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RISING INSANE – „Wildfires“

Genre: Metalcore mit bunten Melodien und Synthieklängen RISING INSANE haben sich mehr oder weniger klammheimlich im Haifischbecken des allmählich

RISING INSANE – „Wildfires“

Genre: Metalcore mit bunten Melodien und Synthieklängen

RISING INSANE haben sich mehr oder weniger klammheimlich im Haifischbecken des allmählich wiedererstarkten Metalcore ziemlich nah an die Spitze geschlichen. Mit ihrem Viertling „Wildfires“ beweisen sie eindrucksvoll, dass sie mehr als zurecht so weit oben stehen. Und mit diesem Album werden die vier Herren ohne Zweifel ihren Weg zum Erfolg weiter voranschreiten.

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„Wildfires“ belegt neben der individuellen Klasse der vier Herren vor allem das erheblich gesteigerte kompositorische Niveau ihrer Musik. Das zeigt sich zunächst darin, uns in jedem Song Refrains zum Niederknien zu kredenzen. Dazu gesellt sich vor allem aber neben einem schlüssigen und jederzeit nachvollziehbaren Aufbau die Gabe, jederzeit kompakt zu bleiben und sich auf das Wesentliche zu begrenzen. Und so ist „Wildfires“ Beleg dafür, dass in drei bis vier Minuten alles gesagt und getan werden kann, was eben als Band so gesagt und getan werden muss. Dazu werden die Lieder jeweils mit einem warmen und fluffigen Synthieteppich unterlegt, der nicht nur für Volumen sorgt, sondern auch als eine Art musikalische Klammer die Songs zusammenhält. Dies gilt ebenso für den Gesang. Der Herr Steineker verfügt über eine sehr wandlungsfähige Stimme, mit der er nicht nur emotional zu umschmeicheln weiß, sondern auch ganz gehörig Wut und Zorn hinausschmettern kann. Damit verleiht er den Liedern eine enorme Tiefe und auch eine gewisse melancholische Düsternis. So werden die textlichen Inhalte perfekt transportiert und die Hörenden stets liebevoll an die Hand genommen. Die zeitgemäße Produktion ist selbstverständlich, das klingt modern, soll heißen: Kompression bis zum Anschlag, dazu schön sauber und transparent.

Im Ergebnis zelebrieren RISING INSANE mit „Wildfires“ ein großartiges Konsenswerk des modernen Metalcore, hier sollten alle Hörenden die passenden Lieder für Herz und Seele finden. Neben Refrain-Überfliegern wie „Monster“ und „Lighthouse“ gibt es feiste Brecher wie „Bet On Me“, „Warning“ und „Burn“, die mit fetten Riffs für ordentlich Härte und Brachialität sorgen. Einzig das als Powerballade daherkommende „The Door“ vermag nicht zu überzeugen. Das wirkt im Ergebnis nicht emotional oder authentisch, sondern mit seinen klebrigen Synthiestreichern völlig zugekleistert und mit dem immer wieder in ein arg angestrengtes Schreien abgleitenden Gesang bemüht und künstlich. Gefühle gehen anders, wie etwa Breaking Benjamin zur Genüge bewiesen haben.

Fazit: RISING INSANE legen mit „Wildfires“ erneut ein düsterbuntes Album vor, das randvoll gepackt ist mit intensiven und energetischen Hits. Lieder voller Tiefe, Dunkelheit und Schmerz, aber auch Hoffnung, Sonne und Liebe. Eingängige Refrains, elektronische Flächen und dazu ein Gesang zwischen wunderschön und wütend, das passt hier alles perfekt zueinander und macht „Wildfires“ zu einem großartigen Album für Fans modernen Metalcores. Live dürfte das ganz gewaltig zünden, also auf zu den Konzerten im Herbst!

Liederliste:

  1. Reign (3:49)
  2. Monster (2:52)
  3. Lighthouse (3:34)
  4. Malicious (2:56)
  5. Bet On Me (3:23)
  6. Warning (3:18)
  7. Counting Regrets (Interlude) (0:58)
  8. Carousel (3:03)
  9. Burn (3:15)
  10. The Door (3:28)
  11. Wildfires (3:24)

 

Label: Long Branch Records (SPV)

Laufzeit: 30:46 min

VÖ: 23.08.2024

Quelle & © Bilder/Info/Clips: Rising Insane / SPV