TEETH OF LAMB – „Soul Gutter“
TEETH OF LAMB – „Soul Gutter“ Label: Kernkraftritter Records Laufzeit: 26:18 min VÖ: 16.10.2020 Genre: Melodic Death Thrash Gebräu
TEETH OF LAMB – „Soul Gutter“
Label: Kernkraftritter Records
Laufzeit: 26:18 min
VÖ: 16.10.2020
Genre: Melodic Death Thrash Gebräu mit wanhnwitzige Gitarre
TEETH OF LAMB sind die Spielwiese einiger gestählter Musiker. Nach eigenen Angaben kredenzen sie uns einen „Mix aus modernem Speed und melodischem Thrash Metal mit gelegentlichen Death Metal Anleihen, kombiniert mit Gitarrenakrobatik der klassischen Metalart, genialem Drumming und aggressiven Vocals“. Und ja, das kann ich nach dem Hören ihres Debüts „Soul Gutter“ bedenkenlos unterschreiben.
Bestimmt werden die fünf Lieder nebst zwei als Intro und Outro fungierenden Instrumentals ganz klar von Herrn Wolfs Gitarre. Der beherrscht sein Instrument nicht nur vorzüglich, sondern möchte dies auch äußerst ausgiebig demonstrieren. So spielt er uns im Minutentakt mit Hochgeschwindigkeitsriffs geradezu schwindelig, die bei aller Griffigkeit dennoch stets verdammt roh und aggressiv daherkommen. Über dieses brutale Sägen wird dann zumeist eine dominante Leadgitarre gelegt, die äußerst eingängige Melodielinien zelebriert. Das erinnert dann immer wieder an Children of Bodom – und das ist als großes Kompliment zu verstehen. Dazu gibt es so gefühlvolle wie instrumental herausragende Soli, die sich perfekt in den jeweiligen Song einfügen. Das ist große instrumentale Handwerkskunst! Die bieten auch die beiden Herren an Bass und Schlagzeug. Und erfreulicherweise gehen sie in dem ganzen Riffgewitter nicht unter, sondern erhalten in dem aufgräumten und druckvollen Sound ihren gleichberechtigten Platz. Besonders aber gefällt mir der Gesang von Herrn Wolf, der ebenfalls gerne mal an Herrn Laiho erinnert, mit seiner kraftvoll krächzenden Stimme aber eine ganz eigene Note in die Musik einbringt.
Das alles könnte als testosterongeschwängerte Riffwichserei ganz gewaltig in die Hose gehen. Zum Glück gelingt es TEETH OF LAMB aber am Ende des Tages, mitreißende Musik zu erschaffen. Die zumeist schnellen Brecher kommen klar strukturiert daher, sind jederzeit nachvollziehbar und vor allem mitreißend dargeboten („Snakebottled“, „Prone to Violence“). Dagegen überzeugt „Onewaytrip to Hell“ mit einer wunderbaren Eingängigkeit in Strophe und Gesang, die mir in ihrer hitverdächtigen Melodik, die auch In Flames nicht besser hinbekommen, wohlige Schauer über den Rücken jagt. Allerdings sind fünf Lieder und eine Geamtspielzeit von knapp über 25 Minuten schlichtweg eine Frechheit.
Fazit: TEETH OF LAMB legen mit ihrem Debüt „Soul Gutter“ einen gekonnten Mix aus gewalttätigen Riffs und melodiöser Riffakrobatik vor, der mit seiner überbordenden Spielfreude und packenden Energie zu begeistern weiß. Wer knackige Songs, verspielte Soli und galoppierende Doublebass mag, der ist bei TEETH OF LAMB genau richtig. Ein wenig mehr Eigenständigkeit und ein paar Lieder mehr würden dem ganzen noch besser zu Gesicht stehen, aber das ist Meckern auf höchsten Niveau. Ich kann nur sagen: Bravo, meine Herren!
Liederliste:
1. Hangmanwalk (1:28)
2. Snakebottled (4:56)
3. I Am Your Religion (3:52)
4. Onewaytrip to Hell (5:29)
5. Prone to Violence (5:11)
6. Soul Gutter (4:39)
7. Dad Blasted (0:43)
Quelle Bild: www.kernkraftritter-records.de