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Madame Christine und ihre unerwarteten Gäste

In den letzten Jahren hat der französische Film enorm an Reputation zugelegt. Was über Jahre hinweg nur einigen wenigen

Madame Christine und ihre unerwarteten Gäste

In den letzten Jahren hat der französische Film enorm an Reputation zugelegt. Was über Jahre hinweg nur einigen wenigen Kennern zugänglich war, hat sich inzwischen als fester Bestandteil der internationalen Filmszene etabliert. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der leichten Komödie, gerne auch mit nationalem Bezug.

Auch „Madame Christine und ihre unerwarteten Gäste“ fällt in diese Kategorie. Der Film handelt von Christine und ihrer Familie, einer gut sitierten Familie mit reichlich Vorurteilen, die im winterlichen Paris ihr Leben in einer 300qm großen Wohnung genießen. Doch der Winter in Paris ist diesmal besonders hart, Wohnraum für viele Menschen unbezahlbar und so beschließt die französische Regierung, dass Familien mit großen Wohnungen und nur wenigen Bewohnern zusätzlich Bedürftige aufnehmen müssen. Dass dabei einige zu nicht ganz legalen Mitteln greifen, sich Abgründe des menschlichen Seelendaseins öffnen und jeder versucht sich selbst der Nächste zu sein, liegt dabei auf der Hand. Christine und ihr Mann müssen umdenken, versuchen mit Kniffen und Tricks den Auflagen zu entkommen und müssen sich letztlich doch geschlagen geben. Dass dabei unweigerlich alte Strukturen aufbrechen, sich neue Möglichkeiten eröffnen und Menschen der verschiedensten Kulturen und sozialen Stände zusammen finden, dürfte klar sein. Die plötzlich aufkeimende Menschlichkeit passt so wunderbar in unsere heutige Zeit, in der niemand etwas von Nächstenliebe wissen möchte. Und wenn schon Nächstenliebe, dann bitte nicht vor der eigenen Haustür.

Regisseurin Alexandra Leclère hält uns dabei einen satirischen und doch lebensechten Spiegel vor, den wir doch alle auf die ein oder andere Art kennen. Die Figuren bleiben zumeist authentisch, die Darsteller agieren teils auf die typisch französische, leicht übderdreht wirkende Art. Zwischendurch verliert der Film ein wenig an Fahrt und stellt die Wandlung der Figuren allzu schematisch dar. Den Wandel will man den Darstellern manchmal nicht so ganz abnehmen, was dem Film letztlich seine Glaubwürdigkeit nimmt. Aber ein Film soll ja in erster Linie überzeugen und das macht „Madame Christine und ihre unerwarteten Gäste“ allemal, auch wenn die Leichtigkeit so manch anderer französischer Komödien fehlt.

 

Label: Universum Spielfilm

VÖ: 08.09.2017

Laufzeit: 102 Min.

Herkunft: Frankreich

Bildformat: 1,85:1 (1080p/24)

Ton/Sprachen: DTS-HD 5.1/ Deutsch/Französisch

FSK: 0

 

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