Mein etwas anderer Florida Sommer (Blu-ray)
Die Story: „Es ist nicht meine Schuld, dass Du die langweiligste Person der Welt bist!“, so Daniel Bagnold (gespielt
Die Story: „Es ist nicht meine Schuld, dass Du die langweiligste Person der Welt bist!“, so Daniel Bagnold (gespielt von Earl Cave, Sohn von Nick Cave). Er liebt Metallica und eigentlich auch seine Mutter, aber dass er nun gezwungenermassen seine ganzen Sommerferien mit ihr in einer englischen Kleinstadt statt wie geplant mit seinem in Florida lebenden Vater verbringen muss, bringt den Teenager an den Rand des Nervenzusammenbruchs. Untermalt mit dem Soundtrack der Indie-Band Belle & Sebastian gelingt Regisseur Simon Bird eine wunderbare, witzige und gleichzeitig berührende Coming-of-Age Komödie, die die Lust auf Urlaub, Musik und Fish & Chips definitiv entfacht.
Frei nach der Graphic Novel mit dem Originaltitel: „Days of the Bagnold Summer“, erzählt der Film in dieser Coming of Age Story die Geschichte des 15-jährigen Daniel, der mit seiner Mutter alleine lebt und sich von seinem in Florida lebenden Vater ausgeschlossen fühlt. Denn eigentlich sollte er die Sommerferien mit ihm und seiner neuen Frau verbringen, was jedoch daran scheitert, dass eben jene Frau ein Kind erwartet.
Das (Langfilm) Debüt von Regisseur Simon Bird zeichnet dabei das innere Seelenleben der Mutter eindrucksvoll nach, zeigt ihre Überforderung im Umgang mit ihrem eigenen Sohn. Das Innenleben des Sohnes bleibt dabei allerdings zum großen Teil im Verborgenen, wird nur am Rande immer mal wieder angekratzt. Earl Cave, Sohn von Nick Cave, spielt in seinem Debüt einen introvertierten Metalhead, der inmitten der Pubertät dabei ist, sich selbst zu entdecken. Cave merkt man nicht an, dass es sein Filmdebüt ist, spielt den schüchternen, in sich gekehrten und zumeist schweigsamen Jungen absolut beeindruckend. Auch seine Filmmutter Monica Dolan spielt die Rolle der Sue mit einem deutlichen Hang zur Melodramatik, bleibt dabei aber stets der Rolle treu. Dabei kommt immer mal wieder der britische Humor zum Vorschein, der uns häufig so fremd erscheint. Darin liegt dann auch der schwarze und manchmal schwer nachvollziehbare Humor begründet, der vielleicht bei dem ein oder anderen Zuschauer auch zu einer gewissen Langeweile führen kann.
Sind die Figuren auch noch so gut gezeichnet, fehlt häufig der Tiefgang in die Person der pubertierenden Jungen, der mit sich und seiner Umwelt im Kampf steht und sich einzig in die Welt der Musik flüchtet. Stereotypisch nachgezeichnet, wäre da sicherlich der richtige Ausdruck. Wer also eine typische Komödie erwartet, liegt hier falsch. Wer allerdings mit dem britischen Humor etwas anzufangen versteht und die anfängliche Dramaturgie, die sich im Laufe des Films in Richtung Komödie entwickelt, übersteht, kann hier ein herzlichenund wärmenden Film entdecken.
Alle Bilder: © Ascot Elite Entertainment
Label: Ascot Elite Entertainment
VÖ: 16.10.2020
Laufzeit: 85 Min.
Herkunft: Großbritannien
Bildformat: 2,38:1 (1080p/24)
Ton/Sprachen: DTS-HD MA 5.1/Deutsch/Englisch
FSK: 12
Webseite: nicht vorhanden