SODOM (DE) – Bombenhagel EP
In den 80ern, erregte die Band Sodom mit 2 Songs die Gemüter. Zum einen war es der Song „Bombenhagel“,
In den 80ern, erregte die Band Sodom mit 2 Songs die Gemüter. Zum einen war es der Song „Bombenhagel“, inkl. der Deutschlandhymne auf der Gitarre runtergerissen und zum anderen war es der Song „Ausgebombt“, zu dem auch DIE ÄRZTE Drummer Bela B. einige „verbal injections“ hinterließ. Hier und heute dreht es sich aber um den erstgenannten Track, der 1987 auf dem großartigen Album „Persecution Mania“ seinen Platz fand. Unter der Ägide und mit Hilfe von Harris Johns (er steuerte ein Solo bei), wurde das Album damals produziert und veröffentlicht. „Bombenhagel“ avancierte recht schnell zum Livehit, wurde, bzw. wird auch heute noch, vom Publikum regelrecht gefordert (neben unzähligen anderen Bandklassikern) und abgefeiert.
Inzwischen wurde die Band für ihre kulturellen und musikalischen Leistungen mehrfach ausgezeichnet, Sodom veröffentlichten seit dem noch viele andere wegweisende Alben im Bereich des Thrash Metal und natürlich waren auch Touren für diese seltsame Pandemiezeit angedacht, die alle wegbrachen und auf 2022 verschoben wurden (ich drücke alle Daumen!). Nun erscheint die „Bombenhagel“ EP, auf der der Song modernisiert aber doch oldschoolig genug klingt, um sich vllt. nicht irgendwelchen Vorwürfen der „Anbiederung an die Moderne“ stellen zu müssen, aber vor allem: weil es einfach geiler klingt! Ich möchte nicht sagen, dass hier etwas unbedingt auf alt getrimmt wurde, ich bin der festen Überzeugung, dass es auch genau so klingen sollte, denn Tom Angelripper braucht keinen modernen Sound-Humbug in seinem Thrash Metal, weshalb wieder Harris Johns ins Spiel kommt, der diesmal auch wieder die Gitarre in die Hand nahm und ein Solo spendierte.
„Er wollte mal mit den neuen Mitstreitern einen echten Klassiker neu auflegen“, ist der Info und vielen Interviews mit Angelripper zu entnehmen. Das hat er jetzt erfolgreich getan, ohne dem Song Spirit o.ä., zu nehmen. Er klingt kräftig, roh, irgendwie modern und doch irgendwie verdammt oldschool. Auch an dem Hymnenpart wurde sehr cool geschraubt… Ich halte die aufgepeppte Version absolut für legitim und daseinsberechtigt und vor allem ist der Spaß und die Spielfreude aller Beteiligten mit jeder Note hör- und spürbar (müsst nur laut genug machen).
Der Hörspaß geht aber noch weiter. „Coup De Grace“ ist eine beinharte, nach vorn preschende Thrashgranate, die direkt im Gehörgang explodiert und mächtig viele Splitter hinterlässt. Der Song entstammt Yorcks Feder, der nachdenklich machende Text von Tom. „Pestiferous Posse“ steht dem in nichts nach und manifestiert sich ebenso im Schädel, nur etwas düsterer tiefer gestimmt. Passend zum Songthema, welches sich die wohl berühmteste Schießerei im wilden Westen (Tombstone, 1881) auf die Fahne schrieb.
Fazit: Hätte man doch bloß schon damals einen so auf´s Auge passenden Sound hinbekommen, ich habe beim Hören öfter mal das Gefühl gehabt, die Zeit wäre irgendwie stehen geblieben, und irgendwie doch nicht. Zum einen ist da die Frische, welche die neue Mannschaft mitbringt – zum anderen ist es das Songwriting welches wie Wein einfach nur gereifter, doch nicht weniger hart rüberkommt. Eine sehr schöne Aussicht auf hoffentlich noch so einige Albumveröffentlichungen.
Tracklist:
01 Ausgebombt
02 Coup De Grace
03 Pestiferous Posse
Spielzeit: 14:38 Min.
Line-Up:
Tom Angelripper – Vocals, Bass
Frank Blackfire – Guitar
Yorck Segatz – Guitar
Toni Merkel – Drums
Herkunft: Deutschland
VÖ: 20-08-2021
Label: SPV / Steamhammer
Genre: Metal, Thrash Metal
Internet:
FB – https://www.facebook.com/sodomized
Youtube: