Kenny Wayne Shepherd (USA) – The Traveler
Mit seinen 42 Jahren ist das einstige Wunderkind des Blues schon lange erwachsen geworden. Der Autodidakt, der mit 7
Mit seinen 42 Jahren ist das einstige Wunderkind des Blues schon lange erwachsen geworden. Der Autodidakt, der mit 7 Jahren das Spiel der Sechssaitigen für sich entdeckt hat und bereits mit 13 Jahren die Bühne mit Größen wie Bryan Lee und Stevie Ray Vaughan teilen durfte, legt mit „The Traveler“ sein immerhin schon neuntes Studioalbum vor.
Wer den Werdegang des aus Shreveport, Louisiana stammenden Mannes in den letzten Jahren verfolgt hat, wird feststellen, dass Shepherd sich weiter entwickelt hat, der alten Blueslehre neue Facetten abgewinnen konnte. „The Traveler“ ist nicht wirklich rockiger als der Vorgänger, zeigt ihn eine ähnliche Richtung einschlagen, wie Labelpartner Joe Bonamassa und dabei doch seiner eigenen Maxime treu bleiben. Die neuen Songs beginnen üblicherweise mit rohen Riffs, die Shepherd zunächst auf seinem Handy aufgenommen hatte. In den Neptune Valley Studios in Los Angeles wurden diese durch das Produktionsteam um Marshall Altmann schließlich perfektioniert. Zusammen mit einer hervorragenden Studioband schufen sie eine Palette von Songs, die sowohl wild als auch beruhigend wirken. „Ich habe Balladen und emotionale Momente immer geliebt.“, sagt Shepherd. „Ich rocke aber auch gerne und spiele feurigen Blues. „The Traveler“ enthält beides. Diese Freiheit habe ich durch meine Fans, die mich bei jedem meiner Alben immer unterstützt haben.“ So findet sich auch diesmal wieder sein herrlich inspirierendes Spiel der Stratocaster in einem Song wie „I Want You“, packt er den Stier in einem Song wie „Long Time Running“ ordentlich bei den Hörnern.
Packt er am Anfang des Albums noch ordentlich zu, entwickelt sich das Album zum entfesselten Träger seines Spiels, das auch soulige Momente in sich birgt und damit die Bandbreite seines schöpferischen Horzonts aufweist. „The Traveler“ bietet aber auch Coversongs, die der Meister erklärt: „Ich wurde gebeten, an einer Veranstaltung zu Ehren von Joe Walsh teilzunehmen.“, führt er fort. „Jeder musste sich für ein paar Songs entscheiden. Ich bin ein Katalogtyp und grabe gerne nach versteckten Diamanten. Bei YouTube stieß ich auf „Turn To Stone“ und schaute mir das Video immer wieder an. Wir haben diesen Song bei der Veranstaltung gespielt und es kam so gut an, dass wir es im Studio noch einmal komplett live eingespielt haben. Über das Buffalo Springfield-Stück ‚Mr. Soul‘ erzählt der Gitarrist: „Stephen wollte mich und Neil Young gemeinsam bei einer Autismus-Benefizshow auf die Bühne bringen. Ich hatte ‚Mr. Soul’ im Hinterkopf und es wurde ein spektakulärer Moment. Auf dem Album möchte ich diesem besonderen Moment und dieser Erfahrung Tribut zollen.“
So ist ihm mit „The Traveler“ erneut ein Album gelungen, das seinem Spiel und seinem Songwriting mehr als gerecht wird. Zudem hat er ohnehin gerade einen Lauf, wird er doch in absehbarer Zeit mit The Rides ein neues Album der Kollaboration mit Stephen Stills und Barry Goldberg unters Volk bringen. Aber bis dahin läuft erstmal „The Traveler“.
Fazit: Fantastisch.
- Woman Like You
- Long Time Running
- I Want You
- Tailwind
- Gravity
- We All Alright
- Take It On Home
- Mr. Soul
- Better With Time
- Turn To Stone
Label: Mascot Records
VÖ: 31.05.2019
Laufzeit: 46:15 Min.
Herkunft: USA
Stil: Blues Rock
Webseite: https://kennywayneshepherd.net/
Facebook: https://de-de.facebook.com/kennywayneshepherd/