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Tourtagebuch ALIEN WEAPONRY & BURIED IN SMOKE

Teil 1: Von geordnetem Chaos über Techno-Keller bis zu verwirrten, aber trinkfreudigen Navigationsgeräten… Als feststand, dass die Hanauer Everyrocker

Tourtagebuch ALIEN WEAPONRY & BURIED IN SMOKE

Teil 1: Von geordnetem Chaos über Techno-Keller bis zu verwirrten, aber trinkfreudigen Navigationsgeräten…

Als feststand, dass die Hanauer Everyrocker Buried In Smoke 2 Gigs für die neuseeländischen Tribalthrasher Alien Weaponry eröffnen dürfen, war die Freude bei allen Beteiligten natürlich groß. Es wurde geplant, durchgerechnet und viel nachgedacht, wie man wohl die Entourage + Band / Instrumente nach Köln schafft, ob man übernachtet oder nicht, usw. Letztendlich ging alles gut, selbst die Bahn hatte ein Einsehen, und ließ den Sänger Tony noch rechtzeitig / früh genug in Köln einfahren um gemeinsam Soundcheck, etc., über die Bühne zu bringen. Alien Weaponry lümmelten schon auf dem Gelände chillig des Artheater rum, als wir ankamen. Die Jungs sahen auch echt müde aus, also ging ich Ihnen erstmal nicht gleich auf die Nerven. Sie kommen grade aus Luxemburg, wo man mit Anthrax den Abend zuvor einen Haka veranstaltete. Seit März 2019 sind die Jungs in den USA, Mexiko, Australien, Neuseeland und auf der Insel unterwegs, bevor nun Europa in Clubs und auf Festivals niedergewalzt wird, und die Zahl der Follower stetig wächst. Einigen Hessen waren die Aliens schon bekannt und so wurde es ein kleines ruhiges Wiedersehen. Der Tourmanager kam bestens informiert auf mich zu und wir klärten ab, dass ich gern ein kl. Gespräch mit dem Bassisten führen kann, weil sich der Sänger ein bißchen unwohl fühlt; England ist nicht das beste Wetter für sonnen-, bzw. wärmeverwöhnte Neuseeländer und dazu kam, dass auch das Tour-Wohnmobil in London den Geist aufgab, usw.,…kurzum: es war anstrengend, kräftezehrend, und vielerorts „Sold Out“! Dafür lohnen sich doch die Mühen…

Das Artheater in Köln / Ehrenfeld ist ein feiner Club mit übersichtlichem, teilüberdachten Aussenbereich, der knapp 300 Leute fässt. Im Kellergeschoss befinden sich nicht nur die Toiletten, sondern auch kleine Clubecken, aus denen typische Ravesounds drangen. Hauptsächlich schon der elektronischen Musik zugewandt, gibt es hier aber auch verschiedenste Konzerte, von Rock, Metal, Jazz, etc., spielt hier wohl jeder gern. Die Angestellten sind superfreundlich und die Preise sind moderat. Der Backstagebereich ist etwas klein, aber ich hörte kein Genörgel über´s Catering – nur Gutes. Ich sah mir die verhältnimäßig große, variable Bühne an, auf der beide Bands schon alles aufgebaut haben. Der Haken: Buried In Smoke hatten wirklich nur sehr wenig Platz… Das stört letztendlich keinen großen Geist, Buried In Smoke nehmen diese Hürde mit Links und verlagern einen Teil der Aktivitäten einfach vor die Bühne oder gern auch ins Publikum, wenn nicht grade ein Circle Pit tobt…doch dazu später. Erstmal gibt es ein „Kennenlern-Gespräch“ mit Ethan Trembath, seines Zeichens Bassist bei Alien Weaponry, und verdammt jung…

Interview:

https://www.metalglory.com/interview-alien-weaponry-part-19-06-19-koeln-artheater/

