Ronnie Romero (RCH) – Raised On Radio
Der Chilene Ronnie Romero dürfte wohl mit Abstand zu den wichtigsten Entdeckungen der letzten Jahre zählen. Mit Lords of
Der Chilene Ronnie Romero dürfte wohl mit Abstand zu den wichtigsten Entdeckungen der letzten Jahre zählen. Mit Lords of Black nahm es international seinen Anfang und mit dem Sangesposten bei Rainbow war eines der Highlights in seiner noch jungen Karriere bereits erreicht. Auf zahlreichen Veröffentlichungen des italienischen Labels Frontiers hat er seine Stimmbänder inzwischen strapazieren dürfen und legt nun mit „Raised On Radio“ ein sehr persönliches Album vor.
Persönlich deshalb, weil es ausschließlich aus Coversongs besteht. Songs, die ihn seit seiner Kindheit begleiten, mit denen er aufgewachsen ist. Über den Sinn und Zweck von Coveralben kann man sicherlich ausgiebig streiten, sehen viele Fans doch Coveralben als Verschwendung an, die keinerlei Daseinsberechtigung haben. Auf der anderen Seite gibt es dann wieder Freunde eben jener Songs, wenn der jeweilige Künstler es schafft den alten Songs ihre Würde zu lassen, respektvoll mit ihnen umzugehen und sie dennoch auf ihre Art zu etwas ganz eigenem machen. Ronnie Romero gilt nicht umsonst als wandlungsfähig und variantenreich. Das stellt er hier ausgiebig zur Schau, hat sich dabei aber endlich einmal nicht auf die üblichen Verdächtigen beschränkt. Einige Songs sind meiner Ansicht noch nie oder zumindest nur sehr selten jemals gecovert worden, was den Spaßfaktor des Albums dann auch deutlich erhöht. Über seine Klasse als Sänger muss man nicht mehr diskutieren und doch ist es erstaunlich, was er hier aus den unterschiedlichsten Songs herausholt. „Carolina County Ball“, im Original von Elf mit Ronnie James Dio am Gesang, ist zum Beispiel solch ein Song. Fast schon unwiderstehlich klingt Romero hier, versucht dabei aber auch gar nicht erst sich mit Ronnie messen zu wollen. Doch es gibt mit „Voices“ auch einen Rohrkrepierer. Die Originalversion besitzt Charakter, Leben und eine gewisse Sinnlichkeit. Das alles fehlt hier komplett und klingt nur nach einem weiteren Hardrocksong. Auch die Produktion, wie so häufig in den Händen von Frontiers Haus- und Hof-Alleskönner Alessandro Del Vecchio, lässt noch eine Menge Luft nach oben. Hier fehlt der Variantenreichtum, den Ronnie an den Tag legt, fast völlig. Jeder Song hat die gleiche Basis und zeigt, dass Del Vecchio nicht immer die beste Wahl ist. Wer sich aber daran nicht stört und die ganzen gleichförmigen Produktionen der heutigen Zeit als gegeben hin nimmt, kann hier ein Werk entdecken, das vielleicht dazu einlädt sich mit den Originalen mal wieder zu beschäftigen.
Fazit: Ein Coveralbum, das aufgrund seiner Vielfalt und Songauswahl nicht alltäglich ist.
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Sin’s A Good Man’s Brother (Grand Funk Railroad)
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Backstreet Love Affair (Survivor)
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No Smoke Without a Fire (Bad Company)
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I Was Born To Love You (Queen)
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Play The Game Tonight (Kansas)
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Carolina County Ball (Elf)
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Girl On The Moon (Foreigner)
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Gypsy (Uriah Heep)
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Voices (Russ Ballard)
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All Along The Watchtower (Bob Dylan)
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Since I’ve Been Loving You (Led Zeppelin)
Label: Frontiers Records
VÖ: 08.04.2022
Laufzeit: 49:02 Min.
Herkunft: Chile
Stil: Hardrock
Twitter: https://twitter.com/ronnieromerov
Facebook: https://www.facebook.com/ronnieromeroofficial/