Tori Amos: Widerstand – Hoffnung, Wandlung und Mut
Acht Grammy-Nominierungen, fünf MTV-Nominierungen und ein Echo »Klassik ohne Grenzen« für ihr Werk Night Of Hunters: Tori Amos hat
Acht Grammy-Nominierungen, fünf MTV-Nominierungen und ein Echo »Klassik ohne Grenzen« für ihr Werk Night Of Hunters: Tori Amos hat während ihrer beeindruckenden Karriere nicht nur die Kritik begeistert, sondern mit über 15 Alben auch die zahlreichen Fans, besonders im deutschsprachigen Raum. Ihre Musik verzaubert und inspiriert. In einer Zeit der maskulinen Aggression, des Banalen und des Vulgären wirken Tori Amos’ facettenreiche Texte wie ein wohltuendes Gegengift. Nun erzählt die starke Frau anhand von über 30 Songs von ihren wichtigsten Lebensstationen – mal lyrisch, mal provozierend, aber immer offen und ehrlich. Themen wie der tragische Tod ihrer Mutter, der Kampf gegen Unterdrückung, Ungerechtigkeit und Missbrauch oder die Schönheit der Natur sprechen ein großes Publikum an. Trotz aller Komplexität stehen intensive Gefühle im Vordergrund. Tori Amos repräsentiert die moderne Frau – kämpferisch und fragil, nachdenklich, emotional und unverkrampft feminin.
In diesem Buch beschreibe ich meine Reise, um die Rolle einer Künstlerin in der Gesellschaft zu untersuchen, einzuschätzen und dann neu zu bewerten. Damit zeige ich uns einen nach vorn gerichteten Weg auf, während wir uns dazu entschließen, den dunklen Mächten zu widerstehen. Den Mächten, die uns unterwerfen wollen, statt uns weiterzubringen, statt dem Besten tief in uns eine Stimme zu verleihen. Es ist eine Aufgabe, um darauf hinzuweisen, dass die Gegenwart tatsächlich ein Jetzt oder nie fordert. Die Aufgabe besteht darin, die Macht der Musen zu erkennen, die stärksten unserer kreativen Impulse, damit wir vielleicht diese aktuelle Krisensituation in eine hoffnungs-, ja verheißungsvolle Zukunft transformieren können. Begleite mich auf diesem Pfad des Widerstands dem Pfad der Kunst, die uns befreien wird.
Dass Tori Amos noch nie eine sonderlich einfache Person war, ist hinlänglich bekannt. Wer also den Text auf dem Buchrücken überwunden hat und sich neugierig in die Lektüre vertieft, wird überrascht. Endlich mal kein den üblichen Schemata des Rockbusiness folgendes Gesülze über Drogen, Alkohol, Sex und sonstige Exzesse. Doch Amos erzählt wirr, pendelt ständig zwischen ihrer Jugend, den Songs, ihrer Musik an sich, ergibt sich in ihre eigene Weltanschauung und stürzt dann wieder kopfüber in esoterische Buntmalerei ab. Hirnfürze inklusive. Doch sie geht dabei äußerst intelligent vor, womit sie auch zeigt, dass sie durchaus einen Weitblick hat, der anderen vielleicht manchmal fehlen mag. Dennoch ist es schwierig ihren Gedankengängen zu folgen, was vielleicht aber auch an der manchmal unglücklichen Wortwahl liegt, bei der man sich nicht selten die Frage stellt, was Tori Amos uns eigentlich mitteilen möchte. Es sind vor allem die Momente, in denen sie uns von den Musen erzählt, von dem Kontakt mit ihrer verstorbenen Mutzter, in denen dem Leser nicht so ganz klar ist, ob die Dame noch im Vollbesitz ihrer geistigen Fähigkeiten ist. Das mag jetzt eventuell ein wenig harsch klingen, erklärt aber auch, warum man manchmal aus dem Kopfschütteln nicht mehr herauskommt. Auch ihre politischen Ansichten teilt sie gerne mit dem Leser, ergreift Partei und lässt an Andersdenkenden häufig kein gutes Haar.
Wer sich aber auf das Buch einlässt, mit den spleenigen Ausflügen der Amerikanerin leben kann, wird ein Buch vorfinden, das geschmückt ist von Anekdoten, Erinnerungen und Musen.
Verlag: Hannibal Verlag
Veröffentlichungsdatum: 13.08.2020
Hardcover, 240 Seiten, €20,00
ISBN: 978-3-85445-692-6
Foto von Tori Amos: mit freundlicher Genehmigung des Hannibal Verlags