Es folgte Essen, Entspannung, letzte Vorbereitungen und pünktlich, aber sehr früh (19.30 Uhr), bestiegen dann Buried In Smoke die Bretter, um den bereits knapp 150 Anwesenden Kölner Metalheads vor der Bühne zu zeigen, was genau „Everyrock“ ist. An der Bar und draußen tummelten sich zu dem Zeitpunkt noch ungefähr 30-40 Leute, die nach und nach in den Saal kamen um neugierig zu lauschen und zu gucken, wer da so eine eindringliche, angenehme und kraftvolle Stimme hat. Was die Hessen alles auf der Bühne für Faxen machen, ohne den Kern irgendwann zu vernachlässigen. Die Band entschloss sich für ein rein metallisches Set, um wirklich alle Ohren freizublasen und beginnt mit „Agatha“, dem musikalischen Muss der Band schlechthin. „Agatha“ vereint die Bandtrademarks zum Thema Everyrock hartmetallisch, soll heißen: Rock hat hier heute nicht viel Platz. Lange klang der Song nicht so aggressiv wie heute, großartiger Start und das Publikum vom ersten Moment an fest im Griff. Ich hätte bei den Temperaturen nicht gern unter der Mönchskutte gesteckt, macht aber auf der Bühne im Intro schon mal mächtig Eindruck. Auch der Rest hat mit den Temperaturen ordentlich zu tun, zumal heute wirklich durchgehend Gas gegeben wird. Natürlich rennt Robert wieder nur im roten Schlüpper mal auf der Bühne, vor der Bühne und auch gern im Publikum durch die Gegend, das gehört einfach dazu! Mich interessiert an dieser Stelle: Würde er das im wahrsten Sinne des Wortes, eiskalt auf einer dieser Wacken-Winter-Veranstaltungen duchziehen? Weiter ging es mit „Satisfy“, Pfeffi-Versorgung auf der Bühne und der Sturz von „Mr. Make America Great Again“ wurde ebenso schon mal generalprobenartig inszeniert. Leider hatte die Band nicht nur ein kleines Platzproblem sondern an dem Tag auch kein Glück mit dem Licht, denn es gab entweder Strobo oder ziemlich unkoordiniertes Hell, ansonsten viel Dunkel. Aber Buried In Smoke haben einfach Ihr Ding eisenhart durchgezogen und wurden schlussendlich, nach 40 Minuten ordentlich abgekämpft,  von mehr als 200 Nasen vor der Bühne mit gereckten Pommesgabeln, Ovations und auch Zugaberufen belohnt. Sie sind live definitiv kaum an Stimmung, Leidenschaft und Motivation zu schlagen, und technisches Handwerk sowie sehr guter Gesang, sind der Garant für unterhaltsame groovebetonte  Rock & Metal Abende mit der Band, die „Everyrock“ ihr erklärtes Genre nennt.

Fazit: Buried In Smoke haben in Köln definitiv eine ordentliche Visitenkarte hinterlassen und ich bin mir sicher, auch den einen und anderen neuen Follower im Social Media Universum für sich dazu gewonnen. Sie wurden ihrer Rolle als Anheizer mehr als gerecht und erobern nach und nach die Herzen der Metalfans. Ich freue mich auf Saarbrücken.

Setlist:

