SLEEPING GOD – „Sad & Done“ (EP)
SLEEPING GOD – „Sad & Done“ (EP) Label: Dedication Records Laufzeit: 24:44 min VÖ: 07.09.2018 Genre: Ein unfassbar fettes
SLEEPING GOD – „Sad & Done“ (EP)
Label: Dedication Records
Laufzeit: 24:44 min
VÖ: 07.09.2018
Genre: Ein unfassbar fettes Ding Post Progressive Metal Hardcore!
SLEEPING GOD. Diesen Namen muss man sich merken, das schon einmal vorab. Denn mit ihrem Debüt „Sad & Done“ hauen uns die vier Dortmunder Herren vier Lieder um die Ohren, die scheinbar unvereinbare Dinge in einer solch spielenden Leichtigkeit vereinen, dass man nur verblüfft sein kann: Professionalität, Intensität, Gewalt, Filigranität, Massivität, Anmut, Komplexität, Eingängigkeit.
Zu hören gibt es harte Musik, die SLEEPING GOD selbst als Post Hardcore und Progressive Metal bezeichnen. Das berühmt ausgelutschte Post trifft es irgendwie ganz gut, denn die Musik von SLEEPING GOD verbindet große Härte mit komplexen Strukturen. Getragen werden die Lieder von harten Riffs, gnadenlos fett, tight, schwer, mit hohem Wiedererkennungswert und dunklem Groove. Exemplarisch der Beginn von „Farewell“, dieses Riff, dass uns regelrecht überfällt und uns immer wieder aufs neue mitten in die Fresse springt. Und dann streicheln uns immer wieder grazile Melodielinien, voller Lieblichkeit, Erhabenheit, Zärtlichkeit. Dazu sind hier alles größte Könner am Werk, die Instrumente bilden eine große Einheit, das Zusammenspiel von Gitarren, Bass und Schlagzeug ist so dermaßen auf den Punkt, dass es schon beängstigend ist. Das alles wird ebenso gekonnt zusammengehalten wie immer wieder aufgebrochen von Herrn Robin am Gesang. Der agiert zwischen fiesestem Aggrogebrüll und melancholisch-zebrechlichem Klargesang, und egal, welche Stimme wir gerade hören: Das ist intensiv, das berührt, reißt mit, das kotzt, spuckt, kratzt und stülpt von ganz tief unten nach außen wie es umarmt, küsst, weint, liebkost und anschmiegt. Großartig. Und dann ist da noch der Herr Janis am Schlagzeug. Schon allein wegen ihm lohnt sich diese EP. Das ist keine Bassdrum, das ist ein eigenes Individuum, das lebt, atmet und wunderschön aussieht. Hört Euch nur den Mittelteil von „Sanity Fades“ an, was da zur akustischen Gitarre auf der Bassdrum und den Becken zelebriert wird, das ist magisch, das ist unfassbar, das ist die pure Magie!
Kritik? Ja, ganz leise. Nicht jede klare Gesangslinie zündet so wie etwa in „Sad And Done“, in manchen Momenten wirkt das etwas zu sehr am Reißbrett konstruiert („Oh Fortune“). Das mag aber auch daran liegen, dass ich mich lieber herzlich anbrüllen als freundlich streicheln lasse. Aber die größte Kritik: Nur vier Lieder, echt jetzt? Und da drehe ich den Spieß mal um, hole meine böseste Robin-Stimme raus und springe den den vier Herren mit vollem Anlauf ins Gesicht: Her mit einem vollen Album. Sofort!
Fazit: SLEEPING GOD haben mit „Sad & Done“ ein Debüt vorgelegt, das groß ist, ganz groß. Das ist harte Musik, die fordert, vor allem aber berührt, mitreißt und bei aller Komplexität stets eingängig bleibt. Wer Bands wie Refused, Quicksand, Glassjaw, aber auch Leprous, mag, der wird SLEEPING GOD lieben! Versprochen! Und nun bleibt nur eines. Die verdammte Repeat-Taste drücken. Und mich fallen lassen.
Liederliste:
1. Farewell (5:18)
2. Oh Fortune (6:01)
3. Sanity Fades (4:38)
4. Sad And Done (8:56)