Running Wild (D) – The Rivalry & Victory (Vinyl Re-Release)
Seit einigen Jahren ist die LP, das schwarze Gold und auch Vinyl genannt, wieder extrem stark im Kommen. So
Seit einigen Jahren ist die LP, das schwarze Gold und auch Vinyl genannt, wieder extrem stark im Kommen. So erscheint mittlerweile fast jedes neue Album auch gleichzeitig auf Vinyl. Das haben auch die großen Plattenfirmen schon lange erkannt und setzen neben aktuellen Künstlern vermehrt auf Neuauflagen längst vergessener Alben, die teilweise auch noch nie auf Vinyl erschienen sind. In der Katalog-Abteilung im Haus Sony hat man sich nun einer neuen Reihe angenommen, die als „Original Vinyl“ eben diesen Trend weiterverfolgt. Den Anfang machen insgesamt 9 Doppel-Alben, wovon uns drei zur Bemusterung vorlagen.
Mit „The Rivalry“ legte Bandkopf Rock n‘ Rolf das damals zehnte Album seiner Band Running Wild vor. Zusammen mit dem Nachfolger „Victory“ und dem Vorgänger „Masquerade“ war es eine Trilogie über das Thema Gut gegen Böse. Es war das erste Album für Gun Records und zugleich das letzte Album mit Schlagzeuger Jörg Michael, der auf der anschliessenden Tour bereits durch den damaligen Rage Drummer Christos Efthimiadis ersetzt wurde. Rein musikalisch war es die konsequente Fortsetzung des Bandsounds, der mit dem Album „Under Jolly Roger“ seinen Anfang nahm. Im Gesamtzyklus der Band wird „The Rivalry“ zwar immer wieder als eines der schwächeren Werke des Käptns und seiner Mannschaft bezeichnet, was aber meiner Ansicht nach nicht stimmt. Das Album hatte vielleicht nicht die ganz grossen Nummern, konnte aber mit „“Kiss Of Death“, „Return Of The Dragon“ oder auch „Ballad Of William Kidd“ einige grandiose Songs aufweisen. Im Original 1998 erschienen, gab es das Album bis heute nie als Vinyl, was die Anschaffung für Vinyl-Fans ohnehin unerlässlich macht. Ein dicker Wermutstropfen aber ist das Fehlen von ganzen 3 (!) Songs, die in das Konzept von zwei Alben als Doppel-LP zu veröffentlichen nicht gepasst haben. Ein direkter Vergleich den Sound betreffend ist nur mit einer CD möglich, was aber Eulen nach Athen tragen bedeuten würde. Der allgemeine Klang ist auch hier herrlich transparent und tief gehend.Erstaunlich ist dabei, dass der Klang keineswegs verwässert ist, obwohl hier mit aller Macht 55 Minuten auf eine LP gepresst wurden.
Bereits ein Jahr später folgte mit „Victory“ das elfte Album und der dritte und abschliessende Teil der Trilogie „Gut und Böse“. Musikalisch steht es seinem Vorgänger in nichts nach, auch wenn es seitens der damaligen Kritiker aufgrund des Mangels an schnellen Songs nicht überall auf Wohlwollen stieß. Hinzu kam der teils klinisch klingende Drum-Sound, der immer wieder zu der Spekulation führte, dass hier erstmals ein Drum-Computer zum Einsatz kam. Rolf selber entkräftigte dieses zwar immer wieder, doch die (berechtigten) Zweifel blieben bis heute erhalten. Thematisch war es das erste Album seit einer Ewigkeit, das sich nicht um das Thema Piraterie drehte und zudem mit dem Beatles Song „Revolution“ die zweite Coverversion enthielt, die es jemals auf ein Running Wild schaffen konnte. Echte Hits konnte das Album zwar nicht hervorbringen, schaffte es auch nur auf Platz 26 der deutschen Charts, hat aber bis heute nichts von seiner Qualität verloren. Auch „Victory“ erschien nie zuvor auf Vinyl, weshalb auch hier ein direkter Soundvergleich schwierig ausfällt. Insgesamt klingt das Album ein wenig luftiger und bietet zudem genügend Druck unten rum, was für Vinyl-Freaks die Kaufentscheidung zusätzlich erleichtern sollte. Ähnliches wie für „The Rivalry“ gilt auch hier, denn auch hier wurden schlappe 55 Minuten auf eine LP gepresst.
Wie auch bei den anderen Releases in dieser Reihe an Neuauflagen, ist es schade, dass es kein Bonusmaterial gibt und vor allem kein Booklet oder gar bedruckte Innentaschen. Aus meiner Sicht ist das Sparen am falschen Ende.
Fazit: Auch wenn „The Rivalry“ nicht vollständig ist, machen beide Alben Spass.
Seite A:
- March Of The Final Battle
- The Rivalry
- Kiss Of Death
- Firebreather
- Return Of The Dragon
- Resurrection
Seite B:
- Ballad Of William Kidd
- Agents of Black
- Fire & Thunder
- War & Peace
Seite C:
- Fall Of Dorkas
- When Time Runs Out
- Timeriders
- Into The Fire
- Revolution
- The Final Waltz
Seite D:
- Tsar
- The Hussar
- The Guardian
- Return Of The Gods
- Silent Killer
- Victory
Label: Sony Music Catalog
VÖ: 05.04.2019
Laufzeit: 111:36 Min.
Herkunft: Deutschland
Stil: Heavy Metal
Webseite: http://www.running-wild.de/