Pretenders (GB) – Hate For Sale
Mehr als vierzig Jahre bringt Band um Chrissie Hynde inzwischen ihre leicht vom Punk beeinflussten Songs unters Volk. War
Mehr als vierzig Jahre bringt Band um Chrissie Hynde inzwischen ihre leicht vom Punk beeinflussten Songs unters Volk. War die Band anfang der achtziger Jahre noch rau und ruppig unterwegs, legte sich das nach dem Drogentod von James Honeymonn-Scott und Pete Farndon (der allerdings schon vorher wegen seiner Drogensucht die Band verlassen musste). Die Songs wurden zahmer und der eigentliche Vibe verlor sich im Laufe der Zeit immer mehr. Doch die Band feierte ihre größten Erfolge in der Mitte der achtziger Jahre, war der Sound wesentlich massenkompatibler angelegt. Nun ist Chrissie Hynde mit ihrer Mannschaft wieder zurück und hat mit Original-Drummer Martin Chambers immerhin 50% der Urbesetzung am Start.
“Hate For Sale” wurde vom legendären Stephen Street (The Smiths, Blur) produziert und enthält zehn neue, von Chrissie Hynde und dem Gitarristen James Walbourne geschriebene Songs – es ist ihre erste Zusammenarbeit als Songwriter. Außerdem ist es das erste Pretenders-Album, auf dem die langjährige Tournee-Besetzung mit Hynde, Walbourne, dem Bassisten Nick Wilkinson sowie dem Gründungs-Drummer Martin Chambers zu hören ist. „James, Mart, Nick und ich sind zweifellos zu einer gut geölten Tourmaschine geworden, aber wir waren nicht immer im selben Land oder in der selben Stadt, um Aufnahmezeiten einzuplanen“, sagt Hynde. „Trotzdem wollte ich unbedingt mit der ureigenen Pretenders-Besetzung an einem Album arbeiten, und jetzt habe ich es endlich geschafft.“ Dabei kehrt die Band fast schon zu ihren eigenen Wurzeln zurück. Zum ersten Mal seit einer Ewigkeit ziert das Cover die gesamte Band, prangt der Titel als angedeuteter Hype-Sticker auf dem Digipak. Back to the roots heißt es dann auch für die nächsten dreissig Minuten, denn länger ist das Album nicht. Allerdings liefern Hynde und Co. in dieser extrem kurzen Spielzeit ein Album ab, das so auch vor mehr als dreissig Jahren hätte erscheinen können. Mal rau punkig, wie im Titelstück, mal balladesk, wie in dem gefühlvollen „You Can’t Hurt A Fool“ oder mit fantastischem Reggae-Vibe, wie im groovenden „Lightning Man“ – alte Stärke, die in jeder Sekunde spürbar ist und doch eine Band zeigt, die sich auch in unserer Zeit wohl fühlt. Auch wenn das Ergebnis recht kurz ausgefallen ist, lohnen sich diese dreissig Minuten in ihrer Gänze und sind keine verschwendete Lebenszeit, die man für etwas anderes nutzen könnte. Selten man Hynde und ihre Band in solch einer bestechenden Form erleben dürfen.
Fazit: Eines dieser Alben, bei denen deutlich wird warum so viele alte Bands auch heute noch immer etwas zu sagen haben.
- Hate For Sale
- The Buzz
- Lightning Man
- Turf Account Daddy
- You Can’t Hurt A Fool
- I Didn’t Know When To Stop
- Maybe Love Is In N.Y.C.
- Junkie Walk
- Didn’t Want To Be This Lonely
- Crying In Public
Label: BMG Records
VÖ: 17.07.2020
Laufzeit: 30:25 Min.
Herkunft: Großbritannien
Stil: Rock
Webseite: https://thepretenders.com/
Facebook: https://de-de.facebook.com/pretenders