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Thundermother „Heat Wave Tour“, 03.08.2021, „Komm Raus“, Ricklinger Bad, Hannover

Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. So finden in diesem Jahr erstmals in der Geschichte der Livemusik Konzerte vor Strandkörben,

Thundermother „Heat Wave Tour“, 03.08.2021, „Komm Raus“, Ricklinger Bad, Hannover

Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. So finden in diesem Jahr erstmals in der Geschichte der Livemusik Konzerte vor Strandkörben, vor „Stallungen“ oder in Parks statt, die vorher nie als Spielstätte relevant waren. Die Hannoveraner Klubs Bei Chez Heinz, Kulturzentrum Faust, UJZ Glocksee, Pavillon Hannover und Muze Backstage haben sich zusammengetan und im Ricklinger Bad einen Teil des Liegebereichs abgetrennt und lassen dort unter dem Motto „Komm Raus“ Konzerte stattfinden. Im beschaulichen Rahmen von knapp 300 Anwesenden spielten gestern die Ladies von Thundermother auf.

Doch bevor die Schwedinnen um Bandgründerin Filippa Nässil die Bühne enterten, durfte die aus Kiew in der Ukraine stammende Pianistin VKGOESWILD, so der Künstlername von Viktoriya Yermolyeva, die Zuschauer unterhalten. Dabei brachte sie Klassiker des Metals, aber auch der Rockgeschichte, lediglich mit Piano zum Besten, was nicht nur auf Gegenliebe stieß. Absolut perfekt gespielt, war es für viele vor allem der fehlende Gesang, wodurch einige Songs recht anstrengend wurden. Doch es gab auch einige Zuschauer, die der Dame durchaus etwas abgewinnen konnten und ihren manchmal eigenwilligen Darbietungen durchaus zugeneigt waren. Interessant war es auf jeden Fall.

Nach einer kleinen Umbaupause durften dann die Donner Muttis um 20:15 Uhr endlich ihre Show starten. Gewohnt souverän legten sie dann auch gleich mit „Whatever“ los, einem Song aus dem selbstbetitelten dritten Album. Sofort fiel die Anspannung auf Zuschauerseite ab, die sich über eineinhalb Jahre angestaut hatte. Endlich konnte diese Energie mal wieder freigelassen werden und nicht wenige ließen ihren Gefühlen dabei freien Lauf. Was aber bei dem Riff-Rock der Damen auch nicht wirklich schwierig war.

Chefin Filippa, einzige Gitarristin der Band, gab sich dabei gewohnt frech und spielsicher, während Sängerin Guernica Mancini zusehends sicherer auf der Bühne agierte, als noch im März letzten Jahres, als Thundermother für die australische Legende Rose Tattoo eröffnen durften. Die Basis für das Riffgewitter legten Drummerin Emlee Johansson, die mit einem stoischen Beat von hinten raus agierte und die neue Bassistin Mona Lindgren, die mit ihrer ungestümen Art perfekt zur Band passt. Überhaupt tat sich die Band durch Agilität hervor, ließ es sich Fillippa auch dieses Mal nicht nehmen einen Ritt durchs Publikum zu unternehmen. Coronakonform versteht sich.

Leider war nach einen doch recht knappen Spielzeit von gerade einmal 65 Minuten schon Schluss. Doch die Mädels ließen sich nicht lange bitten und kehrten mit weiteren 4 Songs nochmal zurück, um auch die letzte Schlafmütze aufzuwecken. Was kann es schöneres geben, als endlich einmal wieder Livemusik erleben und (er)fühlen zu dürfen. Dass die derzeit stattfindenden Konzerte noch nicht die Rückkehr bedeuten, ist wohl jedem klar. Doch sie sind trotz der ganzen Auflagen endlich wieder ein Schritt zurück und enden hoffentlich nicht schon bald wieder. Die Damen von Thundermother, die ohnehin noch genügend Shows in diesem Jahr auf dem Zettel haben und gefühlt überall spielen, wo eine Steckdose ist, haben nämlich noch einiges vor. Es gibt im Moment wohl kaum eine andere Band, die dermaßen viel unterwegs ist und sich ihre Reputation jeden Abend aufs Neue zu erspielen versteht. Ich bin mir sicher, dass wir noch einiges von den Schwedinnen hören und sehen werden.

Mehr Bilder gibt es hier: https://www.metalglory.com/gallery/thundermother-03-08-2021-komm-raus-ricklinger-bad-hannover/

Setliste Thundermother:

Whatever

Dog From Hell

Into The Mud

It’s Just A Tease

Back In ‘76

Hellevator

RoadKill

Loud & Alive

Mexico

Heatwave

Deal With The Devil

Rock’n’Roll Heaven

Shoot To Kill

Revival (Encore)

Driving In Style (Encore)

Give Me Some Lights (Encore)

Thunderous/We Fight For Rock’n’Roll (Encore)