Rammstein „Europe Stadium Tour 2022“, 14.06.2022, Volkspark Hamburg

Auch Rammstein waren, wie so viele andere Bands, von den Tourausfällen durch die Pandemie betroffen. Doch fulminanter, als jemals zuvor, kehrten sie nun auf die Bühnen Europas zurück. Am gestrigen Abend fand das erste der beiden für Hamburg angesetzten Konzerte statt und 40.000 Fans jubelten ihrer Band im ausverkauften Volkspark begeistert zu.

Von Anfang an war natürlich die Bühne und die Show der Star des Abends, denn Rammstein stehen vor allem für grandiose Liveshows, die so ziemlich alles in den Schatten stellen, was es derzeit auf dem internationalen Konzertsektor zu finden gibt. So startete auch die Show in Hamburg mit einem mächtigen Rums, der klar machte, wohin die Reise an diesem Abend gehen sollte. Satte 21 Songs in mehr als 2 Stunden standen auf dem Programm.

Den Anfang machte „Armee der Tristen“ vom aktuellen Album „Zeit“, das bei Erscheinen erwartungsgemäß direkt an die Spitze der Charts stürmte. Man merkte der Band an, dass sie trotz der bereits hinter ihr liegenden Shows noch immer mit mächtig viel Spaß bei der Sache ist und ihre Show nicht als Arbeit, sondern als Unterhaltung ansieht. Der brachiale und stampfende Beat brachte die Menge binnen kürzester Zeit zum kochen und die Stimmung sollte den Abend über auch nicht abklingen.

Lindemann, Kruspe, Landers, Flake, Riedel und Schneider ließen an diesem Abend nichts anbrennen und stellten erneut ihre Vormachtstellung klar zur Schau. Jeder Song bekam seine eigene Lichtkomposition und die Bühne wurde häufig mit Pyros, Feuerrädern, Flammenwerfern oder den riesigen Fackelsäulen, die den bereits dunklen Himmel über Hamburg eindrucksvoll beleuchteten, in feuriges Licht getaucht. Der Sound war, wie sollte es auch anders sein, einfach nur großartig, sollte man dabei nicht vergessen, dass Stadions nicht unbedingt einfach zu beschallen sind.

Natürlich durften weder die Fahrt im Schlauchboot von der B-Stage zurück auf die Hauptbühne, getragen von den Fans, fehlen, noch der Schaumteppich, den Lindemann bei „Pussy“ standesgemäß über die Fans der ersten Reihen verteilte.

Es ist einfach beeindruckend zu sehen, fühlen und hören, was hier von einer Band auf die Bühne gebracht wird, die vor 25 Jahren noch niemand auf dem Zettel hatte. Derzeit dürfte es wohl kaum eine andere Band weltweit geben, die bei diesem Spektakel auch nur im Ansatz mithalten könnte und nicht umsonst als Maß aller Dinge gilt. Ein mehr als fantastischer Abend, an dem nicht selten offen stehende Münder zu bestaunen waren.

Setlist:
1. Armee der Tristen
2. Zick Zack
3. Links 2-3-4
4. Sehnsucht
5. Zeig dich
6. Mein Herz brennt
7. Puppe
8. Heirate mich
9. Zeit
10. Deutschland
11. Radio
12. Mein Teil
13. Du hast
14. Sonne

Encore:
15. Engel
16. Ausländer
17. Du riechst so gut
18. Pussy

Encore 2:
19. Rammstein
20. Ich will
21. Adieu