Soen (S) – Imperial
Fast exakt zwei Jahre ist es her, dass mit „Lotus“ das letzte Album der Schweden erschien. Laut eigener Aussage
Fast exakt zwei Jahre ist es her, dass mit „Lotus“ das letzte Album der Schweden erschien. Laut eigener Aussage war es das erste Album mit dem die Band rundum glücklich und zufrieden war. Mit spielerischer Leichtigkeit zauberten sie dem Fan ein Album, das gekonnt zwischen schwelgerischer Opulenz, Höhepunkten der Songschreiberkunst und technischen Spielereien balancierte und dabei fast schon mystisch erschien. Können Soen mit „Imperial“ das vielleicht sogar noch toppen?
Man merkt dem Album an, dass sich die Band aufgrund der derzeitigen Situation voll und ganz auf das Album konzentrieren konnte. Denn anstatt den Kopf in den Sand zu stecken oder die Welt mit langweiligen Videos aus dem Studio zu bespassen, haben sie sich in ihr eigenes Songwriting vertieft, neue Strukturen erschaffen und dabei ein Werk entstehen lassen, das mit dem Vorgänger in seinen ganzen Intensität locker mithalten kann. Zutiefst beeindruckt von dem erneuten musikalischen Tiefgang, den mal eben locker aus dem Ärmel geschüttelten Melodien und der ungeheueren Transparenz der Songs, die erneut voller schwelgerischer Momente sind, muss man der Band attestieren, dass ihr Corona, so bitter das vielleicht auch klingen mag, gut getan hat. Das Album verströmt eine ganz eigene Magie, der man sich als Freund der progressiven Klänge kaum entziehen vermag. So wirken die Songs in ihrer ganzen poetischen Ader mit aller Herrlichkeit, Sinnlichkeit und Schönheit, wie ein Relikt aus vergangener Zeit, als man sich noch die Zeit genommen hat ein Album mehrmals zu hören, es zu entdecken, zu genießen und lieb zugewinnen. Die Band ergibt sich nicht in Songstrukturen, die kaum mehr nachvollziehbar sind, sondern erschafft dafür lieber kleine Werke, die den Hörer mitnehmen und ihm seinen eigenen Weg zum Ich zeigen können. Nur darauf einlassen muss man sich eben. Aber das war bei allen Werken der Schweden bisher der Fall. Ein wenig Melancholie schwingt dabei ebenso mit, wie Lebensfreude und das Entdecken der eigenen Langsamkeit, des Innehaltens in besonderen Momenten. „Imperial“ ist ein weiteres Meisterwerk des zeitgenössischen Prog Metals und gehört für mich persönlich zu den besten Alben der progressiven Musik bisher.
Fazit: Ein erneuter Geniestreich.
- Lumerian
- Deceiver
- Monarch
- Illusion
- Antagonist
- Modesty
- Dissident
- Fortune
Label: Silver Lining Music
VÖ: 29.01.2021
Laufzeit: 42:04 Min.
Herkunft: Schweden
Stil: Prog Metal
Webseite: https://soenmusic.com/
Facebook: https://www.facebook.com/SoenMusic/