PHANTOM CORPORATION – „Fallout“
Genre: Mitreißender Bastard aus Death, Thrash Metal und Crust, was für eine herrliche Abrissbirne! Nach etlichen EP und
Genre: Mitreißender Bastard aus Death, Thrash Metal und Crust, was für eine herrliche Abrissbirne!
Nach etlichen EP und Splits legen uns die Herren von PHANTOM CORPORATION nun endlich ihr heiß ersehntes Debüt vor. Und das vorweg: Der Truppe um den ehemaligen Dew-Scented-Shouter Leif Jensen gelingt ein echtes Meisterwerk. Oh Mann, ist das ein superber Tritt in die Fresse!
Die Tonkunst der vier Herren ist eine bluttriefende Chimäre aus Death, Thrash und Crust. Größter Wert wird auf die Gitarrenarbeit gelegt. Das meint nicht nur die wahrlich fetten Riffs, die uns im Sekundentakt auf den Schädel geschlagen werden. Die sind simpel und eingängig und reißen von der ersten Sekunde an mit, ohne stumpf zu sein. Das zeigt sich vor allem immer wieder in melodischen Leads („No Tomorrow“, „Fire And Fury“), die sich auch gerne mal weit in den Black Metal hineinlegen („Alongside Hell“). Und obendrauf gibt es herrliche Soli („Fire And Fury“ in bester SLAYER-Tradition, dagegen wunderschön melodisch in „Gridlock“).
Eine wichtige Rolle spielt auch das Schlagzeug. Dem Herrn Dieken gelingt es in wirklich beeindruckender Manier, einen stahlharten Punch mit einer nahezu chirurgischen Präzision zu verschmelzen. Dabei stampfen die Drums entweder gnadenlos stoisch voran oder jagen den Rest der Meute arschtretend im fetten D-Beat vor sich her. Nicht zu vergessen der drückende Bass und der Sound (Jörg Uken eben!), der die Musik schön rotzig und aggressiv, aber eben auch angemessen transparent und wuchtig präsentiert.
PHANTOM CORPORATION machen sich verdammt breit in einer recht engen Nische, in der es ihn in wirklich beeindruckender Manier gelingt, jedes Klischee gekonnt zu umschiffen. Das Tempo wird immer wieder variiert, so dass es niemals langweilig wird. Jeder Ton sitzt genau da, wo er sein muss. Hier ist nichts aufgeblasen oder täuscht etwas vor. Die Musik ist entschlackt bis auf die pure Essenz und Ausdruck der kompositorischen Kunstfertigkeit ihrer Protagonisten. Das ist so gekonnt wie weitab jeder altersmilden Routine. Vor allem aber trauen sich die Herren, immer wieder melodisch- melancholische Farbtupfer zu setzen und damit den Panzer purer Gewalt aufzubrechen. So erschafft etwa das massiv schleppend beginnende „Vortex Of Torment“ durch ergreifende Riffs und Gesang eine düstere Atmosphäre voller Trauer und Melancholie. Dies gelingt auch im schwer groovenden Brecher „Spiritual Arsonists“, der eine unheilvolle Stimmung zu erzeugen vermag und sich mit seiner bedrohlichen Attitüde tief in die Seele gräbt. Und das finale „Fire And Fury“ erinnert dann doch noch an die tränenreich vermissten Dew-Scented. Oh, wie schön kann harte Musik sein!
Fazit: PHANTOM CORPORATION erschaffen mit ihrem Debüt „Fallout“ einen echten Kracher im extremen Metal. Mit ihrer wahnsinnigen Mischung aus Death, Crust und Thrash katapultieren sich die Herren umgehend tief hinein in die Spitze. Das alles atmet ein großes Selbstbewusstsein und lebt die Liebe zu harter Musik. In jeder Note schwingen hier der bedingungslose Enthusiasmus zu harter Musik, die unbändige Motivation und die echte Hingabe zum eigenen Tun. Wer Bands wie Wolfbrigade, Martyrdöd, One Man Army and the Undead Quartet oder The Crown mag, der wird PHANTOM CORPORATION lieben. Vielen Dank, meine Herren – und herzlichen Glückwunsch!
Liederliste:
- Dead Inside (2:55)
- Left To Fate (3:36)
- Gridlock (4:16)
- Alongside Hell (2:14)
- Vortex Of Torment (4:25)
- Terminal Darkness (1:06)
- Spiritual Arsonists (3:28)
- No Tomorrow (3:03)
- The Echoes Of Doom (3:14)
- Excessive Force (3:08)
- Fire And Fury (4:24)
Label: Supreme Chaos Records
Laufzeit: 35:49 min
VÖ: 23.06.2023
Quelle & © Bilder/Info/Clips: Supreme Chaos Records / Phantom Corporation