PLAGUE YEARS – „Circle of Darkness“
PLAGUE YEARS – „Circle of Darkness“ Label: eOne Laufzeit: 42:23 min VÖ: 18.09.2020 Genre: Das nenne ich mal Crossover
PLAGUE YEARS – „Circle of Darkness“
Label: eOne
Laufzeit: 42:23 min
VÖ: 18.09.2020
Genre: Das nenne ich mal Crossover – Thrash und Hardcore als gewalttätiges Bierfest!
Die vier Herren aus Michigan legen mit „Circle of Darkness“ nach „Unholy Infestation“ (2018) ihren Zweitling vor. Und Freunde, das ist mal ein echt brutales, schmutziges, kraftstrotzendes Machwerk geworden.
PLAGUE YEARS werfen die besten Zutaten aus Thrash und Hardcore in einen großen Topf, rühren kräftig um und kippen uns dann diese unwiderstehliche blutige Brühe über den Schädel. Fette, sägende Riffs auf runtergestimmten Gitarren, die gerne auch mal in den Death Metal schielen (Obituary wer?), eingängig, mitreißend, aggressiv, ein donnerndes, rumpelndes Schlagzeug im Uffta-Galopp und ein pumpender Bass, der ganz tief über den Boden schleift. Und dann kommt da der Mr. Engelhardt mit seinem Gesang. Der Mann spaltet – und zwar zunächst mit dieser schieren, puren Gewalt, mit diesem direkten Hader, dieser grobschlächtigen Gereiztheit. Der ist mal so richtig angepisst, und das lässt er uns auch in aller Deutlichkeit spüren. Der Herr brüllt sich unentwegt die Seele aus dem Leib. Dies erledigt er bis auf wenige Ausnahmen („NRFTL“ und „World in Blood“) leider recht gleichförmig. Und genau das dürfte etlichen Hörenden wohl irgendwann doch arg zusetzen. Stört mich das? Nein. Ich liebe es. Bei mir steht der gute Mann mit seinem feisten Gegröle auf der Beliebtheitsskala ganz weit oben. Vielleicht auch deshalb, weil mich der starke Hall dann und wann an die großartigen Conan erinnert.
Musikalisch klingen PLAGUE YEARS in etwa so, als wenn die Herren
Prong, Overkill, Slayer, Pro-Pain, Cro-Mags, Terror, Exodus, Merauder und der leider verblichenen Dew-Scented (R.I.P.!) ebenso wie die sträflich unterbewerteten Gurd zusammen Party machen. Das gibt ein paar mächtige Brecher im rumpelnden Schweinsgalopp („Witness Hewll“, „Circle of Darkness“, „Incantation“), die gnadenlos nach vorne peitschen. Typisches Merkmal sind die oft abgebremsten Enden, in denen ein schwer schleifendes Hardcore-Riff das Kommando übernimmt und den Song langsam zu Tode schleift („Play the Victim“, „Witness Hell“, „Eternal Fire“). Mir gefallen PLAGUE YEARS aber dann am besten, wenn sie in einem brachialen Panzergroove alles breit grinsend niederwalzen („Eternal Fire“, „Evil One“, „NRFTL“).
Fazit: PLAGUE YEARS machen mit „Circle of Darkness“ für mich viel richtig. Fette, eingängige Riffs, eine brutale Stimmung, direkte, nachvollziehbare Lieder, da passt einfach alles. Und für mich ist es vor allem dieser unfassbar aggressive Brüllgesang, der dem Ganzen noch mal einen richtigen Arschtritt verpasst. Nun ja, hier werden wohl die Meinungen auseinander gehen. Davon abgesehen, PLAGUE YEARS machen Spaß, reißen aus dem Sessel, bringen den Nacken zum Rotieren. Und machen Lust auf ein kühles Bier, oder auch ein paar mehr. Und ist es nicht das, weswegen wir Musik hören?!
Liederliste:
1. Play the Victim (3:47)
2. Witness Hell (03:51)
3. Paradox of Death (3:31)
4. Eternal Fire (5:24)
5. Circle of Darkness (3:38)
6. Evil One (3:30)
7. Incantation (4:30)
8. NRFTL (4:00)
9. World in Blood (4:35)
10. Urge to Kill (5:37)