SABΪRE – „Jätt“
Genre: Traditioneller Heavy Metal der Extraklasse! SABΪRE waren mir bisher nicht bekannt. Nach einer EP und ein paar Singles
Genre: Traditioneller Heavy Metal der Extraklasse!
SABΪRE waren mir bisher nicht bekannt. Nach einer EP und ein paar Singles legt die Band nun mit „Jätt“ ihr Debüt vor. Und das ist nichts weniger als ein magisches Meisterwerk des Heavy Metal. Etwas schräg mutet die ganze Sache zunächst an, der Name der Band, mit Scarlett Monastyrski erst recht der des Masterminds, auch die Frisur und der an den jungen Blackie Lawless erinnernde Habitus sind mindestens mal irgendwie leicht aus der Zeit gefallen. Umso großartiger ist dann aber die Musik. Zu hören gibt es einen bunten Strauß an allem, was sich Heavy Metal nennen darf, in erster Linie 80er US-Metal und Hair Metal, aber auch düsteren NWoBHM und ein wenig schwermütigen DarkRock.
Grundlage der Songs sind immer wieder grandiose Gitarrenriffs, eingängig, mitreißend und auf den Punkt gespielt. Vor allem aber erzählen bereits die Riffs Geschichten, voller Traurigkeit, Kraft und Hoffnung („Chained Down“, „The Shadow in My Heart“). Dies ist die große Gabe von SABΪRE, mit den Gitarren Emotionen erzeugen zu können. Dazu kommt dann die große kompositorische Kunst, aus diesen Riffs schlüssige und nachvollziehbare Lieder zu erschaffen, die gespickt sind mit hitverdächtigen Refrains, die sich sofort in Ohr und Seele festbeißen („Alone Again“, „The Last Day“). Zu keiner Zeit werden die insgesamt mehr als 70 Minuten langweilig oder anstrengend. Im Gegenteil, das Album fesselt von der ersten bis zur letzten Sekunde. Dabei schwingt über der Musik stets ein Hauch von Melancholie und tiefster Trauer. Kleiner Wermutstropfen ist der Gesang, denn bei aller Kunst und allem großen Können bleibt die Frage, warum die Stimme von Mr. Monastyrski so dermaßen unter Hall begraben wird. Das ist unnötig und wird wohl bei manchen Hörenden auf wenig Gegenliebe stoßen.
Fazit: SABΪRE legen mit ihrem Debüt die Messlatte im Bereich des traditionellen Heavy Metal verdammt hoch. Das sind 70 Minuten voller mitreißender, melancholischer und eingängiger Lieder in der Schnittmenge aus 80er US-Metal und Hair Metal aus den seligen Zeiten von WASP, White Lion und Cinderella. Das ist groß, ganz groß! Anhörbefehl!
Liederliste:
- The Doorway (Entry) (3:43)
- Pure Fucking Hell (3:56)
- Ice Cold Lust (5:02)
- I’m a Rock (4:40)
- Just a Touch of Acid (4:55)
- Alone Again (4:27)
- Call Me Bastard (4:17)
- The River (Centre) (2:46)
- The Last Day (5:33)
- Toxic Man (5:00)
- Your Rending Hands (6:14)
- Chained Down (7:12)
- The Shadow in My Heart (4:58)
- Rip, Rip, Kill!!! (3:31)
- The Stairs (Exit) (3:24)
Label: Listenable Records
Laufzeit: 69:38 min
VÖ: 28.06.2024
Quelle & © Bilder/Info/Clips: SABΪRE / Listenable Records