Thundermother (S) – Heat Wave
Die vier jungen Damen um Gitarristin Filippa Nässil haben als Support für Rose Tattoo bereits eine dicke Visitenkarte abgeben
Die vier jungen Damen um Gitarristin Filippa Nässil haben als Support für Rose Tattoo bereits eine dicke Visitenkarte abgeben können und dürften dabei auch so einige neue Fans hinzugewonnen haben. Mit ihrer rauen und ungestümen Art bewiesen sie auch auf den drei bisherigen Alben, dass es bei Thundermother nicht darum geht weibliche Attribute in den Vordergrund zu stellen, sondern den Herren der Schöpfung deutlich zu zeigen, wo der Hammer hängt.
Auf dem inzwischen vierten Album weichen die Damen zum ersten Mal in ihrer Historie von ihrem Weg ab. Natürlich sind die bekannten Momente, die Anleihen bei Rose Tattoo und AC/DC nehmen, klar vorhanden. Doch sie sind auch mutiger geworden, haben sich von ihrem sicheren Terrain hinuntergewagt und ein paar frische Elemente hinzugewonnen. Vor allem sind die neuen Songs wesentlich variantenreicher. So hat sich mit der Auskoppelung „Sleep“ eine waschechte Powerballade eingefunden, die in den achtziger Jahren ohne Probleme an die Spitze der Charts gekletter wäre. Im experimentellen „Purple Sky“ spielt die Band mit leichten psychedelischen Einflüssen, vergisst aber trotzdem ihre eigene Basis nicht. „Heat Wave“ ist das erste Album der Schwedinnen, das nicht sofort reinlaufen will, ein wenig Zeit benötigt und ein paar mehr Durchläufe braucht. Genau das aber ist es, was das Album für mich so interessant macht. Einen weiteren Aufguss altbekannter Kamellen braucht man sicher nicht unbedingt. Ein Album aber, das mit Mut und Leidenschaft entstanden ist, braucht man umso mehr. Und so ganz sind die alten Kamellen ja auch nicht verschwunden. „Heat Wave“ ist ein erwachsenes Album einer Band, die neue Wege sucht und gefunden hat. Chapeau!
Fazit: Mutig und doch mit ordentlicher Kante.
- Loud And Alive
- Dog From Hell
- Back In ‘76
- Into The Mud
- Heat Wave
- Sleep
- Driving In Style
- Free Ourselves
- Mexico
- Purple Sky
- Ghosts (Bonus Track)
- Somebody Love Me (Bonus Track)
- Bad Habits (Bonus Track)
Label: AFM Records
VÖ: 31.07.2020
Laufzeit: 49:19 Min.
Herkunft: Schweden
Stil: Hardrock
Webseite: https://www.thundermother.com/
Facebook: https://de-de.facebook.com/thundermother/