. Lediglich über die mal wieder zu Tode „kompressierte“, jeglicher Dynamik beraubte, abgrundtief platte Produktion darf sich aufgeregt werden. Aber anscheinend soll das heute so, wie lächerlich aufgeplustert dies auch klingt.
Fazit:
JOB FOR A COWBOY sind zurück und beschreiten ihren Weg mit „Moon Healer“ unbeirrbar weiter. Das ist so komplex wie intensiv. Das ist große Kunst und verströmt die pure Leidenschaft und Hingabe an den Death Metal. Das packt, fordert und beschenkt. Und was kann Musik mehr. Für alle Fans von technischem und intensivem Death Metal ist das aktuell Referenz und Erfüllung in einem! Ich verneige mich und genieße!
Liederliste:
- Beyond the Chemical Doorway (4:10)
- Etched in Oblivion (4:14)
- Grinding Wheels of Ophanim (5:52)
- The Sun Gave Me Ashes So I Sought Out the Moon (4:03)
- Into the Crystalline Crypts (4:21)
- A Sorrow-Filled Moon (5:37)
- The Agony Seeping Storm (4:11)
- The Forever Rot (6:40)
Label: Metal Blade Records
Laufzeit: 39:08 min
VÖ: 23.02.2024
Quelle & © Bilder/Info/Clips: JOB FOR A COWBOY / Metal Blade Records