METALLICA, WORLDWIRED TOUR, Lanxess-Arena, Köln, 16.9.2017
Nachdem die Herren Hetfield und Co. in diesem Sommer den nordamerikanischen Kontinent unsicher gemacht hatten und zuvor auch schon
Nachdem die Herren Hetfield und Co. in diesem Sommer den nordamerikanischen Kontinent unsicher gemacht hatten und zuvor auch schon in Asien unterwegs waren, stand die lang ersehnte Tour des 2016er Meisterwerks „HARDWIRED … TO SELF-DESTRUCT“ denn nun auch endlich in Europa an. Beginnend in Kopenhagen, wo das im Februar ausgefallene Konzert (Nr. 2 von 4 Konzerten in Kopenhagen) nachgeholt wurde, wurden nun zudem Frankreich, Holland und zum Schluss auch noch Deutschland mit 2 Konzerten in Köln besucht.
Obwohl es heutzutage ja kaum mehr Spannung über Setlists gibt – auch hier waren die 4 Horsemen wieder für Überraschungen gut.
Zunächst aber von Anfang an. Nachdem der geneigte Fan sich auch über KVELERTAK sehr gefreut hatte, was die Deutsche Bahn aber sehr gut zu verhindern wusste und man erst extrem spät die Halle erreichte, betrat man die riesige Lanxess – Arena, auch beim 2. Gastspiel der Kalifornier mit 18.500 Leuten komplett ausverkauft, wollte sich gerade noch ein Bier bestellen und mit einem Mal, gegen 20:50 Uhr, lauschen wir den Klängen von AC/DC’s „It’s a long way tot he Top“, was soviel heißt wie: schnell zum Platz zurück, gleich geht’s los.
Im Gegensatz zu den 3 Kopenhagener Konzerten im Februar gab es eine komplett andere Bühne – statt LED-Video-Screens auf und über der Bühne waren unzählige Videowürfel aufgehängt, Bühne weiss, natürlich inmitten der Halle positioniert, und nach dem obligatorischen „The Good, The Bad, The Ugly“ – Intro rammelte METALLICA endlich mit HARDWIRED los – in Affengeschwindigkeit, aber einem absolut gruseligen Sound. Der wurde bei ATLAS, RISE! dann schon besser. Nachdem James H. nun erstmalig die aus aller Herrn (Bundes-) und sonstiger Länder angereisten Tifosi begrüßt hatte und SEEK & DESTROY ankündigte, war der Sound in dieser Ansagepause schlagartig besser – und dann ging das Konzert so richtig los! Auf SEEK folgte LEPER MESSIAH – gefühlte Ewigkeiten live nicht gehört und nicht nur für OLD-SCHOOL-METALLICA-Fans ein Traum, sondern auch für erstmalige Besucher dieser Band und ja, die gab es erstaunlicherweise zahlreich, ein echter Kracher.
Darauf folgte FADE TO BLACK – grandios und im Anschluss gab es mit NOW THAT WE’RE DEAD den dritten neuen Song, diesmal mit einer nach meinem Geschmack unnötigen Showeinlage mit 4 Drums, die aus der Bühne unten herausfuhren. Okay, Mr. Hetfield ist ja auch ein recht passabler Schlagzeuger, aber die 2 zusätzlichen Minuten (Ruhepause?) wären mit einem weiteren Song sicher auch nicht falsch angelegt gewesen. Dem Publikum hat’s gefallen, insbesondere den „neuen“ Gästen, also was soll’s.
Danach wiederum wurde es richtig fett mit CONFUSION, ebenfalls ein Kracher, der in künftigen Setlists sich wiederfinden sollte – allerdings mit der Folge, dass DREAM NO MORE vom Konzert #1 in Köln dafür entfiel. Fast unaushaltbar geil aber, wie Rob Trujillo den vor zioemlich genau 31 Jahren verstorbenen Cliff Burton durch „ANESTHESIA – PULLING TEETH“ huldigte, hier fiel der ein oder andere Old-School-Fan sichtlich in Ohnmacht, genauso, wie beim folgenden FOR WHOM THE BELL TOLLS.
Einer der absoluten Höhepunkte für mich: HALO ON FIRE, ein gnadenlos guter, in sich selbst ekstatisch erregender Song, sensationell performt – ein MUSS für künftige Konzerte! Und weil es so schön war und wir vorher Wetten abgeschlossen, welcher Coversong diesmal kommt: WHISKEY IN THE JAR, und da gab es dann kein Halten mehr, denn auch FUEL hatte atemberaubende Geschwindigkeit, bevor dann das nächste Highlight kam: MOTH INTO FLAME – auch dies muss und wird hoffentlich ein Klassiker werden, hier unterstützt (sehr geil) durch unzählige Drohnen, die wie Motten eben um die Band und Bühne kreisten.
Nachdem Mr. Hetfield dann erneut einen 12-jährigen in der ersten Reihe begrüßt hatte, gab es mit einer wie immer auf D runtergestimmte Version von SAD BUT TRUE, gewohnt HEAVY, bevor dann ONE und zum Abschluss wurde durch das Publikum lautest unterstützt mit MASTER OF PUPPETS der reguläre Set beendet. Alle, die auf „Spit out the Bone“ als Speed-Zugabe gehofft hatten, wurden allerdings enttäuscht. Warum dieser Monstersong, der zum Besten gehört, was jemals auf analoge, optische oder digitale Datenträger aufgenommen wurde, nicht kommt – nur METALLICA weiss es. Dafür gab es dann BATTERY, gefolgt vom obligatorischen NOTHING ELSE MATTERS. Eine wirklich klasse Version und selbst Thrash-Metal-Fans wie dieser Autor hier müssen zugeben, dass das Stück nach wie vor bereichernd ist für jeden Set. Apropos Set: dieser endete dann mit ENTER SANDMAN und 18.500 Kölner und sonstige Gefährten gingen und fuhren sehr sehr zufrieden nach Hause – und freuen sich zum Teil auf die Weiterführung der Europa-Tour in Oktober, November und ab Februar wieder.
Fazit:
1) Danke, Deutsche Bahn, dass ich KVELERTAG verpasst habe und kein Tourposter kaufen konnte.
2) Noch immer kann keine Band der Welt dieser Combo in Sachen Songwriting und Live-Performance das Wasser reichen – und
3) selbst die Kritikpunkte sind nur da, weil es sonst einfach nichts zu kritisieren gäbe.
4) See You in February!
SETLIST in Köln 16.09.2017:
Intro: The Good, The Bad, The Ugly
Hardwired
Atlas, Rise!
Seek and Destroy
Leper Messiah
Fade to Black
Now that we’re Dead
Confusion
Anesthesia – Pulling Teeth
For Whom the Bell tolls
Halo On Fire
Whiskey in the Jar
Fuel
Moth into Flame
Sad but true
One
Master of Puppets
_______________
Battery
Nothing Else Matters
Enter Sandman
(Tour-JPG-Quelle: universal-music.de)