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Rockin‘ The Blues – Jonny Lang, Walter Trout, Kris Barras am 02.06.19 in Hamburg, Markthalle

Rockin‘ the Blues 2019 im Rahmen des 21. Hamburger Bluesfestivals – mit Jonny Lang, Walter Trout, Kris Barras! (–live

Rockin‘ The Blues – Jonny Lang, Walter Trout, Kris Barras am 02.06.19 in Hamburg, Markthalle

Rockin‘ the Blues 2019 im Rahmen des 21. Hamburger Bluesfestivals – mit Jonny Lang, Walter Trout, Kris Barras!
(–live dabei und daher Verfasser des Berichtes: Matthias Bromm)

Heißer Abschluss der  Rockin‘ The Blues Tour in der Markthalle – Damit ist durchaus nicht nur die Musik gemeint .
Hamburg – Markthalle; Inbegriff für kuschelige Events – Mit 30Grad Außentemperatur und locker
gefühlten 50 Grad innen vor der Bühne mutet der Konzertbesuch nach einem Saunagang an. Mit drei Bluesspitzen – also in drei Aufgüssen.

Aufguss Nr. 1:
Kris Barras…
…mutet in seinem Topshirt  mit martialischen Tattoos eher wie ein Käfigkämpfer, denn ein gefühlvoller Bluesmusiker an. Und tatsächlich war der 32 jährige Brite bis 2014 Martial-Arts Profi. Hängte den Sport aber zugunsten seiner Passion von Gitarre und Gesang an den Nagel. Begleitete Beth Hart, ist Mitglied bei der „Super Sonic Blues Machine“ und war als Frontmann und Gitarrist im Sommer 2018 mit Billy Gibbons (ZZ-Top) unterwegs.
Kraftvoll und rockig legt Kris vor, vornehmlich aus seinem letzten Album „The Divine and Dirty“. Bei ihm macht der Begriff „Reinhauen“ mal richtig Sinn. Er kommt übrigens im September wieder nach Deutschland: es lohnt sich, mal vorbei zu schauen.
Nach einer kurzen Umbaupause – oder auch „Saunaabkühlung“.

Aufguss Nr. 2:
Walter Trout…
…ist über 50 Jahre in dem Buisiness und hätte es fast nicht überlebt. Er selbst erzählt davon, dass er radikal (60 Kilo!) abgenommen und eine Lebertransplantation hinter sich hat. Es ihm aber wieder gut geht und er wieder Spaß am Spielen hat. Stimmt – locker und der Wärme trotzend legt er fulminant los und zeigt den „Jungspunden“, dass man mit dem Blues überleben kann, wenn man nur alt genug wird. Sein Album „We’re All In This Together“ ist ein Beweis dafür. Stars wie John Mayall, Joe Bonamassa, Randy Bachman, Kenny Wayne Shepherd, Warren Haynes, Sonny Landreth, Charlie Musslewhite, Mike Zito, Robben Ford, Eric Gales, Edgar Winter, Joe Louis Walker und John Németh huldigen ihm und freuen sich Walter als „den Kitt des Blues“ (wieder) in ihrer Mitte zu wissen. Dass er sich mitfreut übermittelt er auf der Bühne mit seinem neuesten Album: Survivor Blues.
Da man mindestens drei Saunagänge machen soll:


Aufguss Nr. 3:
Jonny Lang…
…ist von seinen 37 Jahren schon 20 im Geschäft. Hat sich in dieser Zeit bereits die Bühne mit  den Rolling Stones, B.B. King, Aerosmith, Eric Clapton, Buddy Guy … und …. und …. geteilt. Er gehört zu der Generation der sogenannten „Blueswunderkinder“ und ist bereits mit einem Grammy Award ausgezeichnet. Seine Live Performance ist legendär; er gehört mit seinem absoluten musikalischen und körperlichen Einsatz zu den besten Livekünstlern. Also in diesem Sinne, kompromisslos und vollendet in den ersten drei Tracks durchgestartet, war dann plötzlich Ruhe – umgefallen. Die angestaute Hitze der ersten zwei Saunagänge forderte ihren Tribut. Aber Jonny ist auch hier kompromisslos; nach einer sehr kurzen Verschnaufpause ist er wieder da und dies umso fulminanter mit Blues-, Funk-, Rock aus seiner letzten Scheibe „Signs“. Krönender Abschluss: „Lie to Me“ mit jeder Faser seines Körpers vorgetragen.
Dann war der Ofen aus:  alle zusammen mit „Going down“ zum Going Home abgejammt; damit war auch dieser Saunabesuch letztendlich zu Ende.


Fazit:
Es gibt in Hamburg ja verschiedene Sauna-Clubs, doch hier geht meine Empfehlung eindeutig Richtung Markthalle. Drei Top-Bluesmusiker zum Preis für einen (50,- €). Wer sich den Schweiß aus den Ohren wischte bekam einen sehr guten Sound mit und wer dann noch mal bereit war 50,- € hinzulegen, der bekam beim Merchandising 3 Vinyl-, 2 CD Scheiben und ein T-Shirt in der Tragetasche – fast schon wie bei „Bananen-Karl“. Hier hat sich das Schwitzen mal gelohnt!

(–live dabei und daher Verfasser des Berichtes: MATTHIAS Bromm/metalglory.com)