ME AND THAT MAN – New Man, New Songs, Same Shit, Vol.1
ME AND THAT MAN (PL) „New Man, New Songs, Same Shit, Vol.1“ VÖ: 27.03.20 Label: Napalm Records Spielzeit: 41
ME AND THAT MAN (PL) „New Man, New Songs, Same Shit, Vol.1“
VÖ: 27.03.20
Label: Napalm Records
Spielzeit: 41 Min.
Genre: Dark-Country-Blues-Americana-Folk-Rock
Das kommt mir persönlich etwas zu früh, wenn ich ehrlich sein soll. Aber bin auch echt „baff“ und sehr überrascht, dass Nergal es so schnell geschafft hat so viele, gelungene Songs für sein Country-Folk-Projekt zu produzieren; obendrein etliche Szenegrößen für seine Songs zu gewinnen (siehe Tracklist unten). Denn, mit Ausnahme des einen, sehr (lyrisch-)starken, rein polnischen Songs „Męstwo“, hat Adam -Nerga-l Darski die Texte wohl im Vorfeld für andere „Stimmen“ verfasst.
Es ist gerade mal drei Jahre seit dem starken, eindrucksvollen & -nicht so zu erwartenden- Debüt „Songs of Love and Death“ sowie den darauffolgenden Tourneen, bei denen es dann auch chaotisch zuging, da Nergals Mitstreiter des eigentlichen „Duo“-Projektes John Porter zwischenzeitlich ausgestiegen war. Zudem wissen wir alle, dass Nergal extrem viel mit u.a. Behemoth zu tun hat. Daher wundert es schon, dass er dies so schnell hinbekommen hat. Nämlich eine neue Mannschaft für sich zu gewinnen und noch ein neues, weltweit agierendes Label zu überzeugen hinter diesem Projekt zu stehen.
Seit Ende 2019 gibt Nergal auch hier und dort einige „Appetizer“/Singles frei, samt sehenswerter Clips (hollywood-like). Wodurch man sich schon einen ersten Einblick in das neue Album gewähren darf. Und ja, genau so bunt wie die bisherigen Songs/Clips, ist das Album als Ganzes geworden. Denn sowohl das kurzweilige „Run With The Devil“ mit seinem Tarantino-BossHoss-Feeling klingt cool western-rockig & knüpft an „Nightride“ vom Vorwerk an, wie auch das düster-akustische „Męstwo“ (absolut starke Lyrics!); das nett, passend als Comic-Film inszenierte „Burning Churches“ kommt besonders gut zur Geltung aufgrund der Stimme von Mat McNerney (Grave Pleasures/Hexvessel), auch wenn man ansonsten eben jenen als auch den Americana-Style-Song „By The River“ mit so etwas wie „My Church Ist Black“ am ehesten vergleichen wollen würde. Weiterhin haben wir auch „Surrender“ mit dem Gospel-Country-Feeling im Vorfeld zu hören bekommen.
„Deep Down South“ mit Johanna Sadonis (Lucifer) als auch Nicke Anderson als Gäste klingt wie ein 16 Horsepower-Track, der von den Coen-Brüdern für einen ihrer Filme verwendet werden dürfte. Und “ Man Of The Cross“ mit Jerome Reuter von Rome dürfte stark von King Dudes letzten Werken beeinflusst worden sein. Doch überaus spanend klingen auch die sehr starken Songs wie „Comig Home“, „How Come“ und „Confession“.
„Coming Home“ passt wie die Faust aufs Auge für Sivert Hoyem, als ob er selbst den Songs in den 00er Jahren für Madrugada geschrieben hätte. „How Come?“ hat den gewissen Blues-Anteil im Mix eines akustischen Stone Sour-Tracks und „Confession“ fällt fast komplett aus dem Rahmen des Projektes. Fängt wie eine Art „Cave-Steele“-Western-Goth-Track an, endet aber im wahnsinnigen Shining-Black Metal-Style; sehr gewagt: wow!
Fazit:
Es gibt einiges bei diesem Zweitwerk zu entdecken. „New Man, New Songs, Same Shit, Vol.1“ ist alles andere als uninteressant oder umspannend.
