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NDR 2 Plaza Festival mit Alle Farben, Clock Clock, Clueso, James Arthur und Bryan Adams, 01.06.2024, Expo Gelände, Hannover

Als feste Größe haben sich die beiden Festivals N-Joy Festival und NDR 2 Plaza Festival seit Jahrzehnten etabliert. Sie

NDR 2 Plaza Festival mit Alle Farben, Clock Clock, Clueso, James Arthur und Bryan Adams, 01.06.2024, Expo Gelände, Hannover

Als feste Größe haben sich die beiden Festivals N-Joy Festival und NDR 2 Plaza Festival seit Jahrzehnten etabliert. Sie läuten meist die Open Air Saison für den örtlichen Veranstalter Hannover Concerts ein und gelten weit über die Grenzen der niedersächsischen Landesmetropole hinaus als Spaßgaranten. Auch dieses Wochenende stand unter einem Guten Stern, denn bis auf ein paar kleine Schauer verlief das NDR 2 Plaza Festival, auf dem wir zu Besuch waren, reibungslos über die Bühne.


Aus diversen Gründen war ein rechtzeitiges Erscheinen zum Start in den Tag mit Alle Farben leider nicht möglich, weshalb für mich der Tag dann mit Clock Clock seinen musikalischen Anfang nahm.

Die noch junge Band durfte bereits im letzten Jahr im Stadion für P!nk eröffnen und konnte so einige Sympathiepunkte sammeln.

Nun durften sie also erneut vor einen grandiosen Kulisse spielen, denn auch wenn die Plaza mit 20.000 Zuschauern nicht ganz ausverkauft war, schaffte es die Band innerhalb kürzester Zeit das Publikum auf ihre Seite zu ziehen.

Wenn die Band es jetzt noch schafft Songs mit Wiedererkennungswert zu schreiben, darf ihr eine große Zukunft vorausgesagt werden.

Der Nächste auf dem Programm war dann Clueso, der durch seine Zusammenarbeit mit Udo Lindenberg innerhalb kürzester Zeit in den Fokus rücken konnte.

Dass er aber keineswegs im Schatten eines der größten deutschen Künstler steht, bewies er an diesem Abend erneut. Zwar setzte direkt zum Showstart der Regen ein, doch war das noch lange kein Grund für schlechte Laune.

Das Publikum ging trotz der Nässe locker und beschwingt mit und machte es damit der Band leicht. Nach ein paar Songs war der Regenschauer auch schon wieder vorbei und die Sonne strahlte aus allen Knopflöchern, als ob nichts gewesen wäre.

Clueso zog alle Register, spielte alle Hits, was nicht Wenige dazu bewog lauthals mitzusingen. Als kleine Rampensau ist Clueso ja ohnehin bekannt und konnte mit seiner charmanten Art für regelrechte Begeisterungsstürme sorgen. Nach einer knappen Stunde war es dann leider auch schon wieder.

Danach kam der aufstrebende britische Star, der seine ersten Sporen als Gewinner der neunten Staffel der britischen Castingshow The X Factor gewann und seitdem einen regelrechten Hype für sich auslösen konnte. Stolze 5 Alben hat er inzwischen veröffentlicht, gehört zu einer erlesenen Schar von Künstlern, die es schafften auf Spotify mit einem Song mehr als 1 Milliarde Streams zu erreichen und konnte mit seinem aktuellen Album die Spitze der britischen Charts erklimmen. Diese ganzen Superlative waren dem auf der Bühne eher schüchtern wirkendem Sänger aber nicht zu Kopf gestiegen zu sein, denn er gab sich einerseits hemdsärmlig und andererseits auch ein wenig unnahbar, was aber vermutlich seinem Wesen entspricht. Die Stimme gehört zu den absoluten Ausnahmestimmen und dennoch konnte er an diesem Abend nicht vollends überzeugen. Vielleicht mag das aber auch an dem zweiten Regenschauer des Tages liegen, der deutlich kräftiger ausfiel und damit ein kleiner Stimmungskiller war.

Der eigentliche Star des Tages aber kam dann in Form des 64-jährigen Kanadiers auf die Bühne. Ein fader Beigeschmack, zumindest für die anwesenden Fotografen, waren die Regelungen, die dazu führten, dass es leider keine Fotos des Auftritts gibt. Wie auch immer… Bryan Adams zeigte warum er auch nach über 40 Jahren Karriere noch immer zu den beliebtesten seines Fachs gehört. Es reihte sich Hit an Hit, was das hungrige Publikum, das im Übrigen wie jedes Jahr vor allem altersmäßig bunt gemischt war, auch zu wiederholten Mitsingpassagen animieren konnte. Der Mann braucht keinen Konfettiregen, keine Feuersäulen oder sonstige Pyrotechnik. Musik pur, so wie es sein soll, denn nur die muss überzeugen und alles andere lenkt nur ab. Stimmlich noch immer auf der Höhe geriet zwar der ein oder andere Song auch ein wenig anders, als erwartet und doch war die Stimmung auf dem Höhepunkt des Tages. So ging gegen 23:00 Uhr dann ein mehr als vielseitiger Tag, und das nicht nur in musikalischer Hinsicht, seinem Ende entgegen. Auch in diesem Jahr machte das Festival Lust auf die noch anstehenden Konzerte des Open Air-Sommers, wozu mit Peter Maffay, AC/DC und Bruce Springsteen nur drei Größen gehören und damit den Verlust nicht zu den austragenden Spielorten der EM zu gehören, mehr als wett machen. Man sieht sich also im Sommer bei irgendeinem der Ereignisse.