Mein Kopf ist ein brutaler Ort (D) – Selbstmitleitkultur
Da mir persönlich die Frankfurter bisher noch unbekannt waren, lasse ich mal den Pressetext sprechen: Wenn die Grenzen zwischen
Da mir persönlich die Frankfurter bisher noch unbekannt waren, lasse ich mal den Pressetext sprechen:
Wenn die Grenzen zwischen Selbstmitleid und Hass verschwimmen, ist es Zeit, laut zu werden. In den letzten drei Jahren seit der Veröffentlichung ihres Debüts „Brutalin“ ist viel passiert, was
Aufmerksamkeit und musikalische Aufarbeitung verdient. Und so finden sich auf Selbstmitleitkultur“ neben persönlichen Themen auch Beobachtungen auf das Weltgeschehen und den schrittweisen Abbau der Empathie. Fanatiker jeglicher Couleur bereiten den Boden für Populisten („Sehenden Auges“, „Treibhaus“). Nachbarn und Freunde verlernen miteinander zu sprechen und flüchten sich in ihre Filterblasen („Selbstmitleitkultur“). Innere Zerwürfnisse und Zukunftsängste („Janusmann“, „Das Rad“, „Opferkreise“) kämpfen sich ins Bewusstsein und trotzdem gibt es immer wieder diese Momente, wenn einfach alles passt, man alles vergessen kann („Adrenalin“) und die Kraft findet, sich selbst zu überwinden, um die Welt ein bisschen besser zu machen („Unbesiegbar“). Zwischen Irrsinn und verzweifeltem Optimismus schlägt „Selbstmitleitkultur“ dort ein, wo andere hohle Sprüche klopfen und Phrasen dreschen – mitten ins Gesicht.
Das klingt zuerst wie viele andere Bands auch, die in unserer heutigen Zeit ein Statement abgeben oder sich positionieren wollen. Doch ganz so einfach ist es bei der Frankfurter Metalband nicht. Musikalisch stehen sie sowieso ein wenig außen vor, denn kaum eine andere Band verbindet eine Mischung aus Thrash, Groove-Metal und Metalcore mit deutschen Texten. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die beiden Sänger, die sich gekonnt gegenseitig befeuern und die Bälle zuspielen. Hier treffen Härte auf Groove, Hass und Aggression auf Luft machen, sich befreien von dem Unbill unserer Zeit. Man muss sich schon mit den Texten ausienandersetzen, sind sie eben mal nicht das typische Einerlei und spiegeln auch die derzeitigen Unzulänglichkeiten unserer Gesellschaft wider, ohne jedoch dabei politisch Partei zu ergreifen.
Wer also auf heftigen Core mit Thrash und Groove steht und sich auch thematisch einmal fernab des Normalen bewegen möchte, sollte hier unbedingt einmal reinhören.
Fazit: Defintiv kein Album für Warmduscher und Allesvertilger.
- Das Rad
- Ikarus
- Opferkreise
- Richtung Endzeit
- Adrenalin
- Sehenden Auges
- Janusmann
- Unbesiegbar
- Treibhaus
- Selbstmitleitkultur
Label: Timezone Records
VÖ: 21.09.2018
Laufzeit: 44:16 Min.
Herkunft: Deutschland
Stil: Metalcore
Webseite: http://meinkopfisteinbrutalerort.de/