Natürlich bedient sich Nergal, den vom Debüt her bekannten „Country-Folk“-Genre, aber von Song zu Song gibt es Ideen und Arrangements als auch Wege, die man nicht so erwartet oder vermutet hätte. Auch wenn sicherlich gerade die Gastbeiträge das gewissen Etwas darstellen, die dem Gesamten die Krone aufsetzen, weil es dadurch deutlich mehr „anders“ und facettenreicher klingt. Zudem mag es diesmal etwas weniger „düster“ ausgefallen sein, zumindest instrumental betrachtet, es klingt jetzt alles mehr „World-Music“-like, nach mehr Hitpotenzial, Ohrwürmern und schlussendlich wie ein reiner Country-Blues-Road-Movie-Soundtrack!
Eine Sonderedition mit einer Bonus-CD wäre wünschenswert; und zwar nur mit Nergal am Gesang, um das für die Livesessions schon mal kennenzulernen.
Hinweis in eigener Sache:
Bin mir ganz sicher Peter Steele (Type-O-Negative), Lemmy Kilmister, Rysszard Riedel (Dzem), Johnny Cash, Gary Moore und Michael Hutchence (INXS) hätten allemal ihre wahre Freude mit dem ein oder anderen Track gehabt. Und wenn dieses Vol. 1 „für Gastbeiträge“ geschrieben worden ist, dann hätte ich für „Vol. 2“ einige Vorschläge: Nick Cave, Glenn Danzig, Chelsea Wolfe, Tom Waits, TJ Cowgill (war ja eh schon diesmal vorgesehen!), Sully Erna, Hannah May Reid (London Grammer), Hugo Race, David Eugene Edwards (WovenHand), Kevin Costner, Kiefer Sutherland, PJ Harvey, Roman Kostrzewski (KAT), Miles Kennedy (Alter Bridge), Abbath, Julian (Lacrimas Profundere), Mick Moss (Antimatter), Aaron Stainthorpe (My Dying Bride), Mikael Åkerfeldt (Opeth), Mina Caputo, Dan Swanö, …
Tracklist w/ featured Artists:
01 Run With The Devil, feat. Jørgen Munkeby (Shining NO)
02 Coming Home, feat. Sivert Høyem (Madrugada)
03 Burning Churches, feat. Mat McNerney (Grave Pleasures/Hexvessel)
04 By The River, feat. Ihsahn (Emperor)
05 Męstwo
06 Surrender, feat. Dead Soul and Rob Caggiano (Volbeat)
07 Deep Down South, feat. Johanna Sadonis (Lucifer) / Nicke Anderson (Entombed)
08 Man Of The Cross, feat. Jerome Reuter (Rome)
09 You Will Be Mine, feat. Matt Heafy (Trivium)
10 How Come?, feat. Corey Taylor (Slipknot / Stone Sour) / Brent Hinds / Rob Caggiano (Volbeat)
11 Confession, feat. Niklas Kvarforth (Shining SE)
Live „New Tour, New Songs, Same Shit 2020 Tour“ – w/ special guests
27.03.20 UK – London / Islington Assembly Hall
w/ Frank The Baptist, Mulk
02.04.20 PL – Wroclaw / Zaklete Rewiry
03.04.20 PL – Szczecin / Kosmos
04.04.20 PL – Gdansk / Stary Manez
05.04.20 PL – Torun / Lizard King
15.04.20 PL – Warszawa / Palladium
16.04.20 PL – Krakow / ZetPeTe
17.04.20 PL – Poznan / Tama
18.04.20 PL – Gostyn / Hutnik
19.04.20 PL – Katowice / P23
20.06.20 FR – Clisson / Hellfest
21.06.20 BE – Dessel / Graspop Festival
25.06.20 ES – Rivas-vaciamadrid / Auditorio Miguel Rios
26.06.20 ES – Madrid / Rock The Night Festival
09.07.20 SE – Gävle / Gefle Metal Festival
05.08.20 CZ – Jaromer / Brutal Assault
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