Rammstein (D) – Zeit
Seit über 28 Jahren sind die Berliner ein Garant für das Entdecken von Tabus, Sarkasmus und auch mancher Widerlichkeit.
Seit über 28 Jahren sind die Berliner ein Garant für das Entdecken von Tabus, Sarkasmus und auch mancher Widerlichkeit. Sie haben mit ihrem Sound ein Genre gegründet und können weltweit auf mehr als 40 Millionen verkaufter Tonträger zurückblicken. Dass die Band im Laufe der Jahre vor allem bei der schreibenden Zunft nicht auf Gegenliebe stößt, ist nicht neu und wird sich auch mit „Zeit“ nicht ändern. Es ist das insgesamt neunte Album in ihrer Karriere und bereits im Vorfeld gab es Spekulationen darüber, ob es vielleicht das letzte Album wäre – wozu sich die Band allerdings nie geäußert hat.
Die erste Singleauskopplung befeuerte eben jene Spekulationen, denn Zeilen wie „Wenn unsere Zeit gekommen ist/Dann ist es Zeit zu gehen/Aufhören, wenn’s am schönsten ist/Die Uhren bleiben stehen“ sind genau das, was sofort weltweit eben jene Spekulationen ausgelöst hat. Doch wie auch schon bei jedem Album davor, wurde auch diesmal bereits im Vorfeld dermaßen viel spekuliert, dass es fast schon einer Enttäuschung gleichkommen mag, wenn sich die Band nicht auflöst. Der Fan bekommt erneut 11 Songs präsentiert, wie auch schon auf sämtlichen Alben davor und doch scheint diesmal etwas anders zu sein. Über nahezu allen Songs schwingt das Damoklesschwert des Abschieds, was aber auch in unsere jetzige Zeit passt. Kaum ein Song provoziert, spielt mit Tabuthemen oder will so richtig reizen. Da ist man von Rammstein durchaus anderes gewohnt. Die Gesellschaftskritik scheint nur selten durch („Zick Zack“, „Angst“, „Dicke Titten“) und es scheint, als ob sich Rammstein diesmal nicht neu erfunden haben. Auch musikalisch ist alles schon mal dagewesen, auch wenn sich diesmal auch balladeske und ruhigere Töne in die Songs geschlichen haben. Aber „Zeit“ ist mehr als das. „Zeit“ ist das richtige Album zur richtigen Zeit, das natürlich auch polarisieren will und dabei nicht überall gut aufgenommen wird. Rammstein halt. Rammstein setzen auf Eingängigkeit, schielen vielleicht auch wenig zu sehr auf Kommerz und machen doch alles richtig. „Zeit“ wirkt in sich geschlossen, bietet wieder den brachialen „deutschen“ Beat und hat mit „Dicke Titten“ sogar einen Song mit Schunkelfaktor für die Ballermann-Generation parat.
Fazit: Rammstein ist und bleibt Rammstein.
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Armee der Tristen
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Zeit
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Schwarz
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Giftig
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Zick Zack
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Ok
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Meine Tränen
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Angst
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Dicke Titten
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Lügen
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Adieu
Label: Rammstein/Universal Music
VÖ: 29.04.2022
Laufzeit: 43:12 Min.
Herkunft: Deutschland
Stil: NDH
Webseite: https://www.rammstein.de/de/home/
Facebook: https://www.facebook.com/Rammstein