SIX FEET UNDER – Killing for Revenge
SIX FEET UNDER (USA) „Killing for Revenge“Spielzeit: 46:44 Min. VÖ: 10.05.24Label: Metal Blade RecordsGenre: Death Metal Legende?! Seit Jahren
SIX FEET UNDER (USA) „Killing for Revenge“
Spielzeit: 46:44 Min.
VÖ: 10.05.24
Label: Metal Blade Records
Genre: Death Metal Legende?!
Seit Jahren und vor allem seit dem wirklich miesen Vorgänger „Nightmares of the Decomposed“ ist es gute Sitte geworden, SIX FEET UNDER mit Müll und Dreck zu bewerfen. Dabei sollten die Herren um Chris Barnes ja genau dies mit uns machen: fetten Death Metal komponieren und ihn mit Wut, Schmutz und Spucke den Hörenden in die Fresse rotzen. Allerdings muss hierbei auch konstatiert werden, dass Mr. Barnes seit Jahren offensichtlich körperlich stark abgebaut hat und sowohl auf Konserve als auch auf Konzerten nur noch wie ein toter Schatten seiner selbst herumschlurft und grunzkrächzt. Die neue Platte „Killing for Revenge“ wurde daher sehnlichst erwartet – um entweder zu feiern oder erneut zu teeren und zu federn.
Kommen wir also zur Musik. Positiv hervorzuheben ist die Tatsache, dass der Sound ordentlich druckvoll daherkommt und die Gitarren dadurch fett drücken dürfen. Auch die Lieder kommen wie gewohnt kurz und knackig daher, so dass die Scheibe im Ergebnis recht kurzweilig wirkt. Auch die Stimme des Granden wirkt gefestigter und nicht mehr so müde und schlaff wie auf den letzten Alben.
Zu hören gibt es dann kompositorisch allerdings – und dies leider – nur Stangenware aus dem Death Metal Regal. Ja, das geht zu Beginn flott voran, garniert gerne auch mal mit einem wahnwitzigen Thrashgalopp („Ascension“, „Spoils of War“). Und auch ein paar überraschende Momente, wie etwa der Beginn von „When the Moon Goes Down in Blood“ machen echt was her. Und Mr. Owen beweist erneut, dass er schneidige und eingängige Riffs produzieren kann. Aber ein gutes Riff ist eben noch kein guter Song. Und es sind eben leider viel zu viele davon, die sich zahnlos und uninspiriert dahinschleppen und mal so gar nicht auf den Punkt kommen („Hostility Against Mankind“, „Neanderthal“) Das liegt auch daran, dass Mr. Pitruzzella an den Drums zwar ein Meister des schnellen D-Beats ist, beim massiven Midtempogroove aber nur wenig überzeugt. Zudem wirkt viel wie Stückwerk oder rauscht, weil eben jegliche Ecken, Kanten und Widerhaken fehlen, emotionslos an den Ohren vorbei. Am besten ist dies bei den Soli zu spüren, die verdammt schick arrangiert und glasklar gespielt sind, aber jeweils wie rein zufällig irgendwo in das Lied hineingepappt wirken („Know-Nothing Ingrate“). So bleibt der Eindruck am Ende leider im besten Falle zwiespältig.
Fazit: Chris Barnes gelingt es mit „Killing for Revenge“ am Ende des Tages erneut nicht, seine oder auch nur irgendeine Relevanz für den Death Metal nachzuweisen. So gut die Komponenten mit guten Musikern, knackiger Kürze, sägenden Riffs und grandiosen Soli sind, gelingt es doch viel zu selten, daraus schlüssige und packende Lieder zu erschaffen. Ein echter Kracher mit „Know-Nothing Ingrate“ ist dann doch viel zu wenig. Leider. Schade. Bedauerlich. Aber eben aktuell die Realität im Hause SIX FEET UNDER.
Liederliste:
- Know-Nothing Ingrate (2:22)
- Accomplice to Evil Deeds (2:18)
- Ascension (4:30)
- When the Moon Goes Down in Blood (3:46)
- Hostility Against Mankind (3:55)
- Compulsive (3:33)
- Fit of Carnage (3:29)
- Neanderthal (4:54)
- Judgement Day (3:34)
- Bestial Savagery (3:51)
- Mass Casualty Murdercide (2:49)
- Spoils of War (3:46)
- Hair of the Dog (Nazareth cover) (3:57)
Quelle & © Bilder/Info/Clips: Six Feet Under / Metal Blade Records