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Suicidal Tendencies – „Still Cyco Punk After All These Years“

Suicidal Tendencies (USA) „Still Cyco Punk After All These Years“ VÖ: 07.09.18 Label: Suicidal Records/Alive Wie ein guter Wein,

Suicidal Tendencies – „Still Cyco Punk After All These Years“

Suicidal Tendencies (USA)
„Still Cyco Punk After All These Years“
VÖ: 07.09.18
Label: Suicidal Records/Alive

Wie ein guter Wein, der mit zunehmendem Alter sich veredelt oder wie ein abgelaufenes Bier, das fragt man sich nicht selten, wenn Bands aus den späten 80ern und Anfang 90ern wieder ein Album auf den Markt schmeißen.

Bei Suicidal Tendencies, schon seit jeher nicht nur selbsternannte Rebellen, die niemals die Analogie mit dem edlen Wein akzeptieren würden, sondern lieber ein fauliges, gärendes, aber umso dröhnenderes Getränk darstellen, muss man sagen: Scheibe gelungen!

Der Cyco Punk Mike Muir bringt es auf Punkt, und die Suicidals gehen den Weg mit dem neuen Longplayer nach dem Motto: „Weniger ist mehr.“

So erhält man auf der ab 7.9. erhältlichen Scheibe „STILL CYCO AFTER ALL THESE YEARS“ lupenreinen Punkrock ohne Schnörkel, beginnend mit dem Mitgröl-Opener„I love Destruction“, während „F.U.B.A.R“ tatsächlich mehr an die Dead Kennedys als an Suicidal Tendencies erinnert – aber ein starker Punkrock-Song, nicht ohne Grund die zunächst veröffentlichte Single. Mit „All Kinda Crazy“ wird’s langsamer, was aber der Eingängigkeit aber eher zu Gute kommt.

Als wahrlich großer Fan des überirdischen Dave Lombardo muss ich allerdings gestehen, dass – Punkrock hin oder her – die Drumarbeit deutlich virtuoser hätte sein können, zumindest aber kreativer und abwechslungsreicher. Lombardo tut, was er soll – für einen Punkrockdrummer. Da hätte man aber so unfassbar mehr herausholen können – und sicher den einen oder anderen neuen Fan hinzu gewonnen. Eine große Chance verpasst, finde ich.

Freunde des gepflegten Basses kommen bei „Sippin‘ from the Insanitea“ auf Ihre Kosten, genauso wie bei „It’s always something“, ebenfalls gut mitsingbar.

Anspieltipps: „F.U.B.A.R.“, „Ain’t Gonna get me“, „Save a Peace for me“ (der einzige etwas längere Songs, durchaus mit etwas diverseren Harmonien, was der Scheibe als Abschluss aber sehr gut tut und dennoch punkrockt wie Sau)

Insgesamt muss man aber festhalten: eine gute, solide Scheibe, wobei die Rebellion von Mike M. sicher weniger ausgeprägt ist als früher, um es mal vorsichtig zu formulieren, aber – und um bei dem anfangs beschriebenen Bild zu bleiben: es handelt sich um ein gutes Pilsbier, das man gerne und viel trinkt, kein modisches „Micro-Brewery-Craft-Indian-Pale-Ale-mit-Johannisbeer-Likör-Verschnitt“, sondern bodenständig, gut, kaufbar. Sollte man sich zulegen – und bei den Songs bin ich sicher, dass die Live-Performance sich ebenfalls lohnt, denn eines sind die Songs: direkt, roh, unverschnörkelt: what you expect is what you get.

 

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Zu sehen sind die Suicidals noch am 16.8. auf dem Summer Breeze in Dinkelsbühl und am 18.8 auf dem Hamburger Elbriot Festival. Lohnt sich sicher.

Songlist:

01. I Love Destruction
02. F.U.B.A.R.
03. All Kinda Crazy
04. Sippin‘ From The Insanitea
05. It’s Always Something
06. Lost My Brain…Once Again
07. Nothin‘ To Lose
08. Gonna Be Alright
09. Ain’t Gonna Get Me
10. All I Ever Get
11. Save A Peace For Me