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rekkorder rockt Mali

„rekkorder rockt Mali“ sollte die eigentliche Überschrift zu den geplanten Auftritten der Hamburger Alternative-Rocker anläßlich der Friedensmission der Bundeswehr

rekkorder rockt Mali

„rekkorder rockt Mali“ sollte die eigentliche Überschrift zu den geplanten Auftritten der Hamburger Alternative-Rocker anläßlich der Friedensmission der Bundeswehr im Norden Afrikas heißen. Zwei Auftritte im Camp in Koulikoro, etwa 60 Kilomter von Malis Hauptstadt Bamako entfernt, waren geplant. Doch letztlich kam alles anders. Bereits im Anflug von Istanbul nach Bamako kam die Meldung eines Hubschrauberabsturzes im 1.100 Kilometer nördlich gelegenen Camp „Gao“. Die Umstände waren noch unklar, sogar von einem Abschuß war kurzzeitig die Rede.

 

Spät am Mittwoch Abend angekommen, wurde die Band samt Begleitung durch zwei Soldaten am Flughafen abgeholt. Schußsichere Westen wurden verteilt, ein mulmiges Gefühl blieb. Todmüde im Camp angekommen, hieß es erstmal das Zelt zu beziehen und in einen eher unruhigen Schlaf zu fallen. Gefühlte 35°C und 85% Luftfeuchtigkeit machten die Nacht trotz Klimaanlage nicht unbedingt zur besten des Lebens.

 

Am Donnerstag hieß es dann, nach ausgiebigem Frühstück, dass sämtliche „Veranstaltungen geselliger Art“ abgesagt worden sind. Aus Respekt vor den beiden verstorbenen Hubschrauberpiloten war das auch allen klar und bedurfte keiner weiteren Diskussion. Lediglich die Frage, wie es nun für die Band und ihre Begleiter weitergehen sollte, blieb vorerst ungeklärt. Später kam die Meldung, dass ein Umbuchen der Flüge leider nicht möglich wäre. Schade, denn nun hieß es gammeln. Aufgrund der Sicherheitslage durfte das Camp nicht verlassen werden und eine Infrastruktur innerhalb des Camps war auch nicht vorhanden. Das Camp dient ansonsten nur logistischen Zwecken und als Durchgangslager für Soldaten von und nach Kourikolo und Gao und bietet von daher außer einem Gemeinschaftszelt nichts. Die nun auf einmal freie Zeit wurde genutzt sich gegenseitig besser kennenzulernen, Blödsinn zu machen und einfach gemeinsam abzuhängen. Doch niemand hatte Wut im Bauch oder konnte mit der Situation nicht umgehen. Harmonie, Spaß und angeregte Diskussionen waren ständige Begleiter. Die drei Highlights des Tages, Frühstück, Mittag und Abendbrot, kamen so schnell wie sie auch wieder vorbei waren. Entschleunigung im pursten Sinne. Im Rückblick waren die drei Tage in Bamako ein kurzer Urlaub auf Staatskosten, der trotz der langen Flüge bei allen Beteiligten nur postive Eindrücke hinterlassen hat.