M’era Luna Festival 06.-07.08.2022, am Flugplatz in Hildesheim
Nach drei Jahren Pause konnte das beliebte Festival endlich wieder stattfinden. Tag 1:Nach unserer Ankunft gegen 14:30 Uhr konnten
Nach drei Jahren Pause konnte das beliebte Festival endlich wieder stattfinden.
Tag 1:
Nach unserer Ankunft gegen 14:30 Uhr konnten wir noch Klänge von OST+FRONT
mitnehmen. Die Band hatte ich vorher nicht so auf dem Schirm. Ihr rammsteinlastiger Sound
kam sehr gut an. Das sah man am zu diesem Zeitpunkt schon sehr gut gefüllten Infield.
Als nächstes stand bei mir LACRIMAS PROFUNDERE auf dem Zettel, die kurzfristig für
Megaherz (krankheitsbedingte Absage) verpflichtet wurden. Einige Bandmitglieder von LP
haben sogar dafür ihren Urlaub unterbrochen. Danke dafür. Mit dem „neuen“ Sänger Julian
Larre (seit 2018 dabei) sind LP bei mir etwas untergetaucht, da mehr auf Growls als auf
melancholischen Gesang gesetzt wird. Die Fans vor Ort waren von dem Auftritt begeistert
und auch Sänger Julian suchte immer wieder den Kontakt zu Publikum. Sein Mikro hatte
zwar hin und wieder Ausfälle, aber das war zu verschmerzen.
Danach ging bei LORD OF THE LOST ENSEMBLE es ruhiger weiter. Nach Ihrer
wochenlangen Tour mit Iron Maiden, die sie durch 17 Länder führte, wollten Sie es etwas
ruhiger angehen. Das sorgte auch beim Publikum für eine kleine Atempause, die aber
textsicher jeden Song mitsangen. Witzige Anekdote am Rand: beim Soundcheck war eine
Geige nicht zu hören. Als ein Kabel getauscht wurde aber alles gut. Die Zuschauer feierten
die Geigerin dafür, die sich vor Lachen kaum halten konnte.
Anschließend ging es bei THE MISSION wieder lauter zu. Eigentlich wollte ich nur kurz
bleiben und zuhören, doch als ich die 12-saitige Gitarre sah habe ich mich umentschieden.
Deren Klang mag ich sehr und habe es auch nicht bereut. Die Band war gut aufgelegt und spielte
Ihre Hits fleißig ab. Bei Ihrem wohl bekanntesten Song „Wasteland“ feierten die Fans an
mehreren Stellen im Publikum mit selbstgebasteltem Konfetti. Das muss wohl Tradition bei
Mission-Konzerten sein. Im Gegensatz zu den anderen Bands kamen The Mission nicht mit
Bier oder Wasser auf die Bühne. Nein, die reifen Herren erschienen mit Rotwein. Das hatte
Stil. Für mich eines der Highlights auf dem Festival. Gerne wieder.
Nach 3 Bands in Folge brauchte ich erstmal eine Pause und hörte nur nebenbei
BLUTENGEL zu. Der deutsch/englische Rock/Pop-Mix klang durchaus interessant. Hier kam
zum ersten Mal Pyrotechnik zum Einsatz, die nicht so wirklich auf das Set abgestimmt war
und auch die Band etwas verwirrte. Feuerartisten rundeten das Bild ab.
Co-Headliner der Main Stage am Samstag waren NITZER EBB, die leider den
krankheitsbedingten Ausfall von Sänger Douglas McCarthy kompensieren mussten.
Bandmitglied Bon Harris sprang ein, David Myer übernahm die E-Drums. Von der ersten
Minute an brachten Nitzer Ebb die Meute zum Tanzen. 75 Minuten lang.
krankheitsbedingten Ausfall von Sänger Douglas McCarthy kompensieren mussten.
Bandmitglied Bon Harris sprang ein, David Myer übernahm die E-Drums. Von der ersten
Minute an brachten Nitzer Ebb die Meute zum Tanzen. 75 Minuten lang.
Danach stieg die Spannung auf den Headliner ASP ft. THE LITTLE BIG MEN. Dieser war
nach eigener Aussage etwas nervös ob man den zu dem Festival passe, denn man sei ja
nicht Gothic genug. Am selben Tag morgens um 00:45 Uhr auf dem Wacken Open Air waren
sie nicht Metal genug. Aber das stört ASP nicht und den Anwesenden auch nicht. Ein zutiefst
würdiger Tagesabschluss.
Tag 2:
Am Sonntag waren wir schon früher dran, denn UNZUCHT wollten wir nicht verpassen. Als
Hannoveraner Band hatten sie ja praktisch ein Heimspiel und mega viel Spaß. Das konnte
man am besten von Daniel Schulz’s Gesicht ablesen. Ein Strahlen, das die gesamten leider
nur 35 Minuten Spielzeit anhielt, inklusive Crowdsurfen (er ließ sich praktisch vom Publikum
auf Händen tragen). Die Fans hätten gerne mehr Spielzeit gehabt, aber das lässt sich ja auf
der kommenden Herbsttour nachholen. Er und seine Mitstreiter waren sichtlich glücklich und
erleichtert wieder auf Bühnen stehen zu können, obwohl auch hier ein paar Mitmusiker
krankheitsbedingt ausgefallen waren. Zudem war noch seine Familie anwesend, die ihn das
erste Mal live sah.
