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PARAGON BELIAL – „Necrophobic Rituals“

PARAGON BELIAL – „Necrophobic Rituals“ Label: Northern Fog Records Laufzeit: 37:40 min VÖ: 29.09.2017 Genre: garstiger Black Metal von

PARAGON BELIAL – „Necrophobic Rituals“

PARAGON BELIAL – „Necrophobic Rituals“

Label: Northern Fog Records

Laufzeit: 37:40 min

VÖ: 29.09.2017

Genre: garstiger Black Metal von der zumeist schnellen Sorte

 

Bei PARAGON BELIAL handelt es sich um ein Kommando, dessen Mitglieder eine Vergangenheit in mehreren szenerelevanten Kombos nachweisen können und das nach nunmehr neun Jahren eine neue Scheibe unter das Volk bringt. Notiz am Rande: Wer die Felle zertrümmert, bleibt im Dunkel: Laut Infozettel heißt der gute böse Mann Endriđi, laut Booklet und Fratzenbuch Rhabazz (Der Name ist Programm!).

Insgesamt handelt es sich um typisch schnelle Stücke, die jedoch bei Musik wie Gesang erfreulich abwechslungsreich dargeboten werden – natürlich immer innerhalb der Grenzen blasphemischen Black Metals der primitivsten, räudigsten und fiesesten Sorte. Die Texte strotzen vor diabolischen Ausbrüchen  (Ausnahme ist „Day of Vengeance“, da geht es tatsächlich um pure Rache). Das Tempo der Stücke variiert meistens sehr geschickt, das Blastgewitter wird immer wieder aufgebrochen von langsameren Parts im Midtempo, die sich ab und an auch in wahrhaft morastige Regionen vorwagen. Darüber liegt die Stimme Herrn Necropests, die immer wieder zwischen tiefem Grollen und wütendem harschem Gekeife wechselt und so für erfrischende Modulationen sorgt. Seltene Effekte („Demoniac…“, „Circle…“) und ebenso seltene Soli (außer im Sodom Cover nur noch in „Necrophobic…“) sorgen zusätzlich für Farbtupfer im tiefsten Schwarz. Das macht die Musik kurzweilig und sorgt für ausreichend Mutationen des satanischen Bösen. Besonders gelungen: „Verdelet“, ein aus dem unergründlichen Bösen kriechendes Monster, voller Infamie und Gemeinheit, das sich gurgelnd aufbäumt, bevor es wieder im Abgrund versinkt.

Die im Infozettel benannten Archgoat und Black Witchery geben das Wirkungsfeld PARAGON BELIALS ziemlich passgenau wieder: roher, bewusst unproduzierter Black Metal, eingängig, rasend, infernalisch, schäumend, Ausfluss und Ergebnis einer hasserfüllten, unheilvollen, kalten, todbringenden, diabolischen Atmosphäre. Winziges Ärgernis: Die Scheibe ist unglaublich leise. Ich verlange ja keinen superkomprimierten modernen Mist, aber wenn die Rolf Zukowski CD des Nachbarsjungen dagegen knallt wie die Posaunen von Jericho, dann denke ich: Etwas mehr hätte es ruhig sein dürfen.

Ansonsten aber: Ein erfreulich abwechslungsreicher Frontalangriff finster-primitiven Black Metals! Und bitte, BITTE! Nicht wieder verdammte neun Jahre warten! Die Welt (nebst Unterwelt) hat mehr und früher verdient!

Tracklist:

  1. Perverted Homage in the Trails of Satan (5:19)
  2. Demoniac Christian Holocaust (4:27)
  3. Day of Vengeance (4:11)
  4. Unholy Impact of Evil (4:22)
  5. Necrophobic Rituals(4:38)
  6. Circle of the satanic Breed (5:30)
  7. Verdelet (7:23)
  8. Witching Metal (Sodom Cover, 2:50)

(Quelle: facebook.com/paragonbelialofficial/)