Neil Young & Crazy Horse (CDN/USA) – Toast
Seit mehr als 50 Jahren steht Neil Young unangefochten an der Spitze der ganzen Singer/Songwriter, Americana und Folk Rocker.
Seit mehr als 50 Jahren steht Neil Young unangefochten an der Spitze der ganzen Singer/Songwriter, Americana und Folk Rocker. Mit „Harvest“ hat er sicherlich eines der größten Alben aller Zeiten veröffentlicht und mit Crazy Horse die Basis für den Grunge gelegt. Erst kürzlich erschien mit „The Barn“ ein neues Album des nach wie vor streitbaren Kämpfers und seiner Mannschaft. Wie so viele andere Künstler auch, hat er im Laufe der Jahre und Jahrzehnte Musik erschaffen, die es nie bis zur Veröffentlichung gebracht haben. Seit geraumer Zeit erscheint vieles unter dem Banner „Archive Series“, wobei allerdings nicht alles essentiell ist. Doch das seit 2001 in irgendeiner Schublade schlummernde Album „Toast“ gehört definitiv zu den Alben, bei denen man sich unweigerlich die Frage stellt, warum das Album nicht schon längst das Licht der Welt erblickt hat.
Doch damit ist nun endlich Schluss und ein weiteres, von vielen Fans immer wieder gefordertes Werk, erscheint nun endlich. Aufgenommen in den Taost Studios in San Francisco, schien es nie den richtigen Zeitpunkt für eine Veröffentlichung zu geben. Laut Uncle Neil hatte neueres Material immer wieder Vorrang und so blieb dieses kleine Meisterwerk mehr als 20 Jahre irgendwo vergraben. Neil Young dazu: „„Toast“ ist ein Album, das für sich allein in meiner Sammlung steht. Im Gegensatz zu allen anderen war „Toast“ so traurig, dass ich es nicht herausbringen konnte. Ich habe es einfach übersprungen und stattdessen ein anderes Album gemacht. Ich konnte es zu diesem Zeitpunkt nicht verkraften. John Coltrane, einer meiner Helden, hat damals im Toast-Studio etwas Musik gemacht. Vielleicht hieß es damals „Coast“, vielleicht aber auch nicht. Der Name änderte sich ein paar Mal hin und her. Es war auf der Mission in SF. Die Hintertür ging auf eine Gasse hinaus. Es war so stickig da drin, dass wir die Tür offen ließen, bis wir eines Tages Ratten kommen und gehen sahen. Danach gingen wir einfach nach draußen, um eine zu rauchen.
In der Musik von Toast geht es um eine Beziehung. In vielen Beziehungen, die schief gehen, gibt es eine Zeit, lange vor der Trennung, in der einem der beiden, vielleicht auch beiden, dämmert, dass es vorbei ist. Dies war diese Zeit.“ So ist die Musik auf „Toast“ auch deshalb ein wenig melancholisch, nachdenklich und nicht selten berührt sie einen auch zutiefst, auch wenn ein Teil der Songs in anderer Form auf anderen Alben bereits erschienen war. Denn ist es vor allem diese einzigartige Schrägheit, dieses manchmal bewusst neben dem Ton liegen, das Neil Young schon lange auszeichnet und diesen einmaligen Charme ausmacht. „Toast“ bietet ein buntes Potpourri aus getragenen und schroffen, Crazy Horse-tpischen Songs, die allesamt zeigen, dass Neil Young sich wohl immer treu bleiben wird und nicht umsonst auch mit 76 Jahren noch immer sein Publikum begeistern kann.
Fazit: „Toast“ scheint ein wenig aus der Zeit gefallen zu sein und hat nun endlich den Weg ans Licht gefunden.
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Quit
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Standing In the Light of Love
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Goin’ Home
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Timberline
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Gateway of Love
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How Ya Doin’?
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Boom Boom Boom
Label: Reprise Records/Warner Music
VÖ: 08.07.2022
Laufzeit: 53:02 Min.
Herkunft: Kanada/USA
Stil: Rock
Webseite: https://neilyoungarchives.com
Facebook: https://www.facebook.com/NeilYoungRepriseRecords