STAY IN CONFLICT – „The Perfect Use Of Violence“ (EP)
STAY IN CONFLICT – „The Perfect Use Of Violence“ (EP) Label: Dedication Records Laufzeit: 12:01 min VÖ: 21.12.2018 Genre:
STAY IN CONFLICT – „The Perfect Use Of Violence“ (EP)
Label: Dedication Records
Laufzeit: 12:01 min
VÖ: 21.12.2018
Genre: Feister, roher, räudiger, schmutziger Hardcore – wunderschön!
STAY IN CONFLICT sind vier Herren vom Niederrhein, die uns mit „The Perfect Use Of Violence“ in 12 Minuten sechs verdammt feiste Brocken Aggro Hardcore in die Fresse prügeln. Und Mann, ist das verdammt fett, räudig, fies und einfach nur: Schön!
Prunkstück sind ganz klar die Gitarren. Die spielen massive Riffs, die sich tief gestimmt verdammt dickbräsig und schwitzend in einem dicken Schlamm aus Hardcore und Metal suhlen. Das ist massiv, roh, malmend, schmutzstarrend. Oh, wie schön Schmutz doch klingen kann! Dazu gesellt sich ein wunderbar trocken lärmender Bass, der sich selbstbewusst gegen diese Gitarrengewalt durchzusetzen vermag und immer wieder breitbeinig grinsend sein Können hinausposaunt („Evolutionary Failure“, vor allem aber unfassbar massiv in „Stay In Conflict“). Der Gesang steht dem in nichts nach. Hier wird wütend und angepisst gewettert, gepöbelt und hinausgekotzt. Die Stimme ist dabei schön kratzig und heiser, und ich beneide den Benne um jedes Glas Whisky, mit dem er seine Stimme verdelt hat. Das ist kraftvoll, energetisch und vital.
Und aus diesem wunderbaren Ingredienzien kann nichts anderes entstehen als großartige Musik. STAY IN CONFLICT sind wahre Meister ihres Fachs. Die Lieder haben genau das, was sie brauchen. Hier braucht es jeden Ton, und jeder Ton sitzt genau an der richtigen Stelle. Da gibt es Breakdowns genau da, wo sie hingehören. Da gibt es anheimelnde Gangshouts, und die nerven nicht, die veredeln die Lieder. Es ist immer wieder wunderbar zu sehen und zu hören, wie wenig Töne und Sekunden es braucht, um Musik zu erschaffen, die mitreißt, bewegt, Spaß macht. Da reichen zwei Minuten aus, um Glück in Ohren, Gesichter, Herzen, Gehirne und Seelen zu bringen. Und das darf sehr wohl simpel sein, denn simpel heißt hier bar jeden Ballasts, reduziert auf den puren Kern, die reine Wahrheit von Musik. Gibt es was zu meckern? Ja. Leider. Das Schlagzeug. Die Doublebass kann in den schnellen Stücken wunderbar treiben und Arsch treten. Aber in den groovenden Parts bremsen die Doublebassfiguren die Wucht ab wie eine Betonmauer und kosten mit ihrem rumpeligen Hoppeln jede Menge Tempo und Energie („Sick Reality“, „Evolutionary Failure“). Da wünsche ich mir einfach mal einen geraden Takt, ein herrlich stoisches Uffta, einen Tritt in den Arsch von Gitarren und Bass. Ich kann nur raten: Nehmt dem Clemens die Doublebass weg. Denn das nervt. Und zwar gewaltig. Aber ich muss gleich anfügen, dass ich dies spätestens dann vergessen habe, wenn ich am Ende „Trust In You“ höre. Mann, ist das ein verdammter Hit! Hier zeigen STAY IN CONFLICT, dass sie eben auch mit ein wenig Melodie ganz große Songs zustande bringen, die mitreißen und sich im Ohr festkrallen.
Fazit: STAY IN CONFLICT brauchen nur 12 Minuten, um mit großartigem Hardcore zu begeistern. Das ist so fett wie roh, so dreckig wie wunderschön. Das ist Gewalt, die verdammt viel Spaß macht! Und jetzt wil ich nur eines: Mehr von dieser Musik! Macht eine verdammte Scheibe – und zwar schnell!
Liederliste:
1. The Perfect Use Of Violence (0:57)
2. Sick Reality (2:36)
3. Evolutionary Failure (1:51)
4. Stay In Conflict (feat. Dennie from Fists Of Time) (2:02)
5. My Time Is Now (2:03)
6. Trust In You (2:32)