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Tim Bowness (GB) – Late Night Laments

Tim Bowness ist wohl das, was man einen Tausendsassa nennt. Bei unzähligen Projekten hat er seine Finger im Spiel

Tim Bowness (GB) – Late Night Laments

Tim Bowness ist wohl das, was man einen Tausendsassa nennt. Bei unzähligen Projekten hat er seine Finger im Spiel gehabt, wobei die Kollaboration No-Man mit Porcupine Tree Mainman Steven Wilson wohl zu seinen bekanntesten gehören dürfte. Fünf Alben gehen inzwischen auf seine Kappe. Dabei hat er sich immer von seinen sonstigen Projekten musikalisch entfernt, lieferte vor allem melancholische Alben ab, die man sich mit Sicherheit nicht jeden Tag geben kann. Auch sein neues, sechstes, Werk bildet da keine Ausnahme.

„Late Night Laments“ besticht dabei erneut mit diesem einzigartigen, tiefgehenden Fundus an Melodie und der berührenden Stimme von Tim. Stellenweise erinnert er dabei ein wenig an Mike Oldfield, ohne natürlich die oppulente Verschmelzung der verschiedensten Instrumente zum Tragen zu bringen. Bowness ist auf „Late Night Laments“ eher der Grandseigneur, der Zeremonienmeister, der alle Fäden in der Hand hält und dem Hörer das Gefühl von Nachhausekommen vermittelt. Die brachialen Ausbrüche der frühen Werke sind inzwischen komplett zu Grabe getragen und doch gibt es neben den typischen Soundcollagen auch immer mal wieder kleine Überraschungen. So schimmert hier ein Mellotron durch und da eine E-Gitarre, die in ihrer Art ein wenig an Meister Robert Fripp erinnern mag. Bowness lässt seinen meist dunklen Gedanken freien Raum, lässt sie fließen und gibt dem Hörer ein wohliges Gefühl. „Late Night Laments“ ist eines der Alben, die man sich gar nicht schön hören muss, sondern die bereits mit den ersten Tönen einen wahren Klangkosmos zu öffnen vermögen, dem man sich gerne hingibt. Die CD erscheint als Doppel-Album mit zusätzlichen 5 Songs, wodurch die sonst eher schmale Laufzeit immerhin auf 46 Minuten gedehnt wird.

Fazit: Melancholische Tiefe mit einschmeichelnden Melodiebögen.

  1. Northern Rain (4.49)
  2. I’m Better Now (3.52)
  3. Darkline (3.57)
  4. We Caught The Light (3.56)
  5. The Hitman Who Missed (3.21)
  6. Never A Place (4.41)
  7. The Last Getaway (4.55)
  8. Hidden Life (5.05)
  9. One Last Call (4.15)

Label: Inside Out Music

VÖ: 28.08.2020

Laufzeit: 38:55 Min.

Herkunft: Großbritannien

Stil: Singer/Songwriter/Art Rock

Webseite: http://timbowness.co.uk/

Facebook: https://de-de.facebook.com/timbowness

 

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