MANTAR, carol – Bremen, Schlachthof – 18.04.2019
Ausverkauftes Haus! Kein Wunder, Heimspiel für MANTAR. Noch Fragen? Wenn Hanno und Erinc schon allein dafür sorgen, dass der
Ausverkauftes Haus! Kein Wunder, Heimspiel für MANTAR.
Noch Fragen?
Wenn Hanno und Erinc schon allein dafür sorgen, dass der Anfang des Jahres geplante Heimgig sofort nach Bekanntgabe aus dem kleineren Club Tower verlegt werden musste, überrascht es schon, dass sie es geschafft haben noch einiges draufzusetzen. Nicht nur mit einer fetten Setlist und guter Laune, sondern auch noch einem Support, den wohl niemand auf dem Zettel hatte.
Dass es ein spezieller Abend werden würde, das konnte sich jeder im Vorfeld ausmalen, zumal MANTAR schon länger nicht in der Hansestadt aufgterteen sind. Dementsprechend war auch das Set etwas anders als bei der bisherigen bzw. letzten Tour – und etwas Aufregung ist den beiden auch anzumerken gewesen, deutlich mehr bei Hanno, der auch viel zu erzählen hatte. Doch bereits die Ankündigung, dass CAROL die Show in Bremen eröffnen würden, hatte in Bremen und Umgebung für gute Laune, eine Megavorfreude gesorgt. Obwohl sie eben nicht mal einen Support bräuchten.
Sage und schreibe 22 Jahre nach ihrer Auflösung bzw. „Pause“ hat es die Hardcore-Doom-Sludge-Formation CAROL die Gunst der Stunde genutzt, um wieder auf der Bühne zu stehen. Wenn nämlich ein Hanno anruft und fragt, ob sie nicht Bock hätten, dann kann man genau so wenig nein sagen, wie wenn die Oma fragt, ob man bei ihr mal den Rasen mähen würde; um den Sänger von carol zitieren zu dürfen.
Auch diese Bremer hatten leichtes Spiel an dem heißen Abend im Schlachthof. Zwar scheinen sie auch etwas nervös zu sein, aber bekommen es gut in den Griff sich wohl zu fühlen – und dies obwohl es auch einige Soundprobleme als auch Mikroausfällen zu vermelden gab. Doch die Songs sind trotzdem knallhart, Sludge-Core-lastig mit heftigen Schreivocals und erwecken den Eindruck, als ob die Band nie weg gewesen wäre. Und sie hatten sogar neue Tracks in Petto; die Setlist beinhaltete u.a. “Raw Abstraction”, “Impact”, “Human Decadence” sowie „Try“ & „Beyond Belief“. Gute halbe Stunde volle Dröhung, mit einigen Anekdoten und Dankesreden an das Publikum und natürlich Mantar .
CAROL haben erst im Dezember letzten Jahres ihr 1996 aufgenommenes Album veröffentlichen können und aufgrund der großen Nachfrage nun wieder angefangen sich als Band wohlzufühlen. Es wird daher nicht bei diesem speziellen Gig bleiben, wie es hieß.
MANTAR – 70 Minuten – pure Energie!
Obwohl Hanno & Erinc etwas nervöser als sonst wirken, schaffen sie es das Set präzise, powergeladen zu präsentieren. Selbstverständlich geht es an diesem Abend nicht ohne irgendwelche Geschichten, Fragen und improvisierte Stellen in einigen Songs; u.a. bei „Astral Kannibal“. Hanno lässt es sich nicht nehmen des Öfteren auf die Stadt Bremen einzugehen oder zu erwähnen, dass wohl jeder am nächsten Tag dem Kumpel erzählen wird, dass er bei Mantar gewesen sei, obwohl er selbst auf jene Frage antworten würde, dass er sich mit seinen Eltern an dem Abend CAROL live reingezogen hat. Das Publikum heizt er auch mit dem Spruch auf, dass sein Vater sich immer beschwert, dass die Fans gar nicht so bei den Videos im Netz abgeben, wie er sonst erzählen würde. So etwas ließ sich Bremen nicht zwei Mal sagen. Stagediving und „Tumulte“ in den ersten Reihen sind eine Tagesordnung.
Die oft bei Konzerten eingesetzte eher witzigen Anmachsprüche ans Publikum sind heute eher Magelware. Hanno und Erinc lassen richtig Dampf – bis zur Erschöpfung- raus, als ob sie sich in Bremen beweisen müssten. Doch das haben sie überhaupt nicht nötig. Das Publikum liegt ihnen die gesamte Zeit über und sogar bereits vor der Show (wie u.a. beim Merchstand unschwer zu erkennen ist) zu Füßen!
Dennoch gibt es keine Zugabe, einen besonders speziellen Song oder Covertrack – und böse ist ihnen niemand, es ist wie so oft eine absolut geniale Show – und hier eben tatsächlich spezielles Konzert Show. Die Setlist war aussagekräftig genug, der Sound passte und das Licht wirkte wie für einer Stadionbühne. Ja, Schlachthof ist auch für Mantar zu klein geraten, aber man hat hier wirklich sehr gute Sicht und ordentlichen Sound. Lasst eure Heimatstadt nicht wieder so lange warten – und wenn es dann doch die Stadthalle oder was auch immer ist.
Setlist MANTAR in Bremen, Schlachthof am 18.04.2019:
Vorab AC/DC “Razors Edge” + Intro
PEST CRUSADE
AGE OF THE ABSURD
TAURUS
—-Intro
SPIT
INTO THE GOLDEN ABYSS
CROSS THE CROSS
SEEK + FORGET
ASTRAL KANNIBAL
OBEY THE OBSCENE
TEETH OF THE SEA
SUNDOWNING
THE HUNTSMEN —-Intro
ERA BOREALIS —-Intro
WHITE NIGHTS
THE BERSERKER`S PATH
…die restlichen Bilder des Abend, wie immer in der Galerie:
https://www.metalglory.com/gallery/mantar-schlachthof-bremen-vom-18-04-019/