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Mosh-Pit Justice (BUL) – The Fifth Of Doom

Bulgarien gilt gemeinhin nicht unbedingt als das Mutterland des Rock & Roll und hat mit Metal auch nicht so

Mosh-Pit Justice (BUL) – The Fifth Of Doom

Bulgarien gilt gemeinhin nicht unbedingt als das Mutterland des Rock & Roll und hat mit Metal auch nicht so viel am Hut. Metal aus Bulgarien scheint also immer noch ein Schattendasein zu fristen. Neben dem bekanntesten Bulgaren, Nikolo Kotzev (Brazen Abbot, Baltimore), wollen nun die Thrasher Mosh-Pit Justice den Weg aus dem bulgarischen Ländle in den internationalen Metalzirkus wagen. Aus Burgas stammt die Band um Gründer und Bassist Mariyan Georgiev. Mit Sänger Georgy Peichev und Gitarrist Staffa, der auch für die Drums verantwortlich ist, ist das Trio schlagkräftig aufgestellt, wird nur live ein Problem bekommen. Für Auftritte muss die Band definitiv einen Gitarristen oder Drummer in Lohn stellen.

„The Fifth Of Doom“ ist das fünfte Album der 2012 gegründeten Band und haut dem Hörer astreinen US-Thrash der Marke Sanctuary/Death Angel um die Ohren. Doch ganz so einfach machen es die Bulgaren dem Hörer dann doch nicht, muss man sich doch erstmal mit dem eigenwilligen Gesangsstil von Georgy auseinandersetzen. Zwar passt er mit seiner eindringlichen Stimme prima zur musikalischen Darbietung, doch man braucht Zeit um sich daran zu gewöhnen. Hat man diese Hürde aber genommen, kann man ein Album entdecken, dass den oben genannten Bands in nichts nachsteht. Technisch auf der Höhe der Zeit, tut sich die Band vor allem im Songwriting hervor. Es ballert und hämmert, bietet aber kaum typisches Thrash-Stakkato-Riffing, wie man es speziell von den amerikanischen Bands gewohnt ist. Gerade das aber zeichnet das Album aus, bringt sich Gitarrist Staffa mit seinem aggressiven und melodischen Spiel doch wunderbar in die Songs ein, drückt ihnen seinen Stempel auf. Alleine ein Song, wie „Down We Bleed“, mit seinen Tempiwechseln, ist den Kauf des Albums wert. Auch wenn einem Georgy in einigen Momenten ziemlich auf die Nerven geht, hat der Song das Zeug dazu zum Thrash-Klassiker zu avancieren. So gibt es über vierzig Minuten ordentlich auf die Fresse, wird lediglich durch den akustischen Anfang des Titeltracks unterbrochen. Irgendwann muss auch der hartgesottene Metaller schließlich mal Luft holen. Mit diesem Song zeigen sie, dass sie auch dem US-Metal eine Seite abgewinnen können, die den Bulgaren ausgezeichnet steht.

Das Album erscheint bei zwei unterschiedlichen Labeln, wobei die LP-Version in schwarzem, rotem oder clear Vinyl erfolgt. Doch die Stückzahlen sind mit jeweils 100 limitiert, was bedeutet, dass der geneigte Fan schnell zuschlagen sollte, denn weg ist weg. Die CD erscheint bei Iron Shield Records, das Vinyl bei dem schweizer Label Doc Gator Records, die mit ihren liebevollen und zumeist streng limitierten Vinylpressungen schon für viel Wirbel in der Szene sorgen konnten.

Fazit: Wer auf brillianten Thrash Metal alter Schule steht, mit dem Gesang keine Probleme hat, sollte, ja muss, hier zuschlagen.

  1. Designed To Suffer
  2. Destined To Row
  3. Voices Below
  4. Into The Light
  5. Down We Bleed
  6. The Fifth Of Doom
  7. To Find Peace
  8. My Transgressions

 

Label: Iron Shield/Doc Gator Records

VÖ: 14.08.2020 (CD), 28.08.2020 (Vinyl)

Laufzeit: 42:28 Min.

Herkunft: Bulgarien

Stil: Thrash Metal

Webseite: https://mosh-pitjustice.bandcamp.com/

Facebook: https://de-de.facebook.com/moshpitjustice/

Label-Webseite: https://www.docgator.com/

 

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