Soen “Imperial European Tour”, Support Silver Dust, 25.04.2023, Musikzentrum, Hannover
Eigentlich möchte man es gar nicht mehr schreiben und doch sind die Nachwirkungen von Corona noch immer präsent. Denn
Eigentlich möchte man es gar nicht mehr schreiben und doch sind die Nachwirkungen von Corona noch immer präsent. Denn auch die Schweden um den ehemaligen Opeth-Drummer Martin Lopez konnten ihre Shows nicht spielen. Dementsprechend hatten sich auch leider viel zu wenig Fans, geschätzte 200, beider Bands in Hannovers Konzertclub Musikzentrum versammelt.
Die Support Band Silver Dust aus der Schweiz nahm sich dann die Freiheit früher als geplant in ihren Set zu starten, wodurch die Halle anfangs auch noch sehr überschaubar gefüllt war. Ein wenig deplatziert wirkten sie dann, wäre das M’era Luna doch ein durchaus besser passender Ort für ihren teils vom Dark Wave beeinflussten Sound gewesen, der allerdings noch immer genügend Anteile des Metals in sich barg. Die Band zeigte sich spielfreudig und bot einen Querschnitt durch ihre bisherigen Alben, wobei der Schwerpunkt auf dem aktuellen Output „Lullabies“ lag.
Einen dicken Pluspunkt konnte die Band mit dem Gimmick eines Großbildschirms auf der Bühne schaffen, auf dem immer wieder Einblendungen die Songs bildlich unterstützten. Auch wenn nicht alle Anwesenden von der Band überzeugt waren, kann man den Schweizern doch attestieren, dass sie aus ihrer Rolle des Supports das Beste herausholen konnte. Ob es allerdings für die große Bühne reicht, mag man anzweifeln dürfen.
Nach einer mehr als halben Stunde Umbaupause legten dann Soen los. Mit ihrem teils verträumten Prog-Metal hatten die Schweden das Publikum von Anfang an fest im Griff. Erstaunlich war, dass es einige Zuschauer gab, die sich, obwohl ihnen von der Band bisher noch nichts bekannt war, trotzdem ins Musikzentrum begeben haben und so eine Band erleben durften, die vor allem mit einem glasklaren Sound zu überzeugen wusste.
Allen voran natürlich Sänger Joel Ekelöf, der mit Sonnenbrille und Baseball-Cap die Bühne einnahm. Auch wenn seine Performance musikbedingt eher spartanisch war, war es vor allem diese faszinierende Stimme, die den Songs ihr Leben einzuhauchen vermochte. Doch auch der Rest der Band stand dem keineswegs nach, setzte die Akzente aber mehr im Ausdruck der Musik. Überhaupt präsentierte sich die Band sehr homogen und wirkte erfahren und sicher. Dass die Musik an sich nicht gerade einen Anreiz für Mosh Pits oder dergleichen bot, war logisch und so wurde es eine weniger wilde, dafür mehr gesetztere Party. Ansagen, dass die Band ab jetzt Hannover immer auf ihrem Zettel haben wird, kennt man als eifriger Konzertgänger schon lange und gibt relativ wenig darauf. Doch in Anbetracht ihres einzigartigen und eindringlichen Stils sind die Schweden natürlich immer wieder gerne in Hannover gesehen. Und vielleicht schaffen es dann auch ein paar Mehr Zuschauer ihren Hintern vom Sofa zu heben, um eine Band zu erleben, die einfach nur großartig ist.
Deceiver
Lunacy
Martyrs
Savia
Lumerian
Lucidity
Modesty
Antagonist
Illusion
Lascivious
Jinn
Snuff
Lotus
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