Night Of The Proms 2019, 18.12.2019, TUI-Arena, Hannover
Bis auf das Jahr 1985 geht die Geschichte der Night of the Proms inzwischen zurück. Inspiriert durch die alljährlich
Bis auf das Jahr 1985 geht die Geschichte der Night of the Proms inzwischen zurück. Inspiriert durch die alljährlich in London stattfindende Veranstaltung Last Night of the Proms finden sich jedes Jahr kurz vor Weihnachten Klassik und Pop/Rock zu einem gemütlichen Stell-Dich-Ein zusammen und verzaubern die Menschen in Belgien, den Niederlanden und Deutschland.
In diesem Jahr waren erneut große Namen im Angebot: Alan Parsons, The Hooters, Al McKay (Earth, Wind & Fire), Leslie Clio, Natalie Choquette, der unverwüstliche John Miles und natürlich das Antwerp Philharmonic Orchestra unter der Leitung der Brasilianerin Alexandra Arrieche. Nicht unerwähnt bleiben darf natürlich auch der Chor Fine Fleur, der erneut tatkräftige Unterstützung bot.
Gerade diese Mischung aus Klassik und Moderne ist es, die den Nerv der Zuschauer in der knapp ausverkauften TUI-Arena trifft und zum Mitmachen animiert. Den Anfang machte standesgemäß das Antwerp Philharmonic Orchestra mit der Overtüre Night of the Proms, bevor mit der franko-kanadischen Sopranistin Natalie Choquette der erste Star des Abends die Bühne betrat. Na ja, eher berollte, denn die Dame hat sich kurz vor der Tour den Knöchel gebrochen, hat es sich aber nicht nehmen lassen die Tour trotzdem zu bestreiten. Davor kann man nur seinen Hut ziehen, was auch seitens der Zuschauer mit ordentlich Applaus skandiert wurde. Mit Charme und Humor bezauberte sie das Publikum und bewies, dass in der Klassik auch durchaus Humor eine Heimat haben kann.
Weiter ging es mit der deutschen Sängerin Leslie Clio, die mit ihrem soullastigen Pop einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht hat, erwachsener geworden ist. Ebenfalls mit viel Charme und einer fantastischen Stimme zeigte sie sich als Grand Dame, der man schnell zu Füßen liegen kann. Selbst die Fotografen wurden von ihr freundlich begrüßt, was auch nicht immer eine Selbstverständlichkeit ist. Ein toller Auftritt, der einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.
Die nächsten Stars des Abends waren die beiden Recken Eric Bazilian und Rob Hyman der Erfolgstruppe The Hooters. Natürlich wurden die Hits „All You Zombies“ und „Johnny B.“ gespielt. Doch es gab mit „One Of Us“ auch einen unerwarteten Song. Bekannt gemacht hatte ihn einst die Sängerin Joan Osborne, die damit auch ihren einzigen Hit verzeichnen konnte, doch geschrieben wurde der Song von Eric Bazilian. Vor allem die beeindruckende Lightshow kam bei den Hooters so richtig zur Geltung. Unglaublich mit was für eigentlich simplen Ideen man eine derart großartige Stimmung erreichen kann.
Nach einer Einlage des Chors Fine Fleur und einem erneuten Auftritt von Natalie Choquette wurde es dann groovy in der Halle. Earth, Wind & Fire mit dem einzig verbliebenen Originalmitglied Al McKay betrat die Bühne und feuerte ihre Endsiebziger Disco- und Funksounds ins Rund der TUI-Arena. Stillsitzen? Fehlanzeige. Kaum jemand hielt es jetzt noch auf den Sitzen. Tanzend, lachend und glücklich war die Stimmung im Publikum auf dem Siedepunkt angekommen. Die Herren in ihren bunten Sakkos ließen keinen Zweifel daran, dass man auch heute noch ohne Schwierigkeiten zu den Hits „September“ und „Boogie Wonderland“ abtanzen kann. Toll!
Nach einer kleinen Pause ging es dann zuerst klassisch weiter. Dann betrat John Miles, der einzige Künstler, der seit Anbeginn dabei ist, die Bühne und hatte sich mit Natalie Choquette eine mehr als starke Duettpartnerin an seine Seite geholt. Gemeinsam trugen sie den nach wie vor faszinierenden Peter Gabriel Hit (den er damals im Duett mit Kate Bush eingesungen hatte) „Don’t Give Up“ vor. Gänsehaut pur war angesagt. Die Hooters folgten und legten nach ihrem Hit „500 Miles“ eine herrliche Version des Cindy Lauper Klassikers „Time After Time“ vor, bei dem sie von Leslie Clio stimmgewaltige Hilfe bekamen. Auch hier wurde wieder das riesige Repertoire der Hooters-Songs bekannt, wurde der Song doch einst von Rob Hyman komponiert.
Dann wurde es ein wenig stiller im Saal, denn der Grand Signeur Alan Parsons „schwebte“ mit seinem Keyboard aus dem Boden und startete seinen Part mit „Sirius/Eye In The Sky“. Ein wenig behäbig und doch faszinierend verstand er es das Publikum zu unterhalten und ließ es sich auch nicht nehmen mit „One Note Symphony“ einen Song aus seinem aktuellen Album „The Secret“ zum Besten zu geben. Als der Hauptstar des Abends wirkte er zwar ein wenig deplaziert, lieferte aber trotzdem perfekt ab. Die Hits „Don’t Answer Me“ und „Games People Play“ luden dann auch nicht wenige Fans zum Verweilen in Erinnerungen ein.
John Miles, ansonsten weitaus früher in der Setlist zu finden, bildete diesmal den Abschluss. Der mittlerweile 70-jährige wirkte wie immer frisch und agil, spielte (natürlich) seinen größten Hit „Music“, der bei keiner Night Of The Proms fehlen darf. Ob man nun unbedingt „Bohemian Rhapsody“ spielen muss, lass ich einfach mal unkommentiert stehen.
Das große Finale mit allen Stars auf der Bühne und dem Song „All You Need Is Love“ läutete dann das Ende der 35. Night Of The Proms ein. Der Hinweis auf das nächste Jahr durfte natürlcih auch nicht fehlen und man konnte dann anschliessend so manchen Freund der NOTP am Stand bereits die Karten für 2020 erwerben sehen.
Wieder einmal konnte diese Veranstaltung überzeugen und wieder einmal konnten die Stars nebst Orchester eine friedvolle Zeit einläuten. Auch im nächsten Jahr werden wir wieder vor Ort sein und von dieser außergewöhnlichen Veranstaltung berichten.
Weitere Bilder der Show findet ihr hier: https://www.metalglory.com/gallery/night-proms-2019-with-apo-natalie-choquette-leslie-clio-hooters-earth-wind-fire-john-miles-alan-parsons-18-12-2019-tui-arena-hannover/
Setlist Night Of The Proms 2019:
Overtüre Night Of The Proms 2019 (APO & Fine Fleur)
Figaro/Funiculli, Funiculla (Natalie Choquette)
My Heart Ain’t Broken (Leslie Clio)
Be With You (Leslie Clio)
Couldn’t Care Less (Leslie Clio)
Nessun Dorma (Natalie Choquette)
All You Zombies (The Hooters)
One Of Us (The Hooters)
Johnny B. (The Hooters)
Bolero (APO)
Schwanensee (APO)
Kanon Someone You Loved (Fine Fleur)
Kalinka (Natalie Choquette)
Ave Maria (Natalie Choquette)
Let’s Groove Tonight (Al McKay und Earth, Wind &Fire)
September (Al McKay und Earth, Wind &Fire)
Boogie Wonderland (Al McKay und Earth, Wind &Fire)
Bach Meets Timberlake (APO, Fine Fleur und Tänzer)
Don’t Give Up (John Miles & Natalie Choquette)
500 Miles (The Hooters)
Time After Time (The Hooters & Leslie Clio)
Carmina Burana – O Fortuna (APO & Fine Fleur)
Sirius/Eye In The Sky (Alan Parsons)
One Note Symphony (Alan Parsons)
Don’t Answer Me (Alan Parsons)
Games People Play (Alan Parsons)
Human (John Miles)
Bohemian Rhapsody (John Miles)
Music (John Miles)
All You Need Is Love (All Star Cast)