Agatha

Satisfy

At Least I´m Running

You Live And Let Die

The Damned Son

War Dogs

Southern Pain

Nach einer knappen halben Stunde Umbaupause, stieg Drummer Henry De Jong zu seinen Arbeitsplatz und startete den Abend mit seinem Haka (einfach mal in Verbindung mit Máori googeln) und bedrohlich klingenden Intro Sounds, forderte dazu auch das Publikum auf, mitzumachen. Die Kölner Metalheads ließen sich nicht lange bitten… Es ging recht aggressiv mit „PC Bro“ los, während Ethan & Lewis wie wilde Derwische über die Bühne hechteten und bei aller musikalischen Härte, doch noch genug Spaß verstehen, und auch haben. Dieser berühmte Funke zwischen Publikum und Band springt auch bei den Neuseeländern / Kölnern über. Vom ersten Song an, gibt es ständig Circle Pits und an allen Ecken und Enden, wird mächtig die Rübe zu dem Tribal Thrash der Youngsters geschüttelt. Die Aliens spielen Ihr Album natürlich komplett und live klingen die Songs nochmal ´ne ganze Ecke härter, direkter. Der Sound ist sauber und klar und das Licht natürlich inzwischen genau nach Bedürfnissen, passend eingesetzt. Zumal Alien Weaponry auch eine eigene „kleine“ Lichtanlage mitführen. Natürlich wurden die bisherigen, bekannten Songs etwas wilder abgefeiert, als der überdurchschnittliche Rest, doch das Publikum gönnte sich keine Pause und der Schweiss floss von den Wänden zu neuseeländischen Tribal Thrash Metal, oder Te Reo Máori Metal genannt.

Fazit: Auch Alien Weaponry haben an diesem Abend nur gewonnen. Live kommen die Songs einen Ticken schneller, wüster rüber und die Freunde / Brüder, bieten vom Propellerbanging bis zum emotionsgeladenen traditionellen Ritualtanz (Haka) das komplette Programm für Augen und Ohren, was der geneigte Metal Fan gern sehen und hören möchte. Unbedingt ansehen.

Setlist:

PC Bro

Holding My Breath

Rage – It Takes Over Again

Te Ara

Hypocrite

Urutaa

Nobody Here

The Things That You Know

Ahi Ka

Kai Tangata

Whispers

Raupatu

Rú Ana Te Whenua

Nach dem Gig wurde der Band noch geholfen abzubauen, und an der Bar warteten auf beide Bands genug Fans, die ihre neuerworbenen CDs und Shirts (!) signieren lassen wollten, + sich das obligatorische gemeinsame Foto mit der Band abholen.

Wir waren uns einig, in der Nacht noch zurückzufahren. Andere hessische Kollegen fragten Ihr Navi nach einer Tankstelle, die noch geöffnet hat, um sich ein redliches Feierabendbier in aller Ruhe zu gönnen. Der Überlieferung nach, irrten die Helden etwa 15-20 Minuten durch Köln, von der Navi-Uschi zu einer Kneipe geführt, die Tankstelle heißt…und sahen das als Zeichen, sich mit Kölsch doch etwas intensiver auseinanderzusetzen. Und während wir sternhagelmüde den Abend Revue passieren ließen, waren Alien Weaponry bereits auf dem Weg nach Hamburg und danach zum Hellfest nach Frankreich. Am Dienstag, den 25. Juni 2019, treffen wir uns in Saarbrücken wieder. Achja: Rock und Metal sind noch lange nicht am Ende! Support The Underground!

Ende Teil 1; es geht demnächst weiter, mit noch ungeklärten Fragen, Stimmen zu den beiden Gigs, Infos und weiteren Bildern. Dranbleiben!

ALIEN WEAPONRY Interview:

https://www.metalglory.com/category/interviews/

ALIEN WEAPONRY „Tú“ Album-Review:

https://www.metalglory.com/alien-weaponry-nzl-tu/

ALIEN WEAPONRY Galerie Köln, 19-09-2019:

https://www.metalglory.com/gallery/alien-weaponry-koeln-artheater-19-06-2019/

ALIEN WEAPONRY Galerie Saarbrücken, 25.06.2019:

https://www.metalglory.com/gallery/alien-weaponry-25-06-2019-osnabrueck-kleiner-klub/

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BURIED IN SMOKE „Tales From Bermuda“ Album-Review:

https://www.metalglory.com/buried-smoke-de-tales-bermuda/

BURIED IN SMOKE Galerie Köln, 19-09-2019

https://www.metalglory.com/gallery/buried-smoke-19-06-2019-koeln-artheater-support-fuer-alien-weaponry/

BURIED IN SMOKE Galerie Saarbrücken, 25-06-2019

https://www.metalglory.com/gallery/buried-smoke-25-06-2019-saarbruecken-kleiner-klub-support-fuer-alien-weaponry/

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