Anschließend zog es mich zum ersten Mal zur neuen Club Stage (auch Open Air, nicht wie
in den Vorjahren in einem Hangar) um mir A LIVE DEVIDED anzuhören. Viele alte und auch
ein paar neue Fans tanzen 35 Minuten lang vor der Bühne.
Als nächstes wollte ich FEUERSCHWANZ sehen, die mir empfohlen wurden. Hier war der
Name Programm. Meterhohe Flamme schossen in den Himmel, die Pyro war hier deutlich
besser abgestimmt als bei Blutengel. Der sehr gute Sound sorgte für die ersten Moshpits des
Festivals. Die Fans sangen lautstark mit, auch beim Manowar-Cover „Warriors of the World“,
das den Abschluss des launigen Sets einläutete.
Nachdem wir COMBICHRIST schon vor 3 Jahren gesehen hatten legten wir eine Pause ein
und wanderten etwas über das Festivalgelände.
VNV NATION CLASSICAL mit den Leipziger Philharmonikern brachten die Hits im
klassischen Gewand dar und die aufgeheizten Fans nach Feuerschwanz und Combichrist
wieder runter bei den schon fast tropischen Temperaturen. Man lauschte schon fast
andächtig 50 Minuten zu und danach gab es frenetischen Applause.
SCHANDMAUL nahmen wir auch nur nebenbei mit. Was wir hörten war gut und gefiel den
Zuschauern.
Um 19:15 Uhr waren THE SISTERS OF MERCY dran. Es herrschte Filmverbot (für den
Livestream) und auch auf den großen Monitoren durfte nichts gezeigt werden. Für eine Band,
die seit 32 Jahren kein neues Album mehr herausgebracht hat war das schon mutig. Lag
sicherlich an Bandleader Andrew Eltdritch, der ja als etwas schwierig gilt. Sind Starallüren
dieser Art noch zeitgemäß? Er mäanderte über die Bühne, sang und rauchte zwischendurch
mal. Gerne hätte die Band auf einer komplett eingenebelten Bühne gespielt, was allerdings
durch den leichten Wind misslang. Selbst der Überhit „More“ enttäuschte. Drums und Bass
kamen aus der Konserve. Eldtrichs zweisprachigen Ansagen (mal englisch, mal deutsch)
waren nett, wie der gesamte Gig. Für mich der schwächste Auftritt des gesamten Festivals.
Schade.
Livestream) und auch auf den großen Monitoren durfte nichts gezeigt werden. Für eine Band,
die seit 32 Jahren kein neues Album mehr herausgebracht hat war das schon mutig. Lag
sicherlich an Bandleader Andrew Eltdritch, der ja als etwas schwierig gilt. Sind Starallüren
dieser Art noch zeitgemäß? Er mäanderte über die Bühne, sang und rauchte zwischendurch
mal. Gerne hätte die Band auf einer komplett eingenebelten Bühne gespielt, was allerdings
durch den leichten Wind misslang. Selbst der Überhit „More“ enttäuschte. Drums und Bass
kamen aus der Konserve. Eldtrichs zweisprachigen Ansagen (mal englisch, mal deutsch)
waren nett, wie der gesamte Gig. Für mich der schwächste Auftritt des gesamten Festivals.
Schade.
EISBRECHER waren der krönende Abschluss des Festivals mit hervorragendem Sound und
in bester Stimmung. Bei anderen Bands hatte es gebrannt auf der Bühne, bei Eisbrecher
geschneit und sie brannten ein musikalisches Feuerwerk ab. Das textsichere Publikum dankte
es ihnen. Ich freue mich schon auf das Konzert in 2 Monaten in Hannover. Ansonsten gibt es
nicht viel zu dem Auftritt zu berichten außer: FAKK war das gut!
Fazit: die 25.000 Fans kamen auch in diesem Jahr wieder auf ihre Kosten. Die Stimmung auf
dem Festival war wie gewohnt ausgezeichnet. Die vielen kostümierten Fans begeisterten
erneut alle Besucher als Walking Acts. Man kommt ja auch hauptsächlich wegen der absolut
tollen Atmosphäre nach Hildesheim. Die Organisation war wie immer prima und die Wege
waren erfreulich kurz. Besonders hervorzuheben: die kostenlosen Trinkwasserstationen. So
konnte man es bei der Hitze gut den ganzen Tag über auf dem Gelände aushalten. Ich freue
mich schon auf nächstes Jahr.
Bericht von: Jens Peter Topp
Mehr Bilder des Festivals gibt es hier: https://www.metalglory.com/gallery/mera-luna-06-07-08-2022-hildesheim-tag-2/