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TRAITOR – „Knee – Deep In The Dead“

TRAITOR – „Knee – Deep In The Dead“ Label: Violent Creek Records Laufzeit: 38:54 min VÖ: 27.04.2018 Genre: Good

TRAITOR – „Knee – Deep In The Dead“

TRAITOR – „Knee – Deep In The Dead“

Label: Violent Creek Records

Laufzeit: 38:54 min

VÖ: 27.04.2018

Genre: Good young german violent fun thrash – Yeah!

Ich gebe es zu, niemand hätte mir diese Kritik geben dürfen, denn ich bin – nicht leider, sondern voller Stolz! – sowas von parteiisch, als hätte meine geliebte Mami mit meinen geliebten Brüdern diese Scheibe eingebolzt.

Was soll ich also sagen?! „Knee – Deep In The Dead“ könnte genau so gut heißen : „Knietief im räudigsten Thrash-Spaß“, oder: „Knietief im Moshpit“, oder: „Knietief im Bier gefüllten Kühlschrank“. Passt alles und fasst das Wirken von TRAITOR in die richtigen Phrasenschwein-Sätze.

TRAITOR machen auf „Knee – Deep In The Dead“ alles, was sie bisher auf ihren beiden Scheiben „Thrash Command“ (2012) und „Venomizer““ (2015) schon verdammt richtig gemacht haben, noch besser. Der Sound ist so fett wie räudig, so akzentuiert wie natürlich, und vor allem die Gitarren sägen alles gnadenlos in Grund und Boden. Darunter machen sich ein wummernder Bass und ein sehr echt klingendes Schlagzeug (F**k Trigger!) so breit wie ein mit Bierkisten beladener LKW in der Einfahrt vom Getränkemarkt.

Musikalisch gibt es – und das ist verdammt gut so und darf auch nie anders ein! – Thrash, und zwar mit allem, was dazu gehört und dazu gehören muss. Das bewegt sich hochklassig in der von Traitor bekannten Schnittmenge zwischen Kreator, Exodus, Sodom und Toxic Holocaust. Hurra! Allein das Eröffnungs-Triple aus „Mad Dictator“, „Predator (Skinned Alive)“ und „Nuke ‚Em All“ pulverisiert jede Metal-Party. Es gibt eingängige und packende Riffs, die die Songs bestimmen. Es gibt kurze und schwer groovende Einstiege in die Lieder, bevor es dann explodiert und der wilde Ritt ins Thrash-Abenteuerland beginnt. Es gibt schnelle Nackenbrecher, aber auch Midtempo-Kracher, die erstaunlich gut funktionieren und eindrucksvoll beweisen, Thrash ist nicht Geschwindigkeit allein. Es gibt knackige und punktgenaue Gangshouts. Es gibt verdammt abgefahrene Soli, die rotzig, treibend und wahnsinnig klingen. Und mit Verlaub, der Herr Andreas Mozer ist für mich auf dieser Scheibe unangefochten der weltbeste Thrash-Shouter mit der weltbesten Thrash-Stimme. Ich kann mich nicht an dieser angepissten Aggressivität, an dieser manischen Kotze, an diesem kratzigen Eisenfressen satt hören. Und wenn Gesang süchtig machen kann, dann bin ich längst verloren. Einziger kleiner Wermutstropfen: Ein Ramones-Cover braucht nun wirklich keine Sau, jeder neue Song wäre um Welten besser gewesen!

Fazit: TRAITOR kommen mit „Knee – Deep In The Dead“ dem Thrash-Thron sehr nahe, und das mit knüppelhartem Thrash voller Humor, Spaß und bester Unterhaltung. Sagen wir es wie die Band selbst auch mit dem guten alten Duke Nukem: What are you waiting for? – Christmas? No – TRAITOR!

Tracklist

1. Mad Dictator (4:25)
2. Predator (Skinned Alive) (4:05)
3. Nuke ‚Em All (3:51)
4. Ebola (3:10)
5. Pieces of Pale (3:15)
6. Demonic Possession (4:51)
7. Knee-Deep in the Dead (3:49)
8. At The Gates Of Hell (Intro) (0:22)
9. Crucifiction (3:26)
10. Xenomorph (4:47)
11. Blitzkrieg Bop (Ramones cover) (2:53)